Nach örtlicher Besichtigung des Neubaues und Einsicht iu die
nusliegenden Rohbauabnahme-Atteste, die Gebrauchsabnahme-Atteste
sowie in die Projektzeichnungen wurde festgestellt, daß sämmtliche
Räume sich in benutzungsfähigem Zustande befinden, und daß die
Ausführung bis auf nachstehende Punkte dem Projekt entspricht,
1. Die Enteisenungsanlage ist bei der Ausführung im Keller
geschoß -des Hauptgebäudes untergebracht worden, indeß
konnte in Folge dessen das für die Anlage vorgesehene be
sondere Enteiseiiungshaus in Fortfall kommen.
2. Für die Lagerung der Kohlen für die Kessel ist ein über
deckter Kohlenschuppen angefügt.
Das Kesselhaus mußte mit Rücksicht auf die Kesselgröße
gegen das Projekt etwas vergrößert iverden.
Da weiter nichts zu erinnern war, wurde der Bau für avge
nommen erklärt und seitens des Herr» Stadtraths Wagner als
Vertreter des Magistrats an den Hausvcrivalker Herrn Geißel über-
geben,
V. g. . ii.
Berlin, den 27. November 1901.
gezz.: Wagner. Liebeuow. Röhlich. Namslau,
Wilh. Cremer, Bracke. Ludwig Hoffmann, Neumann,
Elawiter. Geißel.
4«. Borlage (J.N. 4 6t>8 B. I. 01) — zur Beschlußfassung —,
betreffend den Borentwurs zum Neubau der Gemeinde-
Doppelschule in der Pappel-Allee 41/42.
Unter Bezugnahme auf den Beschluß vom 10. Januar 1901
— Protokoll Nr. 21 —, durch welchen die Stadtverordneten - Ver
sammlung sich mit dem Ankauf des dem Kaufmann Otto Starick
gehörigen, zwischen der Pappel-Allee und Lychenerstraße belegencn,
Grundstückes zur Errichtung einer Gemeinde-Doppelschule einverstanden
erklärt hat, übersenden mir beifolgend den Vorentwurf für diesen Bau,
bestehend aus:
4 Blatt Zeichnungen,
einem mit 75000 Ji abschließenden Kostenüberschlage und
1 Erläiiterungsbericht
zur Prüfung und Genehmigung.
Wir bemerken hierzu, daß der Entwurf das Einverständuiß der
Bau-Deputation I und der Schul-Deputation gefunden hat und zwar
seitens letzterer mit der Maßgabe, daß
1. in den Schulklassen die beiden Eckfenster niit von unten zu
handhabendem Oeffnungs-Mechanismus eingerichtet werden,
2. die Fußböden der Amtszimmer in der Schule gegen Ab
kühlung von unten zu sichern sind,
3. die Kinderhorte in Fortfall koninien und dafür Klassenzimmer
einzurichten sind.
Diese Wünsche sollen bei der Ausarbeitung des speziellen Entwurfs
Berücksichtigung finden.
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir um folgende
Beschlußfaffung: »
Die Versamnilung erklärt sich mit dem Vorenlivurfc zum
Neubau der Gemeinde-Doppelschule an der Pappel-Allee 41/42
einverstanden und sieht der Vorlegung des speziellen Entwurfs
und Kostenanschlages entgegen.
Berlin, den 2. Januar 1902.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
Zu Nr 40.
Erläutern ngsbericht
zum Vorentwurf der Gemeinde Doppelschule in der Pappel-Allee 41/42.
Der vorliegende Vorentwurf ist unter Zugrundelegung des Bau
Programms der städtischen Schuld-Deputation vom 21. März 1901 —
J.-Nr. 3 748 B. 1. 01 — ausgearbeitet worden.
Das zur Verfügung stehende Gelände hat 2 Straßenfronten, an
der Pappel-Allee bezw. au der Lychenerstraße. Auf demselben wurden
die einzelnen Gebäude wie aus dem Lageplau crsichilich, angeordnet.
Hiernach liegt das Schulgebäude an der Lychenerstraße, das Lehrer-
wohngebäude sowie die Turnhalle an der Pappel-Allee.
Das Schulgebäude enthält im Erdgeschoß:
«.Klaffen, 2 Amtszimmer, 1 Lehrerinnenzimmer, 2 Kou-
ferenzzimmer, 1 Kartenzimmer, 2 Kinderhorträume, mit
1 Utensilienraum und die Klosetanlagen,
im 1. und 11. Stockwerk:
je 12 Klassen nebst Klosetanlagen .'c.
im III. Slockiverk:
8 Klassen. 2 Phyiikklassen mir Apparatenraum. 1 Aula mit
Garderobe und die.Klosetanlagen.
Im Kellergeschoß sind 1 Brausebadanlage, 2 Waschzimmer für
die Kinder, die Aborte für das Lehrpersonal und Räume für die
Zentralheizung projektirt worden. Vier massive Treppen vermitteln
den Verkehr vom Keller bis zuni III. Stockwerk resp. Dachgeschoß.
Die Fassaden sollen unter sparsamer Verwendung von Werk-
steinen für die Architektnrtheile geputzt, die Dächer mit Ziegeln ge
deckt werden.
Das Schulgebäude soll eine Wnrmwasser-Zentralheizung erhalten.
Das Lehrerwohngebäude, welches mit den, Turnhallenbau au
der Pappel-Allee zu einer Baugruppe vereinigt worden ist, enthält
im Erdgeschoß eine Schuldiener- und eine Heizerwohnnng, in den
Stockwerken 2 Wohnungen für Rektoren. Eine massive Treppe führt
bis zuni Dachgeschoß.
Die Fassaden dieses Gebäudes sind iu einer dem Schulgebäude
entsprechenden Ausführung projektirt worden.
Der Turnhallenbau nimmt außer dem Turnsaal einen Geräthe-
raum und die erforberlidjc Klosetanlage auf. Die Architektur dieses
Hauses schließt sich derjenigen der geplanten übrigen Baulichkeit an.
Die Höfe erhalten Baumpflanzungen, Mosaikpflasteiwege und Kies
schüttung in der bisher üblichen Ausführung. Der Baugrund ist gut.
Die Kosten der Anlage einschließlich der mit 15 000 M be
rechneten Mehrkosten für die durch Magistratsbeschluß vom 21. Juni 1901
vorgeschriebenen Ausstattung der Klassen mit ein und zweiseitigen
Subsellicn sind im Kostenüberschlage mit 750 000 je ermittelt worden.
Berlin, den 11. Oktober 1901.
Der Stadt-Baurath.
gez. Ludwig Hoffmann.
41. Borlage (J.-Nr. 10 007 B. 1. 01) — zur Beschlußfaffung —,
betreffend den speziellen Entwurf zur Einrichtung einer
Sparkaffen-Filiale in dem städtischen Gebäude Link
straße 7/8.
Die Stadtverordnetcu-Versammlung hat durch Beschluß vom
9. Mai 1901 — Protokoll Nr. 11 — teil ihr vorgelegten Vorentwurf
zum Neubau des Sparkasseugebäudes in der Linkstraße 7/8 abgelehnt
und um eine neue Vorlage ersucht, in welcher unter Beibehaltung der
vorhandenen Baulichkeiten die nöthigen Räume für die Sparkasse
geschaffen werden.
Wir haben in Gemäßheit dieses Beschlusses einen anderweitigen
Entwurf aufstellen lassen, wonach sich die Gesammlkvsten nunmehr
unter Berücksichtigung der Kosten für eine durchgreifende Reparatur-
auf 64 590 M, dagegen unter Berücksichtigung der unabweisbaren
Reparaturkosten auf 53 290 M stellen werden.
Seitens der Kuratoriums der Sparkasse ist beschlossen worden,
nur die unabweisbaren Reparaturen zur Ausführung zu bringen.
Diesem Beschlusse sind wir beigelreten und übersenden nunmehr
den speziellen Entwurf, bestehend aus:
4 Blatt Zeichnungen,
einem niit 64 590 bezw. 53 290 M abschließenden Kosten
anschläge
und einem Erlänterungs bericht,
welcher auch die Zustimmung der Bau-Deputation, Abtheilung I,
gefunden hat, zur Prüfung und Genehmigung, indem wir um folgende
Beschlußfaffung ersuchen:
Die Versanmilung genehmigt den ihr vorgelegten Entwurf
zur Einrichtung einer Sparkaffen-Filiale ini Hanse Link-
straße 7/8 und stellt die auf 53290 M veranschlagten Kosten
k conto des Sparkassen-Verwaltungs-Fonds zur Verfügung.
Berlin, den 3. Januar 1902.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
Zu Nr. 41.
Erläutern ngsbericht,
betreffend
I. Errichtung einer Filiale der städtischen Sparkasse und
II. Ausführung von Rcparaturarbeiten auf dem Grundstück Link-
straße 7—8.
Geniäß Magistratsverfügung vom 30. August 1901 soll im Erd
geschoß des Wohnhauses Linkstraße 7 und 8 eine Zweigstelle der
städtischen Sparkasse und zwar für zwei Zahlstellen eingerichtet werden.
Gleichzeitig sollten die Kosten der Ausbefferung des reparaturbedürftigen
Gesammtbaues berechnet werden.
1. Errichtung der Sparkassen-Filiale.
Zur Errichtung der Zahlstellen ist ein Unibau der — größeren
— linken Seite des Erdgeschosses daselbst erforderlich.