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Volume No. 42 (897-920), 4. Oktober 1902 Anlage: ad No. 42 (921-926), Vorlagen, welche den Zeitungen nicht mitgetheilt sind

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1902 (Public Domain)

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Stadlverordneten-Versammlung vom 21. Juni 1901 — Protokoll 
Nr. 49? 
Nach den angestellten Ermittelungen lebt die jetzt im 67. Lebens 
jahre stehende Witlwe in dürftigen Verhältnissen. Hai auch keine An 
gehörigen. welche sie unterstützen könnten. 
Da die Antragstellcrin ferner häufig krank' ist, kann sie einem 
regelmäßigen Erwerb nicht nachgehen. 
Die Deputation der städtischen Gaswerke hat deshalb beschlossen, 
der Antragstellerin vom 1. Juni 1902 ab. vorläufig bis Ende März 
1908, eine laufende Unterstützung von monatlich 15 Jt zu gewähren. 
Indem wir diesem Beschlusse beitreten, ersuchen wir um folgende 
Beschlußfassung: 
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß 
der Wittwe Luise Lichtenberg, geborene Sydow, vom 
1. Juni 1902 ab. vorläufig bis Ende März 1903, eine 
lausende Unterstützung von monatlich 15 Jt zu Lasten des 
Etats der städtischen Gaswerke gezahlt werde. 
Berlin, den 22. September 1902. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
I. V.: Haack. 
»24. Vorlage (J-Nr. 633 G. B, Ib. 02) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Wcitcrbewilligung von 
Erziehungsgeld. 
Wir beantragen, zu beschließen: 
Die Stadtverordneren-Versammlung erklärt fich damit 
einverstanden, daß der verwittweten Magistratsdiener Wernitz 
das für ihre beiden jüngsten Kinder bewilligte Erziehungsgeld 
von je 9 Jt monatlich vom 1. Oktober d. Js. ab, und 
zwar für Alfred auf 2 Jahre, für Erna auf 3 Jahre 
weiter gezahlt werde. 
Begründung. 
Die Wittwe Wernitz, welche um Weitergewähruug der bisherigen 
Erziehungsbeihilfe gebeten hat, bezieht eine Wiltwenpension von 
450 ,M und aus der Pensions-Zuschußkasse der besoldeten Gemeinde 
beamten einen Pensionszuschuß von 120 M jährlich. Außerdem 
haben wir ihr auf Grund des Beschlusses der Stadtverordneten 
Versammlung vom 6. Oktober 1899 — Protokoll Nr. 20c — für ihre 
beiden jüngsten Kinder Alfred, geboren am 7. Dezember 1887 und 
Erna, geboren am 23. Mai 1895 ein monatliches Erziehungsgeld 
von je 9 Jt bis Ende September d. Js. gezahlt. 
Frau Wernitz hat noch die bisherige Wohnung Rykestraße 37 
inne, doch ist die jährliche Miethe von 400 Jt seit dem 1. Oktober 1901 
auf 480 Jt erhöht worden. Ein Zimmer der Wohnung ist für 17 JC 
monatlich vermiethet, nachdem es 4 Monate leer gestanden hatte. 
Der älteste 18 jährige Sohn ist bei der Versicherungs-Gesellschaft 
Victoria beschäftigt und erhält monatlich 50 Jt, der zweite Sohn 
Alfred ist bei einem Rechtsanwalt thätig und verdient monatlich 
15 M, er muß noch längere Zeit von der Mutter unterhalten werden. 
Die Tochter besucht seit Oktober 1901 die Schule. Die beiden letzt 
genannten Kinder sind kränklich und sehr schwächlich, sie bedürfen 
besonderer Pflege. Die Mutter selbst ist leidend und aus diesem 
Grunde zu jedem Nebenerwerbe untauglich. 
Berlin, den 22. September 1902. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt und Residenzstadt. 
I. V.: Haack. 
»25. Vorlage (J.-Nr. 6 019 Erl. I. 02) — zur Beschluß 
faffung —, betreffend die Bewilligung einer laufenden 
Unterstützung. 
Der frühere Gasanstaltsarbeiler August Knorr, hier, Schön 
leinstraßc 3 II wohnhaft, ist um Gewährung einer laufenden 
Unterstützung aus Mitteln der städtischen Gaswerke vorstellig geworden. 
Er ist seit September 1866 bei den städtischen Gaswerken 
beschäftigt gewesen, im Oktober 1901 erkrankt und hat seitdem 
die Arbeit nicht wieder aufnehmen können. Nach dem Gutachten 
unseres Vertrauensarztes ist Knorr dauernd dienstunfähig. Er bezieht 
seit dem 7. Juli d. Js. neben einer Altersrente von 203.« Jt, ein 
Ruhegeld, welches mit Rücksicht auf § 9 des Gemeindebeschlusses vom 
9. Mai v. Js. auf 482,iv Jt festgesetzt werden mußte. Seinem An 
trage auf Erhöhung des Ruhegeldes konnte nach den geltenden Be 
stimmungen nicht stattgegeben werden. Mit Rücksicht auf seine lange 
Dienstzeit sind wir jedoch^ geneigt, ihm eine widerruflich laufende 
Unterstützung von jährlich 72 Jt zunächst auf die Dauer von 3 Jahren 
zu bewilligen. 
Wir ersuchen daher um folgende Beschlußfassung: 
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß 
dem ehemaligen Gasanstaltsarbeiter August Knorr vom 
1. Oktober 1902 ab, vorläufig bis Ende September 1905 
eine laufende Unterstützung von monatlich 6 Jt p Lasten 
des Etats der städtischen Gaswerke gezahlt werde. 
Berlin, den 17. September 1902. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
I. V.: Haack. 
»2«. Vorlage (J.-Nr. 4 768 Erl. I. 02) — zur Beschluß 
faffung , betreffend die Bewilligung einer laufenden 
Unterstützung. 
Die Wittwe des am 20. Juni d. Js. verstorbenen ehemaligen 
Laternenwärters Hampe, Friederike geb. Salzmann, hier, 
Dieffenbachstraße 71, Hof IV, wohnhaft, ist um Weitergewährung 
der ihrem verstorbenen Ehemanne betvilligteu lausenden Unterstützung 
von 10 Jt monatlich aus Mitteln der städtischen Gaswerke vor- 
flellig geworden. 
Der Ehemann der Antragstellerin ist 22 Jahre hindurch im 
Dienste der städtischen Gaswerke thätig gewesen und hat bis zu 
seinem Tode eine laufende Unterstützung von 10 Jt monatlich erhalten. 
Nach den angestellten Ermittelungen lebt die jetzt 69jährige 
Witlwe in dürftigen Verhältnissen und ist erblindet. Aus Armen 
Fonds bezieht sie eine laufende Unterstützung. 
Die Deputation der städtischen Gaswerke hat darum beschlossen, 
der Antragstellerin vom 1. Juli 1902 ab vorläufig bis Ende März 
1903 eine laufende Unterstützung von monatlich 10 Jt zu gewähren. 
Indem wir diesem Beschlusse beitreten, ersuchen wir um folgende 
Beschlußfassung: 
Die Versanimlung erklärt sich damit einverstanden, daß 
der Wittwe Friederike Hampe, geb Salzmann, vom 
1. Juli 1902 ab, vorläufig bis Ende März 1903 eine 
laufende Unterstützung von monatlich 10 Jt zu Lasten des 
Etats der städtischen Gaswerke gezahlt werde. 
Berlin, den 22. September 1902. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
I. V.: Haack. 
Berlin, den 4. Oktober 1902. 
Der Stadtverordneten-Lorsteher 
Langerhans. 
Druck von B». .v S. Loewcntbal, Berlin.
	        
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