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Dorlagen,
welche den Zeitungen nicht mitgetheilt sind.
227. Vorlage (I. Nr. 3 373 G. B.l. 99)— zur Beschlußfassung,
— betreffend die Weiterbcwilligung bezw Erhöhung
einer laufenden Unterstützung.
Wir beantrage!«, zu beschließen: '• ■
Die Versammlung erklärt sich damit eiiMrstandeu, daß
der ehemaligen technischen Lehrerin Elise Bauck die laufenbe ; -
Unterstützung von 700 JC jährlich vom 1. April 1900 ab
auf weitere 3 Jahre gezahlt werde.
Begründung.
Durch Beschluß voni 18. März 1897 — .Protokoll Nr. 25
hatte die Versammlung anheimgestellt, die Erhöhung der bisher an
Fräulein Elise Bauck gezahlten laufenden Unterstützung von 500 JC
um 300 JC jährlich in Erwägung zu nehmen. In Folge dessen
erhöhten wir die laufende Unterstützung vom 1. April 1897 ab auf
700 JC jährlich und zwar gleichzeitig mit Rücksicht darauf, daß das
frühere Honorar für Fräulein Bauck nur 768 JC jährlich betrug.
Die Verhältnisse der Genannten haben sich inzwischen nicht günstiger
gestaltet. Die Gebrechlichkeit ihrer 81jährigen Mutter, auf deren
Unterstützung und Pflege sie ausschließlich wegen ihrer völligen Er
vlindung angewiesen ist, hat sich beträchtlich gesteigert. Es kann nur
noch einen kurzen Zeitraum dauern, bis auch die Mutter in Folge
der Altersschwäche in dem kleinen Hauswesen keinerlei Verrichtungen
mehr wird besorgen können, und alsdann die beiden Frauen ganz
auf fremde Hilfe angewiesen sein werden. Jemanden zu den häus
lichen Verrichtungen gegen ein auch noch so geringes Entgelt anzunehmen,
erlauben die Mittel nicht, da die gewährte Unterstützung die einzige
Einnahme der Beiden bildet. Fräulein Banck, welche in letzter Zeit
noch von einer Nervenkrankheit ergriffen worden, hat um Fortgewähr
derihrbewilligtenUmerstützung gebeten. Wohnung: Großbecrenstraße20.
Berlin, den 30. Januar 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
228. Vorlage (J.-Nr. 367 Krch. 00) zur Vornahme der Wahl
eines Geistlichen in das Kuratorium für das Evan
gelische Säkular-Stipendium.
Die sechsjährige Wahlperiode des durch Beschluß vom 20. Sep
tember 1894 (Protokoll Nr. 34c) zum Mitgliede des Kuratoriums
für das Evangelische Säkular-Stipendium gewählten Predigers
vi. Arndt geht mit dem 20. September d. Js. zu Ende.
Wir ersuchen die Stadtverordneten-Versammlung, wegen der Neu
wahl eines Mitgliedes das Weitere zu veranlasse».
Berlin, den 9. Februar 1900.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
2211. Vorlage (J.-Nr. 147 6. L. L 00) — zur Beschluß
fassung betreffend die Weiterbcwilligung einer
laufenden Unterstützung.
Wir beantragen, zu beschließen:
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß
der verwittweten Magistratsdiener Böhmer vom 1. Januar cr.
ab die laufende Unterstützung von 150 ,M jährlich aus
3 Jahre weitergezahlt werde.
Begründung.
. D)e Wittwe Böhmer. Albertine, geb. Müller, in Groß
Lichterfelde, Potsdamer Ehaussec 67 wohnhaft, hat um Weiter
gewährnng der Unterstützung von 150 JC jährlich gebeten — vergl.
Beschluß der Stadtverordneten Versammlung vom 30. Dezember 1896,
Protokoll Nr. 24b -.
Die Verhältnisse der Frau Böhmer, welche zur Zeit 68 Jahre
alt ist, haben sich nach keiner Richtung hin zu ihren Gunsten ver
ändert. Ihre Haupteinnahme besteht aus der Wittwenpension von
525 JC jährlich) einem Erwerbe kann sie wegen ihres Fußleidens
nicht nachgehen. Die jüngste Tochter Luise, geb. am 28. Dezember
1879, ist seit Jähren krank: nach dem beigefügten ärztlichen Attest
leidet sie an einen, doppelseitigen chronischen Mittelohrkatarrh und
muß sich alljährlich einer größeren Kur unterziehen.
Der älteste Sohn ist Kaufmann Hierselbst, jedoch verschuldet. Der
zweite Sohn ist invalider Matrose und jetzt Hafenarbeiter in Bremen.
Die älteste Tochter ernährt sich »ach ivic vor als Gvldstickerin nnd
wohnt bei der Mutter. Von ihren Kindern hat Frau Böhmer hier
nach keine Unterstützung zu erwarten.
Berlin, den 12. Februar 1900.
Magistrat hiesiger Künigl. Hanp, und Residenzstadt.
Kirschner.
230. Vorlage (J.-Nr. 21 Wasser 1900 P.) — zur Beschluß
faffung —, betreffend die Bewilligung einer laufenden
Unterstützung.
Die Wittwe des nach fast 25jähriger Dienstzeit bei den städtischen
Wasserwerken verstorbenen Maschinenführers Hermann Desscl
mann, der sich zuletzt in einer mit Pensionsberechtigung verbundener
Stellung befand, ist um eine laufende Unterstützung vorstellig geworden.
Frau Auguste Desselmann, geb. Frölich, welche vorläufig
»och die Dienstwohnung des Verstorbenen auf dem Wasserwerk
Charlottenburg, Spandauer Berg, inne hat. befindet sich im 53. Lebens
jähr«. Sie ist in Folge eines schweren Gehörleidens fast taub und
nicht im Stande einen, Erwerbe nachzugehen, zumal die Pflege ihres
jüngsten 18 jährige» Sohnes, welcher schwer krank an der Lungen
schwindsucht darniederliegt, die Frau vollständig in Anspruch nimmt.
Von ihren 4 erwachsenen Kindern, von denen 2 Töchter verheirathet
sind, hat sie eine nennenswerthe Beihilfe nicht zu gewärtigen, da
dieselben nur soviel zu erwerben vermögen, wie z» ihrem eigenen
Lebensunterhalt erforderlich ist.
Ersparnisse zu machen, war den Eheleuten bei der starken
Familie nnd der dauernden Kränklichkeit des Ehemannes während
seiner letzten Lebensjahre nicht möglich.
Da Frau Desselmann keinen Anspruch aus Wittwenpension
hat, so haben wir auf Antrag der Deputation der städtischen Wasser
werke beschlossen, derselben eine laufende Unterstützung von 30 JC
pro Monat vom 1. März d. Js. ab, vorläufig bis Ende März 1901,
zu bewilligen.
Die Stadtverordneten Versammlung ersuchen wir daher um
folgende Beschlußfassung:
Die Versammlung erklär, sich damit einverstanden, daß
. ..... der Wittwe Auguste Desselmann, geborene Frölich, vom
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