ad M 42.
(913—917.)
Aorkagen,
welche den Zeitungen nicht mitgetheilt find.
«13. Vorlage (J.-Nr. 4 719 BrI. 1.00) — zur Beschlußfassung —,
betreffend die Bewilligung einer laufende» Unterstützung.
Der ehemalige Laternenwärter Gustav Neidlinger, Lübecker-
straße 21 wohnhaft, ist um Gewährung einer laufenden Unterstützung
aus Mitteln der städtischen Gaswerke vorstellig geworden.
Neidlinger ist vom 1. April 1878 bis zum 2. Dezember 1899
als Laternenwärter beschäftigt gewesen. Am letztgenannten Tage ver
unglückte er beim Putzen einer Laterne und hat bisher nicht vollständig
wiederhergestellt werden können. Bittsteller und seine 56 jährige
Ehefrau sind fast allein auf die Unfallrente von monatlich 18,2° M
angewiesen. Die Geschwister des Neidlinger leben selbst in
ärmlichen Verhältnissen, und seine 6 Kinder verdienen zwar so viel,
als ihr Lebensunterhalt erfordert, können den Vater aber nicht
wesentlich unterstützen.
Da Neidlinger bei seinem leidenden Zustande nur Hausarbeit
zu verrichten ini Stande ist, hat die Deputation der städtischen Gas
werke beschlossen, demselben vom 1. August 1900 ab, storläufig bis
Ende März 1901, eine lausende Unterstützung von monatlich 20 M
zu gewähren.
Indem wir diesem Beschlusse beitreten, ersuchen wir um folgende
Beschlußfassung:
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß
dem ehemaligen Laternenwärter Gustav Neidlinger vom
1. August 1900 ab, vorläufig bis Ende März 1901, eine
laufende Unterstützung vün monatlich 20 M zu Lasten des
Etats der städtischen Gaswerke gezahlt werde.
Berlin, den 7. September 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
»14. Vorlage (J.-Nr. 7 383 V. B. I. 00) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Wahl eines Bürger-Depu-
tirten für die städtische Park-Deputation.
Der Bürger-Dcputirte der städtischen Park-Deputation Herr
Augustin ist am 7. Juli verstorben.
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir, die erforder
liche Neuwahl vorzunehmen.
Berlin, den 19. September 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
I. A.: gez. Mielenz.
»15. Vorlage (J.-Nr. 3 435 V. B. I. 00) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die andcrweite Wahl eines
Taxator-Stellvertreters für die Pferde-Aushebungs-
Kommission Nr. VH.
Der durch Stadtverordneten-Beschluß von, 28. Juni d. Js. zum
Taxator der VIII. Pferde-Aushebungs-Kommission gewählte Brauerei-
besitzer F. W. Gabriel, Chorincrstraßc 80, war durch Stadtverordneten-
Beschluß von, 8. Juni 1899 bereits zuni Taxator-Stellvertreter der
VII. Pferde-Aushebungs-Kommission gewählt.
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir daher, an Stelle
des Herrn Gabriel für die VII. Pferde-Aushebungs-Kommission
die anderweite Wahl eines Stellvertreters herbeizuführen und über
die vorliegende Angelegenheit in nicht öffentlicher Sitzung verhandeln
zu wollen.
Berlin, den 22. September 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
I. V.: Haack.
»I«. Vorlage (J.-Nr. 1905 G. B. Id. 00) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Weiterbewilligung einer
Unterstützung.
Wir beantragen zu beschließen:
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß
dem Rathswaagemeister a. D. Heyden vom 1. Oktober 1900
ab die bisherige Unterstützung von 138 M jährlich auf
weitere 3 Jahre gezahlt werde.
Der Rathswaageineister a. D. Heyden, 67 Jahre alt, und in
Charlottcnbnrg, Spreestratze 21 wohnhaft, bezieht eine Jahrespension
von 1 818 Ji und aus Reichs-Fonds eine Militär-Jnvalidenpension
von 144 M jährlich. Neben der Pension haben wir ihm auf Grund
des Beschlusses der Stadtverordneten-Versammlung vom 30. Sep
tember 1897 — Protokoll Nr. 27a — eine laufende Unterstützung von
138 M jährlich bis Ende September d. Js. gezahlt. Er bittet uni
Weitergewährnng der Unterstützung, da er angesichts der Steigerung
der Lebensmittelpreise und des Heizmaterials die nothivendigsten An
gaben zur Unterhaltung seiner Familie sonst nicht mehr bestreiten
könne, sich auch der Miethspreis seiner Wohnung um 150 M er
höht habe.
Bittsteller sowohl wie seine Ehefrau sind noch immer leidend und
befinden sich dauernd in ärztlicher Behandlung, wodurch ihnen be
deutende Ausgaben erwachsen. Die älteste, verheirathete Tochter kann
ihren Vater, da sie selbst 4 Kinder zu versorgen hat, nicht unterstützen.
Die andere Tochter muß bei der Kränklichkeit der Mutter die Wirth
schaft führen: da sie außerdem stark bleichsüchtig ist, so kann sie durch
Schneiderei nur äußerst wenig verdienen, sie muß daher von ihreni
Vater zum größten Theil erhalten werden.
Berlin, den 26. September 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
I. V.: Haack.
»17. Vorlage (J.-Nr. 1 974 G. B. I a. 00) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Weiterbcwilligung einer
laufenden Unterstützung.
Wir beantragen zu beschließen:
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß
derverwittwetenGemeindeschullehrerMoft vom 1.Oktober 1900
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