554
*
Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigt die ihr vor
gelegte Skizze zum Neubau einer Turnhalle auf dem Grundstück
der Viktoria-Schule, Prinzenstr. bl, und sieht der Vorlegung
des speziellen Entwurfs nebst Kostenanschlag entgegen.
Berlin, den 24. November 1893.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. Zelle.
Zu Nr. 845.
Erläuterungsbericht
zu dem Projekt einer Turnhalle ans dem Grundstücke
der Viktoria-Schule, Prinzenstr. 51.
Laut Verfügung vom 7. Juli 1893 — J.-Nr. 4 340 B. V. I./93 —
soll auf dem Grundstücke der Viktoria - Schule eine Turnhalle erbaut
werden. Dieselbe soll in der südlichen Ecke des Hofes erbaut werden
und mit 2 Seiten an die nachbarlichen Grundstücke grenzen, sie erhält
eine Größe von 21,»» m Länge und 11,so m Breite und im Lichten
von 19,»s bezw. 10,«s m. Der Zugang ist an der dem Hofe zuge
wendeten Schmalseite projektirt.
Das Gebäude soll im Rohbau unter mäßiger Verwendung von
Terracotten hergestellt und mit doppeltem Pappdach eingedeckt werden.
Die innere Einrichtung soll in der bisher üblichen Weise nach
Maßgabe der von der Schuldeputation getroffenen Anordnungen ge
schehen. Die Heizung soll mittels zweier eiserner Oefen mit Kohlen
feuerung erfolgen.
Die Kosten sind auf rot. 25 000 JC veranschlagt.
Berlin, den 6. November 1893.
IV. Stadt - Bauinspektion,
gez. Frobenius.
846. Borlage (J.-Nr. 2 106 F. B. 93) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Revision der Manuale des
Magistrats-Depositoriums für den Zeitraum vom
1. April 1883 bis ult. März 1884.
Nachdem die Revision der Manuale des Magistrats-Depositoriums
für 1 April 1892 bis Ende März 1893 stattgefunden hat, übersenden
wir der Stadtverordneten-Versammlung beifolgend die darüber auf
genommenen beiden Verhandlungen vom 25. April und 16. November
1893, sowie den Haupt-Abschluß nebst drei Verzeichnissen:
A. Der im Magistrats-Deposirorium befindlichen Hypotheken-
Urkunden und der Privalschuldscheine,
B. der daselbst befindlichen Sparkassenbücher und
C. der dort aufbewahrten Gold- und Silbersachen mit dem Er
suchen,
die Manuale als richtig geführt anerkennen zu wollen.
Berlin, den 24. November 1893.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt.
Zelle.
847. Vorlage (J.-Nr. 3 296 B. V. II. 93) — zur Beschluß
fassung —, betreffend Umbau der südlichen Panke
brücke im Zuge der Badstraße.
Der Stadtverordneten-Versammlung überreichen in der Anlage wir
den Entwurf zum Umbau der südlichen Pankebrücke im Zuge der
Badstraße nebst zugehörigem Kostenüberschlage und Erläuterungsbericht.
Unter Bezugnahme auf letzteren, sowie unter Hinweis auf die
im Spezialetat 36 pro 1893/94 bei Extraordinarium, Ausgabe Titel IV d
Pos. 2, gegebenen Erläuterungen richten an die Stadtverordneten-
Versammlung wir nunmehr das Ersuchen, die Stadtverordneten-
Versammlung wolle beschließen:
Die Stadtverordneten-Versammlung stimmt dem Entwurf
für den Umbau der südlichen Pankebrücke im Zuge der Bad-
straße zu und stellt für die Ausführung desselben aus den
im Spezialelat 36 pro 1893/94, Extraordinarium Ausgabe,
Titel IV d, Pos. 2, bewilligten Mitteln die Summe von
64 000 JC zur Verfügung.
Berlin, den 24. November 1893.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. Zelle.
Zu Nr. 847.
Erläuterungsbericht
zu dem Entwurf für den Umbau der südlichen Pankebrücke
im Zuge der Badstraße.
Nachdem der nördliche, die Badstraße kreuzende Pankearm, das
sogenannte Freigerinne zugeschüttet worden ist, ergiebt sich die Noth
wendigkeit dem bestehen bleibenden südlichen Pankearm möglichst bald
diejenige Breite zu geben, welche für eine geregelte Wasserabführung
erforderlich ist.
Zn diesem Behufe wird auch die jetzt in derselben Straße noch
bestehende südliche Pankebrücke umgebaut und in ihrem Durchfluß
profil erweitert werden müssen.
Ein baldiger Umbau der Brücke erscheint auch um so dringender
geboten, als die gegenwärtig vorhandene Brücke, welche nur einen
hölzernen Ueberbau und einen im Verhältniß zur übrigen Straße
schmalen Fahrdamm besitzt baufällig ist und für den sie benutzenden
sehr lebhaften Verkehr nicht mehr ausreicht.
Die neu zu erbauende Brücke, für welche den polizeilichen Be
stimmungen entsprechend eine lichte Durchflußweite von 7,s m vor
gesehen ist, soll als gewölbte Brücke in Ziegelmauerwerk ausgeführt
werden.
Für die Fundamente ist, wie bei den meisten bisher über die
Panke errichteten Brücken Beton zwischen Spundwänden gewählt.
Die Breite der Brücke ist in Uebereinstimmung mit der Ein-
theilung der Badstraße zwischen den Vorgartenfluchten so bemessen,
daß der Fahrdamm 17 m und jeder der Bürgersteige je 4,7sm Breite
erhält.
Die kurzen Rampen sollen beiderseits mit einem Gefälle von
1:50 an das vorhandene Pflaster der Badstraße angeschlossen werden.
Die Kosten für das Bauwerk sind laut beiliegendem Kosten
überschlag auf rund 64 000 JC berechnet worden.
Schließlich ist noch zu bemerken, daß das Königliche Polizei-
Präsidium bereits seine Zustimmung zur Ausführung des vorliegenden
Entwurfes ausgesprochen hat.
Berlin, den 13. November 1893.
Gottheiner,
Stadtbauinspektor.
848. Vorlage (J.-Nr. 1316 R V. 93) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Ueberlassung des Festsaales
im Berlinischen Rathhause an den „Allgemeinen
Deutschen Schulverein."
Der „Allgemeine Deutsche Schulverein zur Erhaltung des
Deutschthums im Auslande" hat um die kostenlose Ueberlassung des
Festsaales und der angrenzenden Festräume im Berlinischen Rathhause
zum Zwecke einer Gedächtnißfeier für den verstorbenen Bischof Teutsch
zu Hermannstadt am Abend des 12. Dezember er. gebeten.
In Ansehung der anerkennenswerthen Bestrebungen des Vereins
haben wir beschlossen, dem Antrage stattzugeben und ersuchen die Stadt
verordneten-Versammlung unter Zustellung einer Abschrift der bezüg
lichen Eingabe und der mit derselben eingereichten Satzungen um
folgende Beschlußfassung:
Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich mit der
kostenlosen Ueberlassung des Festsaales und der angrenzenden
Festräume im Berlinischen Ralhhaul'e an den „Allgemeinen
Deutschen Schuloerein zur Erhaltung des Deutschthums im
Auslande" für den Abend des 12. Dezember er. einverstanden.
Mit Rücksicht auf die Kürze der Zeit ersuchen wir um Beschluß
fassung in nächster Sitzung.
Berlin, den 25. November 1893.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. Zelle.
848. Vorlage (J.-Nr. 3 725 B. V. II. 1893) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Verbreiterung der König
straße re.
Durch Beschluß vom 5. v. Mts. (Protokoll Nr. 8) hat die Stadt
verordneten-Versammlung den in unserer Vorlage vom 9. Februar d. I-
gestellten Antrag auf grundsätzliche Zustimmung zu dem von uns dar
gelegten Plane einer Verbreiterung der Königstraße und des Schloß
platzes abgelehnt; dagegen uns ersucht, Wohlderselben eine Vorlage
zur Verbreiterung der Königstraße auf der Nordseite zugehen zu lassen-
Nähere Angaben darüber, welche Gesichtspunkte und Ziele für diese
Verbreiterung maßgebend sein sollen, enthält der gedachte Beschluß
nicht, es mußte daher zunächst unsere Sache sein, die Anforderungen
festzustellen, welche für den aufzustellenden Plan leitend sein sollen.