158
1*8. Vorlage (J.-Nr. 988 Fin. 06) -- zur Beschlußfaffung —,
betreffend den Etat für die städtischen Gaswerke und
die öffentliche Petroleumbeleuchtuug für das Etats
jahr 1807.
Wir übersenden in der erforderlichen Anzahl von Abdrücken den
Entwurf zu oben bezeichnetem Etat für das Jahr 1907 mit dem
Ersuchen.
den Etat festzusetzen.
Berlin, den 21. Februar 1907.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
1*8. Vorlage (J.-Nr. 927 Fin. 06) — zur Beschluhfaffung —.
betreffend den Etat der städtischen Wafferwerke für
das Jahr 1007.
Wir übersenden den Entwurf zum Etat der städtischen Wasser
werke für das Etatsjahr 1907 nebst einer Nachweijung der laufenden
Unterstützungen in der erforderlichen Anzahl von Abdrücken mit dem
Ersuchen,
den Etat festzusetzen.
Zu Titel I Position 26 des Ordinariums haben die Telegraphisten
unter Berufung auf die Gehaltsverhältnisse der Telegraphisten bei den
Reichs- und Slaatshehörden um Aufbesserung ihres Gehalts gebeten.
Wir haben beschlossen, die bisherige Gehaltsskala
1 800 2 000 2 200 2 400 2 600 2 800 3 000 3 200 M
nach 3 6 9 12 15 18 21 Jahren
um 100 M auszubessern, so daß das Gehalt mit 1 900 Jt beginnt
und in 21 Jahren auf 3 300 M steigt.
Wir beantragen, alle Stufen um 100 M wie folgt zu erhöhen:
1900 2100 2 300 2 500 2 700 2 900 3100 3 300 M
nach 3 6 9 12 15 18 21 Jahren.
In der allgemeinen Vorlage Nr. 109 — Seite 118 für 1907 —
ist ein gleicher Antrag nicht enthalten.
Berlin, den 20. Februar 1907.
Magistrat hiesiger Königl. Haupl- und Residenzstadt.
Kirschner.
1*8 Vorlage (J.-Nr. 991 Fin. 06) — zur Beschlutzfaffnng —,
betreffend die Festsetzung des Etats der städtischen
Markthallen für das Etatsjahr 1807.
Der Stadtverordnetenversammlung übersenden wir anbei den
Entwurf zum Markthallenetat in der erforderlichen Anzahl von Ab
drücken mit dem Ersuchen,
den Etat festzusetzen.
Berlin, den 21. Februar 1907.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
1*1. Vorlage (J.-Nr. 989 B. F. 06) — zur Beschlußfassung —,
betreffend die Festsetzung des Etats für die städtischen
Zkaualisationswerke und Rieselfelder für das Etats
jahr l««7.
Der Stadtverordnetenversammlung übersenden wir den Entwurf
zu dem bezeichneten Etat nebst einer Nachweisung derjenigen laufenden
Unterstützungen, deren Weiterbewiüigung beantragt wird, in der
erforderlichen Anzahl von Abdrücken mit dem Ersuchen,
den Etat festzusetzen.
1 Heft Kostenanschläge usw. sowie eine geschriebene Nach
weisung der Empfänger von Pensionen usw. sind dem Originaletat
beigefügt.
Berlin, den 21. Februar 1907.
Magistral hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
1**. Vorlage (J.-Nr. 151 Fin 07) — zur Beschlußfassung —,
betreffend die Festsetzung des Etats für die Verwaltung
des zur Anlegung eines Nordwesthafens angekauften
Geländes für das Etatsjahr 1887.
Der Stadtverordnetenversammlung übersenden wir anbei den
Entwurf des oben bezeichneten Etats in der erforderlichen Anzahl
von Abdrücken mit dem Ersuchen,
den Etat festzusetzen.
Berlin, den 21. Februar 1907.
Magistrat hiestger Königl. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
1»». Protokoll des Ausschusses zur Vorberatung der Vor
lage. betreffend die bei dem Untersuchuugsamte der
Stadt Berlin für Nahrungsmittel, Genußmittel und
Gebrauchsgegenstände zunächst einzurichtenden Stellen.
— Vorlage 1071 von 1906 und 28 von 1907.
Verhandelt, Berlin, den 12. Februar 1907.
Anwesend:
Stadtverordnetenvorsteher vr. Langerhans, Borsitzender.
Stadtverordneter vr. Paul, Vorsitzenderstellvertreter,
Wurm,
vr. Ritter.
Modler.
- vr. Weyl.
- Sökeland,
Herzberg,
vr. Jsaac,
- Sachs,
- Landau,
vr. Kuhlman»,
vr. Zadek,
- Sonnenfeld.
Anwesend seitens des Magistrats:
Oberbürgermeister Kirschner,
Stadtrat vr. Straßmann.
Nicht anwesend:
Stadtverordneter Runge, entschuldigt.
Durch Beschluß der Versammlung vom 31. Januar 1907 —
Protokoll 18 — ist die obige Vorlage zur nochmaligen Beratung an
den Ausschuß zurückverwiesen.
Der Borsteherstellvertreter eröffnete die Sitzung, indem er aus
führte. daß mau zweifellos in Betracht ziehen müßte, daß die staat
liche Anerkennung dem städtischen Amte nicht mehr erteilt würde. Es
wäre dies eine Folge der langen Verzögerung bei der Errichtung
desselben. Auch die Vorlage begründete hierauf die Beschränkung der
früher in Aussicht genommenen Kräfte. Und wenn der Herr Ober-
bürgermeister letzthin meinte, daß die Anerkennung noch für später zu
erhoffen wäre, so stände demgegenüber die Tatsache, daß das hiesige
staatliche Untersuchungsamt während seines nunmehr 6jährigen Be
stehens fortlaufend zugenommen hätte und sich mehr und mehr zu einer
Zentralstelle für die vielen Untersuchungsämter in den kleinen Städten
ausbildete. Zum anderen wäre noch darauf hinzuweisen, daß mit der
Uebernahme der hydrologischen und der Bildung einer bakteriologisch-
mikroskopischen Abteilung dem Willen der Versammlung und der Zu-
stimmung des Magistrats gemäß der Anfang zu einem sich später voll ent-
wickelnden Gesundheitamt gemacht werden sollte. Die Zustimmung des
Magistrats wäre darin zu erkennen, daß der Bau des Gebäudes tat
sächlich in diesem Sinne erfolgt und in demselben ein nicht unbedeutender
Raum für bakteriologisch diagnostische Untersuchungen auf pathogene
Keime mit zwei Stallungen für kleinere Versuchstiere vorgesehen wäre.
Keineswegs läge es in der Absicht der Versammlung ein bloßes
Untersuchungsamt zu schaffen. So wäre es zu erklären, daß die.
Versammlung in ihrer ersten Beratung der Vorlage nicht zugestimmt
hätte. Der Ausschuß hätte aber den veränderten Umständen Rechnung
tragen und neben der bleibenden Bedeutung der chemischen Abteilung,
die Untersuchungen auf dem hygienischen Gebiet stärker hervorheben
müssen. Ueber den Umfang und die Bedeutung der chemischen
und der bakteriologischen Abteilung wäre im Ausschuß kein Zweifel
gewesen, und daß die botanisch-mikroskopische Abteilung durch eine
physikalische, allgemeine hygienische Abteilung zu ersetzen wäre, wäre
die Meinung der Mehrheit. Auch in der Versammlung fänden die
diesbezüglichen Beschlüsse im allgemeinen Zustimmung. Da nun der
staatlichen Nichtanerkennung zufolge eine wesentliche Verminderung
in den Arbeiten der chemischen Abteilung erfolgen müßte, zum anderen
aber bakteriologische, diagnostische, mikroskopische und phisikalisch
hygienische Untersuchungen in größerem Umfange anzustellen sein
würden, und die Absicht immer vorläge, mit diesem Amt den Anfang
zu einem Gesundheitsamt zu machen, so wäre es eine logische Folge
dieser Beschlüffe, wenn der Ausschuß vorschlug, das Amt so zu
nennen, was es sein würde, ein Gesundheitsamt der Stadt Berlin.
Und wenn dann in der Versammlung von mehreren und von
Herrn Oberbürgermeister darauf hingewiesen worden wäre, daß
damit die Schleuse» für keine erfüllbare Forderungen geöffnet
so wäre dies nicht richtig. In dem engen Rahnien, der dem Institut
gesteckt r handelte cs sich nur um den Anfang, könnten nur eng-
degren) 'lufgaben erfüllt werden. Sie wären gegeben durch die zur
Verfügn.^ gestellten Kräfte. Selbst der Herr Oberbürgermeister gäbe
zu, daß er im engeren Rahmen seine Zustimmung zu den Ausschuß-
beschlüssen geben würde, er fürchtete aber ein Uebergreifen eines solchen
Amtes durch die Einsetzung einer eigenen Deputation. Der Ausschuß
aber erachtete eine solche für notwendig zur Feststellung der besonderen
Arbeiten, zur Regelung mit den anderen Deputationen und mit dem
Magistral. Nicht ein Ueberheben über andere, sondern ein Neben-
einanderarbeilen im gemeinsamen Interesse des Allgemeinwohles sollte
erreicht werden. Die staatliche Anerkennung für ein Untersuchungs-