1084. Vorlage (J.-Nr. 3027 Wasser 00) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die unentgeltliche Lieferung
von Waffer zum Betriebe der vier am Bismarck-
Denkmal zu errichtenden Fontaine«.
Auf dem Plateau des Natioual-Denkmals für den Fürsten Bjis-
marck, welches gegenwärtig vor der Westfront des Reichstagsgebäudes
errichtet wird, sollen zu beiden Seiten des Denkmals zwei große
Wasserbassins mit Sandstcingrnppen und je zwei sprudelartigen Fon-
tainen nach Maßgabe der beifolgenden Zeichnungen angelegt werden.
Der Bauausschuß des Zentralkomitees für die Errichtung des
Bismarck-Denkmals in Berlin hat an uns den Antrag gestellt, das
für den Betrieb dieser vier Fontainen erforderliche Wasserquantum
unentgeltlich zu liefern.
Nach den Feststellungen des Direktors unserer Wasserwerke werden
diese Fontainen bei einer Betriebsdauer von 180 Tagen mit täglich
10 Stunden pro Jahr zusammen zirka 180000 cbm Wasser ver
brauchen, welche einen Kostenaufwand von zirka 18 000 bis 20000^6
pro Jahr bedingen würden.
Eine Entscheidung, ob später das Denkmal in den Besitz der
Stadt oder des Reiches übergehen wird, ist bis jetzt noch nicht ge
troffen; jedenfalls wird aber Berlin um eine großartige Schöpfung
bereichert werden, deren Förderung im Interesse der Stadtgemeinde liegt.
Wir haben daher beschlossen, das für den Betrieb der vier Fon-
tainen am Bismarck-Denkmal erforderliche Wasserqnantum von zirka
180 000 cbm pro Jahr unentgeltlich zu liefern, jedoch vorbehaltlich
der Feststellung vertraglicher Bestimmungen mit dem Rechtsnachfolger
des zeitigen Zentralkomitees für die Errichtung des Bismarck-Denkmals.
Die Kosten der Zu- und Abflnßleitungen werden von deni Komitee
übernommen. Das abgeleitete Wasser wird nicht der städtischen
Kanalisation, sondern den Wasserläufen des Thiergartens zugeführt
werden.
Die Stadtverordneten - Versammlung ersuchen wir um folgende
Beschlußfassung:
Die Versaninilung erklärt sich damit einverstanden, daß
das für den Betrieb der am National - Denkmal für den
Fürsten Bismarck zu errichtenden vier Fontainen erforder
liche Wasserquantum unentgeltlich aus dem Rohrsystem der
städtischen Wasserwerke abgegeben wird.
Berlin, den 26. November 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
1085. Vorlage (J.-Nr. 2 999 B. II. 00) — zur Kenntniß-
nähme —, betreffend die Bauabnahme einiger Brücken.
Vom Stadt-Bauinspcktor Pinkenburg, unter dessen Leitung die
Brücke durch den Stadt-Baumeister Brancke ausgeführt worden ist,
wurden zunächst die der Bauausführung zu Grunde gelegten, von
der Stadtverordueten-Versammlung am 8. April 1897und 3. März 1898,
landespolizeilich am 20. November 1897 und 28. Januar 1898 ge
nehmigten Zeichnungen mit den Kostenanschlägen zur Einsichtnahme
vorgelegt.
Der Bau der Brücke ist entwurf- und anschlagmäßig ausgeführt.
Von der für den Abbruch der alten Brücke, die Herstellung und den
Abbruch der Nothbrücke, sowie für den Bau der neuen Brücke be
willigten Snmnie von 303 000 Jt,
wozu an Einnahme kommen:
a) Erlös aus gewonnenem Material
rund 3 000 M,
b) Erstattung der Kosten, welche für
die Ausführung von in der Brücken-
baugrnbe stehenden Pfeilerfunda-
menlcn der elektrischen Hochbahn
verauslagt sind, rund 6 000 -
in Summa 9 000 -
zusammen mithin
sind bis jetzt rund 262 000 Jt
verwendet worden; hierzu kommen für
noch ansstehende Arbeiten, wie Herstellung
des definitiven Pflasters ans den Rampen
und einem Theil der Brücke, bauliche Ab
änderungen an Grundstücken k. . . . 36 000 -
so daß die Gesammtkosten
betragen werden. Es steht mithin eine Minder-Aus-'
gäbe von
zu erwarten.
Falls jedoch, wie in der Sitzung der Bau-Depu
tation vom 19. September er. beschlossen ist, das auf
den Rampen der Brücke jetzt befindliche provisorische
Pflaster so lange belassen wird, bis eine Entscheidung
der Deputation über die vorliegenden Anträge des
Präsidenten des Landgerichts II und der Anlieger auf
Herstellung geräuschlosen Pflasters erfolgt ist und falls
aus diesem Grunde das Brücken-Konto vor Ausführung
der definitiven Pflasterung geschlossen wird — siehe
J.-Nr
1 683
1 732
6. II. 00 —
tritt zur Minder-Ausgabe
312 000 Jt,
298 000 -
14 000 Jt
noch etwa die Summe von rund 16 000 •
hinzu, so daß die Gesammt-Minderansgabe rund . . 30 000 Jt
betragen würde.
Gegen die Ausführung des gesamniten Bauwerks fand sich nichts
zu erinnern.
Der Stadtverordueten-Versammlung theilen wir mit, daß die
Bauabnahme der Alsen-, Grünauer- und Möckernbrücke am 29. Oktober
d. Js. stattgefunden hat.
Die beglaubigten Abschriften der hierüber aufgenommenen Proto
kolle fügen wir anliegend bei.
Berlin, den 22. November 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
Zu Nr. 1085.
Abnahme-Protokoll für die Mückernbrücke.
Verhandelt Berlin, den 29. Oktober 1900.
Anwesend:
1. Seitens des Magistrats:
Herr Stadtrath Voigt,
- Stadt-Baurath Krause.
2. Seitens der städtischen Ban-Deputation:
Herr Stadtverordneter Wernau.
3. Seitens der Stadtverordueten-Versammlung:
die Herren Stadtverordneten Mertens,
Schulze,
Körte.
4. Seitens der VI. Sladt-Bauinspektion:
Herr Stadt-Bauinspektor Pinken bürg.
Behufs Abnahme der an Slelle der alten, im Jahre 1898 abge
brochenen, im Zuge der Möckernstraße über den Landwchrkanal
führenden, von Januar bis einschließlich November 1899 neu erbauten
Möckernbrücke fand heute Vormittag 12V 2 Uhr an Ort und Stelle
Termin statt, zu dessen Wahrnehmung sich die hier obenbezeichneten
Herren eingefunden hatten.
gez. Voigt. Krause. Schulze. Wernau.
Mertens. Körte. Pinkenbnrg.
Zu Nr. 1085.
Verhandelt Berlin, den 29. Oktober 1900.
Anwesend:
1. Seitens des Magistrats:
Herr Stadtrath Voigt,
. Stadt-Baurath Krause.
2. Seitens der städtischen Bau-Deputation, Abtheilung II:
Herr Stadtverordneter Wernau.
3. Seitens der Stadtverordneten-Versammlnng:
die Herren Stadtverordneten Mertens,
Schulze,
Körte.
4. Seitens der V. Stadt-Baninspektion:
Herr Stadt-Baumeister Behner.
Behufs Abnahme der neuen Alfenbrücke seitens der Stadt-
verordneten-Versanimlung war von der städtischen Ban-Deputation,
Abtheilung II, auf heute Vormittag 10 Uhr ein Termin angesetzt, zu
welchem sich die vorgenannten Herren eingefunden hatten.
Nachdem dieselben von den ans Zimmer Nr. 54 des Rathhauses
ausgelegten, von der Stadtverordneten - Versammlung genehmigten
Original-Entwnrfszeichuungen und Kostenanschlägen, sowie von den
mit der Ausführung übereinstimmenden Revisionszeichnnngen Einsicht
genommen, wurde das nachstehend kurz erläuterte Bauwerk in seinen
einzelnen Theilen an Ort und Stelle eingehend besichtigt.
Die neue ini Zuge der Alsenstraße über die Spree führende
Alsenbrücke ist an Stelle der in den 60er Jahren errichteten, wegen
ihrer späteren Baufälligkeit aber im Frühjahre 1898 beseitigten allen
Alsenbrücke erbaut worden.