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Volume No. 44 (919-931), 13. Oktober 1900 Anlage: ad No. 44 (932-939), Vorlagen, welche den Zeitungen nicht mitgetheilt sind

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1900 (Public Domain)

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ad JN1 44. 
(932—989.) 
Workagen, 
welche den Zeitungen nicht mitgetheilt find. 
932. Vorlage (J.-Nr. 1913 6. B. Ib. 00) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Weiterbewilligung einer 
laufenden Unterstützung. 
Wir beantragen, zu beschließen: 
Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich damit 
einverstanden, daß der verwittweten Steuererheber Noack 
von, 1. November 1900 ab die bisherige Unterstützung von 
120 Ji jährlich auf weitere 3 Jahre gezahlt werde. 
Begründung. 
Die Wittwe Noack, Wilhelmine, geb. Krause, Schönhauser 
Allee 44 wohnhaft, bezieht in Folge des Beschlusses der Stadtverord- 
neten-Versammlung vom 21. Dezember 1899 — Protokoll Nr. 23 — 
eine laufende Unterstützung von 120 Ji jährlich, welche bis Ende 
Oktober d. Js. bewilligt worden ist. Sie hat um Weiterzahlung 
dieser Beihilfe gebeten. 
Ihre Wittwenpension beträgt 362 Ji, als Verwalterin der Filiale 
der Firma Güldenpfennig erhält sie jährlich 600 Ji. Die älteste, 
21jährige Tochter befindet sich noch immer in ärztlicher Behandlung, 
deren Kosten zum Theil bedeutend sind und nur unter großen Ent- 
behrungen aufgebracht werden können. Erst kürzlich hat die Mutter 
185 Jt an Arzthonorar zahlen müssen. Die zweite Tochter ist auch 
schwächlich und blutarm. Sie ist zu anstrengender Arbeit untauglich 
und beschäftigt sich daher nur mit Anfertigung leichter Handarbeiten, 
deren Ertrag äußerst gering ist. Sie hat zwar das Examen für den 
Telcphondienst bestanden, bei der großen Zahl der Bewerberinnen 
ist jedoch wenig Aussicht auf baldige Einberufung. 
Berlin, den 26. September 1900. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
I. V.: 
gez. Haack. 
933. Vorlage (J.-Nr. 7 425 V. B. 1. 00) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Wahl eines Bürger-Depu- 
tirten für die Armen-Direktion, Abtheilung für die 
Waisen-Verwaltung. 
Armen-Direktion, 
Abtheilung für die Berlin, den 10. September 1900, 
Waisen-Verwaltung. ' SW. Alte Jakobstraße 33. 
Zeichen: 1565 W. H. 
Seitdem der Bürger-Deputirte 1)r. Bütow (in Folge seiner 
Wahl zum Stadtverordneten) aus unserem Kollegium ausgeschieden ist, 
ist die Stelle eines Bürger-Deputirten neu zu besetzen. 
Wir ersuchen, die Wahl möglichst recht bald herbeizuführen. 
I. V.: gez. Mielenz. 
An den Magistrat hier. 
Die Stadtverordneten-Versanimlung ersuchen ivir, die erforderliche 
Wahl vorzunehmen. 
Berlin, den 26. Septeniber 1900. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
I. V.: Haack. 
934. Vorlage (J.-Nr. 1811 6l. B. I b. 00) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Weiterbewilligung von llnter- 
ftützung und Erziehungsgeld. 
Wir beantragen, zu beschließen: 
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß 
der verwittweten Arbeitshaus-Aufseher Donath vom 
l. Oktober 1900 ab die bisherige Unterstützung von 400 Ji 
jährlich ans 3 Jahre, sowie das Erziehungsgeld für ihre 
3 jüngsten Kinder mit je 6 Ji monatlich bis zum zurück 
gelegten 15. Lebensjahre derselben weiter gezahlt werde. 
Begründung. 
Durch Beschluß der Stadtverordneten-Versammlung vom 30. Sep 
tember 1897 — Protokoll Nr. 25a — ist der verwittweten Aufseher 
Donath, Pauline, geb. Kurz, eine laufende Unterstützung von 400^ 
jährlich, und für ihre 3 jüngsten Kinder: 
Max, geboren am 12. April 1888, 
Frieda, - ° 20. Dezember 1889, 
Gertrud. - - 27. September 1891, 
ein Erziehungsgeld von je 6 Ji monatlich bis Ende September d. Js. 
bewilligt worden. 
Frau Donath hat um fernere Gewährung dieser Beihilfen und 
gleichzeitig um Erhöhung des Erziehungsgeldcs gebeten. Dem letzteren 
Antrage glauben wir mit Rücksicht auf die allgemeinen Umstände und 
auf die kurze Dienstzeit des Ehemannes, welcher noch nicht volle 
5 Jahre im städtischen Dienste gestanden hat, nicht entsprechen zit 
sollen. 
Die Wittwe hat eine Wohnung im Hause Bredowstraße 41, vorn 
IIITreppen, zum Miethspreise von 396 Ji jährlich. Der älteste, 22jährige 
Sohn benutzt hiervon ein Zimmer, für welches er einschließlich Beköstigung 
60 Ji monatlich zahlt. Derselbe ist bei der Firma C. Bolle, Alt 
Moabit 99/103 als Maschinellschreiber und Stenograph angestellt und 
bezieht ein niouatliches Gehalt von 150 Ji. Er ist jedoch in Schulden 
gerathen, will sich auch in nächster Zeit verheirathen und ist daher 
nicht in der Lage, seine Mutter in genügender Weise zu unterstützen. 
Einen Nebenverdienst hat Frau Donath nicht, da sie mit ihrer 
Wirthschaft und Beaufsichtigung der Kinder vollständig zu thun hat, 
auch schon durch ihr Leiden daran verhindert ist. 
Berlin, den 24. September 1900. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
I. V.: Haack.
	        
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