Raumcrstraße 17 (221. Gemeindeschule),
Raumerstraße 18 (238. - ) und
Weißenburgerslraße 36 (239. - )
zur Unterbringung der schulpflichtigen Kinder in der Gegend zwischen
dem Prenzlauer und Schönhauser Thor beibehalten werden müssen.
In diesen drei Miethsschulen sind 47 Klassen vorhanden, der Zuwachs
an schulpflichtigen Kindern berechnet sich in dieser Gegend aber
erfahrungsmäßig in jedem Halbjahr auf 5—6 Klassen.
Es mutz daher auf die schleunige Erwerbung niedrerer Grund
stücke daselbst zur Errichtung eigener Schulgebäude Bedacht genommen
werden.
Das zunächst zum Ankauf in Aussicht genommene Grundstück ist
auf dem beiliegenden Plane mit den Buchstaben a, b, c, d, e, f, g, h, i,
k, a bezeichnet, es ist unbebaut und soll pfand- und lastenfrei, sowie
frei von allen ortsstalutarischeu Kosten für die Freilegung, erste Ein
richtung, Pflasterung und Entwässerung der Greisenhagenerstraße auf-
gelassen werden. Den vereinbarten Preis von 57 Jt pro Quadrat
meter glauben wir als einen mäßigen bezeichnen zu können.
Wir halten den Ankauf dieses Grundstücks für empfehlenSwerth
und bemerken, daß aus der beifolgenden Skizze die Gestalt der später
zu errichtenden Schulgebäude und aus dem Orientirungsplan die
Lage der in der Nähe bereits vorhandenen Schulen ersichtlich ist.
Von der Errichtung eines besonderen Lehrerwohngebäudes wird
wie bei dem Schnlgrundstück in der Waldenserstraße 25/26 abgesehen
werden.
Der Schuldiener soll dagegen eine von den Schulräumen voll-
ständig abgeschlossene Wohnung im Erdgeschoß des Schulhauses erhalten.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
1000 Vorlage (J.-Nr. 3 857 V. B. I. 00( — zur Beschluh-
fassung —, betreffend die Bewilligung von Ehren
preisen an den Verein „Canaria".
Der Verein „Canaria" beabsichtigt in der Zeit vom 13. bis
17. Dezember d. Js. Hierselbst eine Ausstellung von Kanarienvögeln
zu veranstalten und hat die Bitte au uns gerichtet, ihm für hervor
ragende Leistungen Ehrenpreise im Betrage von 500 Jt zu bewilligen.
Der Vorstand hat zur Begründung seines Anirages geltend ge
macht, daß dem Verein viele Handwerker und Beanite angehören, die
durch das Züchten von Kanarienvögeln einen Nebenerwerb haben
und durch Beschäftigung mit denselben während der freien Zeit mehr
an die Häuslichkeit gefesselt werden und dadurch eine Förderung
erfahren.
Wir sind geneigt, der Bitte zu entsprechen und ersuchen Die
Stadtverordueten-Versammlung uni folgende Beschlußfassung:
Die Versammlung ist damit einverstanden, daß dem
Vorstande des Vereins „Canaria" für hervorragende
Leistungen auf der Ausstellung im Monat Dezember d. Js.
die Summe von 500 Jt zu Ehrenpreisen der Stadt Berlin
bewilligt wird, und daß die Zahlung aus Spezial-Etat 45,
Extraordinarium Position 1, erfolgt.
Berlin, den 23. November 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
1070. Vorlage (J.-Nr. 2 360 G. B. I. 00) — zur Kenntnih-
nahme —, betreffend Abstandnahme von den bisher
mit Militäranwärtern getroffenen Vereinbarungen
bezüglich der Pensionirung auf Grund 8 65 Absatz 2
der Städteordnung vom 30. Mai 1853.
Auf Grund unserer Vorlage vom 5.Juni l899 — 2 437G.B.J. 98 —
hat sich die Stadtverordueten-Versammlung ani 15. Juni 1899 — Proto
koll Nr. 17 — damit einverstanden erklärt, daß mit den zivilversorgungs-
bcrechtigten Militäranwärtern, bevor sie bei der Stadt zur Anstellung
gelangen, in der Regel, nämlich soweit dadurch nicht die der Reihen
folge nach (Z 8 des Gesetzes vom 21. Juli 1892) erforderliche An
stellung eines Militäranwärters unmöglich gemacht werden würde,
dahin Vereinbarungen gemäß 8 65 Absatz 2 der Städteordnung vom
30. Mai 1853 abgeschlossen und zur Voraussetzung der Anstellung
gemacht werden,
daß ihnen für den Erwerb der Pensionsberechtigung gegen
die Stadtgemeinde und für die künftige Berechnung der
Pension nur die Hälfte der Militärdienstzeit angerechnet
werde,
und zwar gleichgiltig, ob sie die Zivilversorgungs-Berechtigung nach
der vollen zwölfjährigen oder nach einer geringeren Militärdicnstzeit
erlangt haben.
Unterm 9. Oktober er. haben wir dem Herrn Oberpräsidenten, da
das Ortsstatut, betreffend die Anstellung der Komniunalbeamteu, noch
picht genehmigt ist, ein Verzcichniß der in den hiesige» städtischen
Büreandienst zur ■ Probedienstleistung als Büreauanwärter ein
berufenen zivilversorgungsberechtigten Militäranwärter, deren sechs
monatliche Probedienstzeit bis 31. Dezember d. Js. beendigt sein
wird, mit der Bitte überreicht, zu genehmigen, daß die in dem Ver
zeichnisse benannten Militäranwärter nach Ablauf der Pröbedienstzeit
nach Maßgabe des von den Gemeindebehörden beschlossenen Orts-
statuts angestellt werden. Dabei haben wir auch dem Gemeinde-
beschlusse vom 5./15. Juni 1899 entsprechend den Antrag gestellt, zu
genehmigen, daß mit diesen Anwärtern ein besonderes Abkommen
wegen Anrechnung ihrer Militärdienstzeit bei der Pensionirung ge
troffen werde, da derartige Abmachungen seit dem 1. April d. Js.
gemäß § 12 des Gesetzes vom 30. Juli 1899 nur noch mit Genehmi
gung der Aufsichtsbehörde getroffen werden können.
Diese letztere Genehmigung hat der Herr Qberpräsident in seinem
Erlasse vom 27. Oktober cr. — 0. B. 17 833 — versagt, weil nach
Artikel 4 Nr. 2 der Ansführnngsanweisnng zum Gesetz vom 30. Juli
1899 solche Festsetzungen über die Pensionsberechtigung einer Ge
nehmigung unfähig find, mittelst deren eine Stadtgemeinde die An-
rechnnngsfähigkeit der Militärdienstjahre einzuschränken strebt, sofern
nicht das Interesse des Militäranwärters ausnahmsweise die Genehnii»
gung angezeigt erscheinen läßt. Dabei ist ausdrücklich bemerkt worden,
daß wir auch künftig auf die Genehmigung solcher Festsetzungen nicht
rechnen können.
Wir müssen daher von der Amvendung des Gcmeindebeschlusses
vom 15. Juni 1899 weiterhin Abstand nehmen und geben der Stadt-
verordneten-Versamnilnng hiervon Kenntniß.
Berlin, den 22. November 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
1071. Vorlage (J.-Nr. 5 498 II. Grd. 00) — zur Beschluß
fassung —, betreffend den Abschluß eines Tausch
vertrages über ein Grundstück in Rüdersdorf.
Die Königliche Berginspektion^ zu Rüdersdorf, als Vertreterin
der fiskalisch-städtischen Bergwerks-Sozietät daselbst, hat, vorbehaltlich
unserer und der Genehmigung des Herrn Ministers für Handel und
Gewerbe, mit dem Bergarbeiter Wilhelni Wernicke in Rüdersdorf
den anliegend mit Bitte um Rückgabe beigefügten Tauschvertrag vom
27. September 1900 abgeschlossen, und das Ersuchen au uns gerichtet,
diesen Vertrag namens der Stadtgemeinde Berlin zu genehmigen.
Nach dem Gutachten der Berginspektion ist das von der Sozietät
abzutretende Grundstück zu Betriebszwecken nicht zu verwenden.
Dagegen ist diejenige Fläche, welche der Sozietät übereignet werden
soll, und welche doppelt so groß ist als die von ihr abzutretende,
in nicht allzu ferner Zeit für die Fortsetzung des Steinbruchbctriebes
im Osten des Alvenslebenbruchs erforderlich. Der Erwerb dieses
Grundstücks wäre daher seiner Zeit doch nothwendig geworden, zumal
auf demselben die Berechtigung der Sozietät zur Gewinnung von
Kalkstein nicht ruht, solcher aber unter dem Grundstück in fast gleicher
Qualität und Tiefe ansteht wie im Alvcnslebenbruch.
JDie Berginspektion erachtet den Austausch als einen Vortheil für
die Sozietät. Auch wir halten das Tauschgeschäft für vortheilhaft und
sind bereit, den darüber geschlossenen Vertrag zu genehmigen. Jndeni
wir noch bemerken, daß der Herr Minister für Handel und Gewerbe
durch Erlaß vom 13. Oktober 1900 — 1.7133 — die Genehmigung
des Vertrages in Aussicht gestellt hat, ersuchen wir um folgende Be-
schlußfaffung:
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß
der der Magistratsvorlage vom 19. November 1900 beige-
fügte, zwischen der Königlichen Berginspektion zu Rüdersdorf,
als Vertreterin der fiskalisch-städtischen Bergwerks-Sozietät
daselbst, und dem Bergarbeiter Wilhelm Wernicke ab
geschlossene Tauschvcrtrag vom 27. September 1900 namens
der Stadtgemeindc Berlin genehmigt wird.
Berlin, den 19. November 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadl.
Kirschner.
1072. Vorlage (J.-Nr. 1556 F, B. 00) — zur Beschlust
fassung —, betreffend die Festsetzung des Etats für
die Verwaltung der städtischen Feuer-Sozietät für
1. Oktober 1000/1001.
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir den Entwurf
zum vorbezciäineten Etat in der erforderlichen Anzahl von Druck
exemplaren mit deni Ersuchen,
denselben festzusetzen.
Berlin, den 16. November 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.