Path:
Volume No. 41 (933-955), 1907/10/19

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1907 (Public Domain)

617 
Bahnhofes im Zuge der Liegnitzer oder Glogauer Straße zum 
Zweck einer direkten Verbindung der Wiener Straße mit der Gör 
litzer Straße und somit zur Erleichterung des geschäftlichen Verkehrs 
für Fußgänger, 
ab und ersucht den Magistrat, 
ihr eine Vorlage zu machen, betreffend die Herstellung eines Fuß 
gängertunnels unter dem Bahnkörper des Görlitzer Bahnhofes im 
Zuge der Liegnitzer Straße zuni Zweck einer direkten Verbindung 
der Wiener Straße mit der Görlitzer Straße und somit zur Er 
leichterung des geschäftlichen Verkehrs für Fußgänger. 
Der Druck des Protokolls wurde beschlossen und zum Referenten 
der unterzeichnete Vorsitzende gewählt. 
V. w. o. 
W. Iden. 
94« Vorlage' (J.-Nr. 486 Kan. V. 07) — zur Beschlutz 
fassung —, betreffend den Bau einer Entwäfferungs- 
leitung zur Entwässerung des Borwerks Hobrechtsfelde 
bei Buch. 
Für das nach dem Beschlusse der Versammlung vom 1. März 1906 
— Protokoll 34, Gemeindeblatt Seite 76 — in der Aufführung 
begriffene neue Vorwerk Hobrechtsfelde ist behufs Abführung der 
Niederschlags-, sowie Haus- und Wirtschaftswäffer die Anlegung einer 
Entwässerung notwendig. In Betracht kommen außer den auf dem 
Gutshofe errichteten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, sowie den 
Stallungen auch die in einer Entfernung von etwa 300 m vom 
Vorwerk gelegenen Wohn- und Stallgebäude der Arbeiter. 
Die Kosten der Entwässerungsanlage betragen nach dem nebst 
Zeichnung und Erläuterungsbericht beigefügtenKostenanschlage43 000Jt. 
Wir beabsichtigen, sie ebenso wie diejenigen der bisher genehmigten 
Bauten auf dem Vorwerk aus Anleihemitteln zu entnehmen und den 
Betrag in den Etat der Kanalisationswcrke für 1908 beim Extra- 
ordinarium I „aus Anleihen" einzustellen. 
Die Ausführung der Entwässerungsanlage hatten wir für das 
Etatsjahr 1908 in Aussicht genommen, durch den Eintritt besonderer 
Umstände sind wir jedoch gezwungen, mit derselben sofort zu beginnen. 
Die vor dem Beginn der Bauten durch Bohrungen festgestellte 
und bei der Bauausführung berücksichtigte Grundwasserhöhe ist nämlich 
inzwischen wahrscheinlich infolge der diesjährigen ungewöhnlichen 
Regenperiode bis zu 1 m über den im Frühjahre ermittelten Stand 
gestiegen und es sind dadurch die tiefer gelegenen Keller der beiden 
im Rohbau bereits fertig gestellten Vierfamilienwohnhäuser für die 
Arbeiter überschwemmt worden. Da diese Häuser aus wirtschaftlichen 
Gründen möglichst schnell fertig gestellt werden müssen, ist es not 
wendig, die Entwässerungsanlage wenigstens insoweit, als sie zur Ab 
führung des Grundwassers usw. aus diesen Gebäuden erforderlich ist, so 
fort auszuführen. Die dadurch entstehenden Kosten sollen vorschußweise 
aus bereiten Mitteln der Stadthauptkasse entnommen und im Etats 
jahre 1908 aus den im Extraordinarium I bereit zu stellenden Bau 
kosten erstattet werden. 
Wir beantragen daher im Einverständnis mit der Deputation für 
die städtischen Kanalisationswerke und Rieselfelder folgende Beschluß 
fassung: 
Die Versammlung genehmigt das vorgelegte Proiekt zu einer 
Entwässerungsanlage für das neue Vorwerk Hobrechtsfelde bei 
Buch sowie die Entnahme der Baukosten mit 43 000 JC aus 
Anleihemitteln und ihre Einstellung in den Etat der städtischen 
Kanalisationswerke und Rieselfelder für das Etatsjahr 1908 beim 
Extraordinarium I. 
Sie ist ferner damit einverstanden, daß mit der Ausführung der 
Anlage sofort begonnen, die Baukosten vorschußweise aus bereiten 
Mitteln der Stadthauptkasse entnommen und im Etatsjahre 1908 
aus den im Extraordinarium I bereit gestellten Mitteln erstattet 
werden. 
Berlin, den 17. Oktober 1907. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
Kirschner. 
Zu «4«. 
Erläuterungsbericht 
zu dem Entwurf für den Bau einer Entwäfferungsleitung für die 
Entwässerung des Vorwerks Hobrechtsfelde. 
Für das neu anzulegende und in der Aufführung begriffene 
Vorwerk Hobrechtsfelde auf der Gemarkung Buch ist die Anlage einer 
sachgemäßen Entwässerung notwendig zur Abführung der Nieder 
schlagsmengen und der Haus- und Wirtschaftswässer. Es handelt 
sich hierbei sowohl um das Vorwerk selbst mit seinen Wohnhäusern, 
Stallungen und Wirtschaftsgebäuden, als auch um die zirka 300 m vom 
Vorwerk emfernten Arbciterwohnhäuser. 
Es wird angenommen, daß von den Dachflächen einschließlich 
der Haus- und Wirtschaftswässer eine Abflußmenge von 90 ba/sl 
abzuleiten ist und von den gepflasterten und befestigten Wegen eine 
solche von 30 va/sl. 
Das ergibt bei 
0,so da vorhandener Dachflächen 81 sl, 
2,70 ha vorhandener befestigter Wege einschließlich der an 
zulegenden (haussierten Straße zwischen dem Vorwerk 
und den Arbeiterwohnhäusern , 81 sl, 
zusammen 162 sl. 
Die Ableitung erfolgt mittelst natürlichen Gefälles durch eine 
Tonrohrleitung von 0,2t—0,si m Durchmesser nach einem in nördlicher 
Richtung ungefähr 600 m entfernt liegenden Terrainabschnitt des 
Rieselfeldes Buch, auf dem die Abwässer verrieselt werden sollen. 
Dasselbe liegt rund 3% m tiefer als die Pflasterhöhe des Vorwerks, 
so daß die Leitung mit einem Gefälle von 1:425 **/ 47 (2,36 v. Tausend) 
verlegt und so tief eingebaut werden kann, daß eine Entwässerung der 
Kellersohlen sämtlicher Gebäude möglich ist. 
Die Gesamtkosten der Anlage stellen sich nach dem anliegenden 
Kostenanschläge auf 43 000 M. 
Berlin, den 27. September 1907. 
Der Direktor. 
.... gez. Adams. '■ 
941. Borlage (J.-Nr. 3 504 Kan. I. 07) — zur Beschlntz- 
faffung —, betreffend die Mietung von Räumen im 
Hause Neue Friedrichstratze 9/19 zu Bnreauzwecken. 
Die zur Unterbringung der technischen Beamten der Deputation 
für die städtischen Kanalisationswerke und Rieselfelder im Hause 
Neue Fricdrichstraße 9/10 gemieteten Räume sind nicht mehr aus 
reichend. Durch die fortgesetzte Vergrößerung der Rieselfelder und der 
Bauten, sowie infolge des Baues des XI. Radialsystems und der 
Ausführung neuer Druckrohrleitungen ist eine stetige Vermehrung der 
technischen Kräfte erforderlich gewesen, deren Unterbringung in den zur 
Verfügung stehenden Bureauräumen mit immer größeren Schwierig 
keiten verbunden war, zumal diese Beamten vorwiegend mit Zeichen 
arbeiten beschäftigt werden, die viel Platz beanspruchen. Um eine 
ordnungsmäßige Erledigung der Arbeiten zu ermöglichen, sind wir 
deshalb gezwungen, für eine Vergrößerung der Bureauräume zu 
sorgen. 
Hierzu haben wir jetzt Gelegenheit, da die im III. Stock des 
Hauses Neue Friedrichstraße 9/10 neben den Bureaus der Kanalisations- 
Verwaltung belegenen Räume von dem bisherigen Mieter zum 1. April 
1908 gekündigt sind und auf unseren Wunsch schon am 1. Januar 1908 
freigemacht werden können. 
Bei Mietung dieser Räume könnten die im IV. Stock liegenden, 
gegenwärtig von der Kanalisationsverwaltung benutzten aufgegeben 
werden. Letztere haben eine Flächengröße von etwa 168 gm während 
die im III. Stock, günstig neben den Bureaus der Kanalisationsver 
waltung liegenden Räume rund 460 gm umfassen. Die Eigentümer 
haben sich bereit erklärt, der Stadtgemeinde diese Räume in gleicher 
Weise wie die anderen bis zum 31. März 1909, dem Zeitpunkt des 
Umzuges der Kanalisationsverwaltung nach dem neuen Verwaltungs 
gebäude, zu vermieten. Als Zins für diese 460 gm werden jährlich 
6 000 JC einschließlich Heizung und Nebenabgaben verlangt, also für 
1 gm 13,ot JC. Gegenwärtig wird von uns für die Mieträume im 
II. und III. Stock ein Durchschnittssatz von 12,9« JC und für einen 
Teil der im IV. Stock liegenden auch bereits 13,JC für 1 qm ge- 
zahlt. Der Mietszins von 6 000 JC scheint uns deshalb annehmbar 
zu sein. 
Die Vermieter haben sich ferner bereit erklärt, die Hälfte der- 
jenigen Kosten zu tragen, welche durch die Herstellung von Zwischen- 
wänden, das Einsetzen von Türen und die Schaffung von Oberlicht 
behufs Umänderung der jetzt als Geschäftslager dienenden Räume in 
unseren Wünschen entsprechende Zimmer entstehen, während die andere 
Hälfte von etwa 1100 JC von der Stadtgemeinde übernommen 
werden müßte. Die gesamten Kosten von etwa 2 200 JC konnten den 
Vermietern wegen der Kürze des Mietsverhältniffes nicht auferlegt 
werden. 
Die Stadtverordnetenversammlung ersuchen wir hiernach um 
folgende Beschlußfassung: 
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß die im 
III. Stock des Hauses Neue Friedrichstraße 9/10 belegenen und in 
dem vorgelegten Lageplan mit roter Farbe bezeichnete» Räume 
vom 1. Januar 1908 bis zum 31. März 1909 von den Bernhard 
Croner'schen Erben zum Preise von jährlich 6 000 JC einschließlich 
Heizung und Nebenabgaben als Bureauräume für die Kanalisations 
verwaltung gemietet werden, und von den durch den Umbau der 
Mieträume entstehenden Kosten die Hälfte im ungefähren Betrage 
von 1100 JC von der Stadtgemeinde übernommen wird. 
Die Versammlung genehmigt ferner die Zahlung der Miete aus 
dem Titel IX des Ordinariums des Etats der Kanalisations 
verwaltung ungeachtet der dadurch für 1907 entstehenden Etats- 
Überschreitung. Die Kosten der baulichen Umänderung sind aus
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.