Path:
Volume No. 7 (137-163), 27. Januar 1900 Anlage: ad No. 7 (164-166), Vorlagen, welche den Zeitungen nicht mitgetheilt sind

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1900 (Public Domain)

1 ■■ ■ ■ ■ —\ — 
123 
ad M 7. 
(164—166.1 
Jorlagen, 
welche den Zeitungen nicht mitgetheilt find. 
164. Vorlage — (J.-Nr. 8 317 G. B. I. 99) — zur Kenntnitz- 
nahme. 
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir auf den 
Beschluß vom 30. November 1899 — Protokoll Nr. 19 B — zur 
gefälligen Kenntnißnahme eine Zusammenstellung derjenigen Fälle, 
in welchen nach Mjähriger Dienstzeit gegenwärtig das volle Gehalt 
als Dienstpension bewilligt beziehungsweise für den Fall der 
Pensionirung zugesichert ist: 
dem Kassirer Beck, 
- Magistrats-Sekretär Schütze I, 
- - - Schütze II. 
- - - Krüger I, 
- - Diener Bunzel, 
. Büreau-Direktor Werkmeister. 
- Gemeindeschulrektor vr. Kinzel. 
den Gymnasial-Direktoren Bandow.Runge und H o ff m a n n. 
Ferner haben während der letzten 10 Jahre bei 5,0 jähriger 
Dienstzeit das volle Diensteinkommen bezogen beziehungsweise war 
ihnen zugesichert: 
Magistrats-Sekretär Michaelis. 
Büreau-Vorsteher Mielisch, 
Rendant Gabriel, 
Magistrats-Sekretär M a l i t k e, 
- - Seidel, 
Stadtsergeant Liebert, 
Gemeindeschullehrer Krämer. 
Außerdem ist noch den Gemeindeschullehrern Dittmar, Schulze V, 
Martin und dem Rektor Vorpahl nach Mjähriger Dienstzeit neben 
der gesetzmäßigen Pension ein so großer Zuschuß bewilligt worden, 
daß Pension und Zuschuß das volle Diensteinkommen erreichten. 
Berlin, den 24. Januar 1900. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
Kirschner. 
165. Vorlage (J.-Nr. 2 057 Y. 8.99) — zur Beschlußfassung —, 
betreffend die Weiterbewilligung einer laufenden Unter 
stützung an die verwittwete Biehmarkt-Portier Pflug. 
Durch Beschluß vom 29. März 1898 (Protokoll Nr. 19) ist der 
Wittwe des Viehmarkt - Portiers Pflug, Hedwig, geb. Baer, 
früher Liebigstraße 28, jetzt Rigaerstraße 136 hier wohnhaft, auf Grund 
unserer Vorlage vom 2. März 1898, auf die wir hiermit Bezug 
nehmen, eine laufende Unterstützung von jährlich 480 JC bis 1. Nv 
vember 1899 bewilligt worden. 
Wir haben die Verhältnisse derselben nach Ablauf dieses Termins 
einer erneuten Prüfung unterzogen und festgestellt, daß sie noch in 
gleichem Grade wie früher unterstützungsbedürftig ist. Zwar hat sie 
inzwischen versucht, durch Einrichtung eines Milchhandels sich und 
ihre beiden Kinder (12 und 14 Jahre alt) nothdürftig zu ernähren, 
bei ihrer geringen Geschäftskenntniß aber keinen Erfolg gehabt, ist 
vielmehr genöthigt gewesen, das Geschäft wieder mit Verlust zu ver 
kaufen und sich auf gewöhnliche weibliche Handarbeit zu beschränken, 
womit sie nur sehr wenig verdient. Die Tochter unterstützt sie im 
Haushalt, der Sohn geht noch zur Schule. Der in unserer früheren 
Vorlage erwähnte Krankheitszustand der Frau Pflug ist noch der 
gleiche und beeinträchtigt ihre Erwerbsfähigkeit in hohem Grade. 
Unter diesen Umständen wollen wir einem Antrage des Viehhofs- 
kuratorinms entsprechend, die Unterstützung auch ferner gewähren und 
ersuchen um folgende Beschlußfassung: 
Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß 
der Wittwe des Viehmarkt-Portiers Pflug, Hedwig, geb. 
Baer, Rigacrstraße 136 hier wohnhaft, die bisherige Unter 
stützung von jährlich 480 JC vorläufig bis Ende März 1902 
aus Mitteln des Liehmarkt-Etats gezahlt wird. 
Berlin, den 13. Januar 1900. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
Kirschner. 
166. Vorlage (J.-Nr. 5 41)1 G. B. 11. 99) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Bewilligung von Wittwen- 
geld für die Wittwe eines Büreau-Hilfsarbeiters. 
Wir ersuchen, zu beschließen: 
Die Stadtverordneten-Versammlung ist damit einver- 
standen, daß der Wittwe des Büreau-Hilfsarbeiters Homann, 
Agnes, geb. Schirmer, vom 1. Januar 1895 ab ein 
Wittwengcld von 495 JC jährlich gezahlt werde. 
Begründung. 
Homann war vom 1. Januar 1854 ab bei der Feuerwehr 
thätig, wurde am 1. Januar 1859 Jnventaricn-Kontroleur der Straßen 
reinigung und trat bei Uebernahme derselben in städtische Verwaltung 
am 1. Oktober 1875 zum städtischen Straßenreinigungs-Büreau über, 
in welchem er mit nur einmonatlicher anderweiter Verwendung bis 
zu seinem am 14. Juli 1894 erfolgten Tode als Büreau-Hilfsarbeiter 
beschäftigt worden ist. Auch er war nach den inzwischen betreffs der 
Hilfsarbeiter getroffenen Festsetzungen zur Zeit seines Todes als Ge- 
meindebeamter anzusehen, weshalb wir das Gesuch seiner Wittwe, 
Agnes, geb. Schirmer, wohnhaft Chorinerstraße 19a, um Ge 
währung eines Wittwengeldes auf Grund des Beschlusses vom 
16. März v. Js. — Gemeinde-Blatt Seite 130 — berücksichtigen 
wollen. Dieselbe hat gebeten, die Höhe des Wittwengeldes nach der 
Gesammtdienstzeit ihres verstorbenen Ehemannes zu bemessen. Wenn 
wir auch eine Verpflichtung hierzu nicht anerkennen, so sind wir doch 
bereit, dieser Bitte aus Billigkeitsrücksichten zu entsprechen, weil der 
verstorbene Homann stets in derselben, ihrem Wesen und Zwecke 
nach, auch so lange sie vor dem Polizei-Präsidium ressortirt, 
städtischen Verwaltung Dienste geleistet Hat und bisher auch sämmt 
lichen seiner Zeit aus der Königlichen Verwaltung zu uns über 
getretenen Oberaufsehern und Aufsehern der Straßenreinigung die 
frühere Dienstzeit bei der Versetzung in den Ruhestand angerechnet 
worden ist. 
Der Verstorbene hatte bei seiner Uebernahme in unseren Dienst 
ein Jahreseinkommen von 1 980 JC, welches ihm bis zu seinem Tode 
weiter gewährt worden ist. Demgemäß hätten ihm, wenn er am 
Todestage in den Ruhestand versetzt worden wäre, an Pension be 
willigt werden müsien *®/ so von 1 980 JC = 1485 JC, wovon nach 
§ 2a des Ortsstatuts von 1890 das Wittwengeld Vs — 495 JC be 
trägt. Diese Summe wollen wir der Wittwe Homann vom 
1. Januar 1895 ab zahlen lassen, jedoch ihrem Einverständnisse ent 
sprechend unter Anrechnung der ihr während dieser Zeit aus der 
von Forckenbeck-Zelle-Stiftung gewährten Unterstützungen. Es sind 
ihr gezahlt worden im Kalenderjahre 1895 — 360 JC, 1896 — 315 JC 
und seitdem jährlich 300 JC. 
Berlin, den 25. Januar 1900. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadl. 
Kirschner. 
Berlin, den 27. Januar 1900. 
Der Stadwerordneten-Vorsteher 
Langerhans. 
Druck oo» SB. 4k S. Loewenthal, Berit».
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.