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Volume No. 16 (289), 15. März 1902

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1902 (Public Domain)

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M 10. 
(289.) 
Aorlage 
für die 
Stadtverordneten-Versammlung zu Berlin. 
388. Protokolle des Etatsausschufses. 
IV. 
Verhandelt Berlin, den 10. März 19<»2. 
Anwesend: 
Stadtverordneien-Porsteher Dr. Langerhans, Vorsitzender, 
. Stellvertreter Michelet, Borsitzender-Stell- 
verrreter. 
Stadtverordneter Borg mann, 
- Bruns, 
- Fähndrich, 
- Dr. Freudenberg, 
Fricdberg, 
- Fricderici, 
- Geineinhardt^ 
- Giese, 
. Liebenom, 
- Schulze. 
- Ullstein. 
Wallach. 
- Weiß. 
Von Seiten des Magistrats: 
der Oberbürgermeister Kirsch ne r, der Kämmerer und Sladlrath 
Maaß, die Stadt-Bauräthe Hoffmann und Krause, der Stadl- 
Schulrath Dr. Gerstenberg, die Stadträthe Bohm, Friedei, 
Kalisch, Kauffmann, Marggraff, Ramslau, Selberg, 
Tourbis und Dr. Weigert. 
Die heutige Berathung des Etatsausschusses begann mit den, 
Spezial-Etat 42A — Straßenreinigung und 
Besprengung — für das Etatsjahr 1902. 
Auf eine zu Titel I der Ausgabe - Löhne — an den Herrn 
Magistrats-Vertreter gerichtete Antrage, in welcher Weise das Aufrücken 
der Arbeiter in die höheren Lohnklassen geregelt sei, wurde erwidert, 
daß sich, soviel bekannt, das Aufrücken lediglich nach der Dauer der 
Beschäftigung (Dienstalter) regele, daß dasselbe aber nur stattsinde, 
wenn Abgänge in den oberen Lohnklassen vorhanden seien. 
Zu Titel V, Position l — Bespannung, Bedienung und Unter 
haltung der Wasserwagcn — 606 924 JC, wurde von einer Seite 
vorgeschlagen, die gegen das Vorjahr mehr geforderten 158 639 JC 
zu streichen und nur die vorjährige Etatssumme zu bewilligen, da 
die in Aussicht genommene 4 malige tägliche Besprengung der Straßen 
als eine Verbesserung nicht angesehen werden könnte. 
Der Ausschuß ist mit Rücksicht darauf, daß die Versammlung 
der vom Magistrat vorgeschlagenen Vermehrung der Sprengwagen 
zum Zweck der Durchführung einer 4 mal täglichen Besprengung 
zugestimmt habe, auf diesen Vorschlag nicht eingegangen, hat vielmehr 
den Eiatsansatz unverändert genehmigt. 
Zu Titel VI — Grundstücke und Depots — wurde im Aus 
schussc mitgetheilt, daß die eisernen Karren des Straßenreinignngs- 
Depots in der Dennewitzstraße beim Passireu der Durchfahrt des 
dort erbauten Wohnhauses ein derartig starkes Geräusch verursachten, 
daß die herrschaftlichen Wohnungen dadurch schwer zu vermiethen 
seien. Wenn hier nicht Abhilfe geschaffen werden könnte, müßte ans 
Verlegung des Depots Bedacht genommen werden. 
Seitens des Herrn Magistrats-Verlreters wurde versprochen, die 
Sache in Erlvägung zu nehmen und auf Mittel zu sinnen, um das 
Geräusch zu beseitigen oder wenigstens zu mildern. 
Unter Titel VIII, Position 2, sind zu Prämien nach zurückgelegter 
25jähriger Dienstzeit 2 010^ zum Ansatz gekonnnen. Der Ausschuß 
Hai zwar den Etatsansatz genehmigt, gleichzeitig aber folgende Reso 
lution beschlossen, die er der Versammlung zur Annahme einpsiehli: 
Die Versammlung ersucht den Magistrat um einheitliche 
Regelung des Prämienwesens nach zurückgelegter 25 jähriger 
Dienstzeit, silbernen und goldenen Hochzeiten ». s. w. bei 
Arbeitern in allen Verwaltungen der städtischen Werke. 
Da zur Prümiirnng der Arbeiter nach 25 jähriger Dienstzeit nur 
hier sowie in. Feuerlösch- und Gas-Etat Mittel gefordert werden, die 
Arbeiter bei den übrigen städtischen Betrieben aber mit ähnlichen 
Anträgen hervorireten, so hält es der Ausschuß für nothwendig, in 
eine Prüfung der Frage einzutreten, ob es unter den veränderten 
Verhältnissen angebracht ist, eine derartige Einrichtung beizubehalten. 
Bejahendenfalls ivürdc eine einheitliche Regelung behufs Beseitigung 
der bestehenden Verschiedenheiten zu erfolgen haben. 
Beim Extraordinarium ermäßigen sich auf Grund der anliegenden 
.Rachtragsvorlage vom 7. d. Mts. 
a) die Position 1 — Zur Beschaffung von 
83 neuen Sprengwagen je 666 JC <statt 
775 JC) — von 64 325 JC auf .... 55 278 JC, 
b) die Position 4 — Zur Anbringung von 
Bremsen an 236 «nicht 200) Sprengwagen 
je 24,80 JC (statt 50 M) — von 10 OOO JC auf 5 782 . 
Das Ertraordinarinni schließt nunmehr mit 78 710 JC statt mit 
91 975 JC ab. Anderweite Abänderungen des Etats sind in beiden 
Lesungen nicht beschlossen worden, seine Feststellung 
in Einnahme auf f>8125 JC, 
in Ausgabe auf . . 4 323 635 
also mit einer Mehr-Ausgabe von. . . 422.5 510 JC 
kann somit erfolgen. 
Etat für die Verwaltung des städtischen Ablade 
wescns für das Etatsjahr 1902. 
Von einer Seite wurde um Auskunft über die gegenwärtige Lage 
der Müllbeseitigung gebeten. Gegen den Etat ließen sich im Allgemeinen 
Einwendungen nicht erheben, das Unternehmen komme aber immer 
tiefer in Schulden, daher auf Mittel Bedacht genommen werden 
müsse, um den bestehenden Zustand zu beseitigen. 
Von dem Herrn Magistrats - Vertreter wurde hieraus erwidert, 
daß das Unternehmen allerdings außer Stande sei, sich selbst zu 
erhalten und man schließlich wohl dahin kommen werde, dasselbe ans 
städtischen Mitteln zu unterstützen. Die Abfuhr - Unternehmer 
bedienten sich jetzt vieltach der Eisenbahn und schafften das Müll 
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