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Grundstücken Ackerstr. Nr. 23/26 und Jnvalidenstr. Nr. 158
unter Vorbehalt der Festsetzung der Stände-Eintheilung durch
das Markthallen-Kuratorium sowie den mit 666 600 JC ab
schließenden Kostenanschlag und stellt zur Ausführung des
Baues diesen Betrag aus Anleihemitteln zur Verfügung.
Berlin, den 11. Juni 1886.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
Zu Nr. 474.
Erläuterungsbericht
zu dem Projekt, betreffend den Neubau der Markthalle
Nr. 6 in der Acker- und Jnvaltdenstraße.
Das in 5 Blatt Zeichnungen dargestellte Projekt zur Markthalle
Nr. 6 in der Ackerstr. 23—26 und Jnvalidenstr. 158 ist dem Beschluß
der Stadtverordneten-Versammlung vom 29. 'April er. entsprechend
nach der Skizze I vom 30. Januar 1886 und dem dazugehörigen
Erläuterungsbericht ausgearbeitet und ist nur zu erwähnen, daß über
den drei Läden in dem Vorderhause an der Ackerstraße eine größere
Wohnung mit einem Aufgang angeordnet wurde, während in der
Skizze über jedem Laden eine kleine Wohnung mit je einem besonderen
Aufgang angenommen war. Ferner ist der Keller der besseren
Ventilation wegen 3,o m statt 2,?o m hoch angenommen, wett die
Grundwasserverhältnisse dies gestatten.
Durch die genauer festgestellten Maaße des Lageplanes reduzirt
sich die in der Skizze angegebene Zahl der Stände von 329 auf 319
mit einem durchschnittlichen Flächeninhalt von 4 gm.
Die Vertheilung der Stände auf Schlächter, Fischer, Grünkram
händler w. ist in gleichem Verhältnisse wie bei den ausgeführten
Markthallen der Veranschlagung zu Grunde gelegt, ihre innere Ein
richtung, sowie der gesammte innere Ausbau der Halle sind ebenso
angenommen, wie bei den jetzt in Betrieb genommenen, da nach den
bisherigen Erfahrungen eine Veranlassung zu irgend welchen Aenderungen
nicht vorliegt.
Die Kosten stellen sich, wie im Kostenüberschlage für die Skizze I
angenommen war, auf 666 000 JC.
Berlin, den 4. Juni 1886.
Der Stadtbauinspector
Lindemann.
478. Vorlage (J.-Nr. 2 363 B. V. I. 86) — zur Beschluß
fassung —, betreffend das Projekt zum Neubau einer
Geineindeschule und eines Rektorwohngebäudes ans
dem Schulgrundstücke Bernauerstr. 88 und Stral-
sunderstr. 70.
Die Stadtverordneten-Versammlung hat durch Beschluß vom
18. Februar d. Js. — Prot. Nr. 8 C. — die Skizzen für eine
Gemeindeschule und ein Rcktorwohngebäude auf dem in rubro be
zeichneten Grundstücke mit der Maßgabe genehmigt, daß das neue
Schulgebäude um so viel an das Schulhaus der 61. Gemeindeschule
herangerückt werde, als erforderlich ist, um ev. später zwischen dem
ersteren Schulgebäude und demjenigen der 35. Geineindeschule noch
ein viertes Schulgebäude errichten zu können.
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir beifolgend
das unter Berücksichtigung dieses Beschlusses ausgearbeitete Bauprojekt,
bestehend aus 7 Blatt Zeichnungen, einem Erläuterungsbericht und dem
mit 254 000 JC abschließenden Kostenanschläge, welchem die Bau
deputation zugestimmt hat. j
Mit Bezug auf die in dem Eingangs gedachten Beschlusse noch
zur Erwägung gestellte Frage, ob nicht die Herstellung eines Abtritts
gebäudes mit 2 Reihen Sitzen für diese Schule sich empfehlen möchte,
bemerken wir, daß die Oertlichkeit in dem vorliegenden Falle eine ein
reihige Anlage zweckmäßiger erscheinen ließ.
Indem wir die Skizze, bestehend aus 3 Blatt Zeichnungen, einem
Erläuterungsbericht und dem Kostenüberschlage über 241 000 JC wieder
beifügen, beantragen wir Folgendes zu beschließen:
Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigt den Ent
wurf zum Neubau einer Gemeindeschule und eines Rektor
wohngebäudes auf dem Schulgrundstücke Bernauerstr. 89 und
Stralsundcrstr. 70, sowie den speziellen Kostenanschlag über
254 000 JC und stellt von dem in dem Specialetat 55,
Extraordinarium Titel II B. Nr. 16—24 ausgeworfenen
Pauschquantum von 1 000 000 JC als erste Baurate den
Betrag von 100 000 JC zur Verfügung.
Berlin, den 11. Juni 1886.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
Zu Nr. 478.
E r läu t erung sberi cht,
betreffend den Entwurf zum Neubau eines Gemeinde-
und eines Rektorwohngebäudes aus dem Schulgrundstücke
Bernauerstr. 89 und Stralsunderstr. 70.
In Erledigung des Auftrages der Bau - Deputation vom
26. Februar cr. ist der specielle Entwurf und Kostenanschlag zu neben-
stehend näher angegebenem Neubau unter Zugrundelegung der durch
Beschluß der Stadtverordneten-Versammlung vom 18. Februar cr.
genehmigten Skizze auf 7 Blatt Zeichnungen ausgearbeitet worden
und dabei entsprechend der in demselben Beschlusse bedungenen Maß
gabe und unter Berücksichtigung der vorhandenen, schon Schatten
bietenden Baumreihen und der für jedes der Gebäude erforderlichen
Lichtzuführung das neue Schulgebäude, wie aus dem Situationsplane
näher ersichtlich, an das Schulgebäude der 61. Geineindeschule soviel
herangerückt worden, daß eventl. später zwischen dem neuen Schul
gebäude und demjenigen der 35. Gemeindeschule noch ein viertes Schul
gebäude errichtet werden kann.
Wie aus den Zeichnungen näher dargestellt, enthält das Schul
gebäude:
im Erdgeschoß: die Schuldienerwohnung,
1 Zimmer für Lehrerinnen,
1 Amtszimmer,
3 Klassenzimmer,
im I. Stockwerk: l Konferenzzimmer,
5 Klassenzimmer,
im II. Stockwerk: 6 Klassenzimmer,
im III. Stockwerk: 6 Klassenzimmer,
im Ganzen also: 20 Klassenzimmer
für Knaben und Mädchen, von denen 2 kleinere als Oberklassen für
jede der beiden Abtheilungen dienen können.
In den gewölbten Kellerräumen finden die Centralheizung, das
Brennmaterial, zwei Reinigungszimmer und der Keller für die Schul
dienerwohnung hinreichend Platz.
Das Gebäude wird im Ziegelrohbau aufgeführt, mit Doppelpapp
dach eingedeckt und mit Wasserheizung versehen werden.
Das Lehrerwohngebäude enthält im Erdgeschoß, im I. Stockwerk
und im II. Stockwerk je eine Rektorwohnung von gleicher Größe.
In dem gewölbten Keller finden die zu den Wohnungen gehörigen
Kellerräume und die Waschküche genügend Platz.
Das Gebäude wird ebenfalls im Ziegelrohbau aufgeführt, mit
Doppelpappdach eingedeckt und mit Ofenheizung versehen werden.
Die Abtrittsgebäude sind in der üblichen Weise projectirt und
werden im Ziegelrohbau ausgeführt, mit Doppelpappdach eingedeckt
und mit Wasserspülung versehen.
Die Umänderung der in den Gebäuden der 35. und 61. Gemeinde
schule vorhandenen Rektorwohnungen, durch welche in jedem Gebäude
2 Klassenzimmer gewonnen werden, erstreckt sich auf die Herausnahme
der Scheidewände, Ofen und Kochheerde, Zumauern von Thüröffnungen,
auf die Anbringung von Ventilationskanälen, Aufstellung von Klassen
öfen, Renovation der Decken und Wände und auf die Einrichtung mit
Subsellien.
Die Kosten der ganzen Anlage betragen 254 000 JC.
Berlin den 4. Juni 1886.
Die II. Stadt-Bauinspektion.
Erdmann.
47«. Vorlage (J.-Nr. 465 B. V. II. 86) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Vertheilung der Kosten für
die Umlegung bezw. Neuverlegung der Schienen
geleise der alten Verbindungsbahn in der Gitschiner-
und Skalitzerstraße.
Die Schienenanlage der alten Verbindungsbahn in der Gitschiner-
straßc und einem Theile der Skalitzerstraße ist eine derartige, daß
sowohl das Königliche Polizei-Präsidium, als auch die städtische Bau
verwaltung und insbesondere die örtliche Straßenbau-Polizei-Verwaltung
im Verkehrsinteresse auf eine alsbaldige Beseitigung des gegenwärtigen
Zustandes dringen.
Die Umlegung dieser Schienenanlage, welche einerseits zum
Transport der Kohlen und sonstigen Materialien von der Nieder
schlesisch-Märkischen Eisenbahn nach der städtischen und der englischen
Gasanstalt in der Gitschinerstraße dem Locomotivbetrieb dient, anderer
seits aber auch auf Grund eines zwischen dem Königlichen Eisenbahn-
Fiskus und der Großen Berliner Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft ab
geschlossenen Vertrages von der letzeren für den Pserdebahnbetrieb
benutzt wird, ist im Interesse der Sicherheit des Straßenverkehrs um
deshalb erforderlich, weil die vorhandene Anlage nicht eine derartige
ist, daß sie von allen Fuhrwerken ortsüblicher Construction ohne