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ult. Februar d. Js. im Feuerwchrdienste befunden und bis dahin sein
volles Gehalt als Spritzenmaun bezogen hatte.
Den von uns beabsichtigten Versuch, den Zemper in der
städtischen Verwaltung angemessen zu beschäftigen, haben wir bisher
nicht zur Ausführung bringen können, weil zunächst eine geeignete
Gelegenheit zu seiner Beschäftigung nicht vorhanden war und er im
Juni d. Js. bei einer persönlichen Vorstellung den Eindruck eines
Mannes machte, welcher den Anstrengungen des städtischen Untcr-
i bcamtcndienstes augenscheinlich nicht gewachsen ist. llebcrdies sprach
er selbst den Wunsch aus, sich noch während des Sommers in guter
Landluft erholen zu dürfen.
Nachdem seit dieser Zeit über ein halbes Jahr verflossen ist, haben
wir den pp. Zemper nochmals ärztlich untersuchen lassen, um fest
zustellen, inwieweit er nunmehr zur Verwendung im städtischen Dienste
geeignet ist.
Nach dem Ergebniß dieser Untersuchung, über welche sich das bei
gefügte Gutachten des stellvertretenden Stadtphysikus vom 26. v. Mts.
näher ausspricht, sind wir nicht in der Lage, die Beschäftigung des
pp. Zemper ferner in Aussicht zu nehmen. Wir haben vielmehr
beschlossen, seine definitive Pcnsionirung herbeizuführen.
Demgemäß beantragen wir unter Uebersendung der Personalakten
des Genannten folgende Beschlußfassung:
Unter dem Vorbehalte der Rechte der Stadtgemeinde
erklärt die Versammlung sich damit einverstanden, daß dem
ehemaligen Spritzenmann August Zemper vom I.März k. I.
ab eine jährliche Pension von 900 Jt in monatlick en Raten
pränumerando L eonto der Spezial-Verwaltung Nr. 45,
Abtheilung 2, Position II B, gezahlt werde.
Berlin, den 15. December 1885.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
Zu Nr. 8«.
Berechnung der mit dem Schulvorsteher
8«. Vorlage (J.-Nr. 3 334 8. D. II. 85) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Bewilligung eines Ruhe
gehalts für den Tchulvorsteher I)r. Belgardt.
Der Schulvorstehcr Dr. Carl Belgardt, geboren im Jahre 1822
zu Graudenz, bat seit dem 4 Juni 1855 Scknile» geleitet, in welchen
Kinder auf Kosten der Commune unterrichtet wurden. Insbesondere
hat die in der Puttkamerstr. 18 belegene Schule lange Zeit die Dienste
einer Gemeindcschule geleistet und in Folge der hervorragenden päda
gogischen Begabung und Bildung des Vorstehers zn den besten ihrer
Gattung gehört. Allmälig ist aber das Lokal hinter den steigenden
sanitären Ansprüchen so zurückgeblieben, daß wir es für dringend
geboten halten, ihre Benutzung als Ersatz einer Gcmeindeschule aufzu
geben.
Es würde vorhandenen Mängeln gegenüber nicht rathsam sein,
hiermit bis zu dem nächsten contraktlichen Kündigungstermin
(1. Oktober cr.) zu warten und andererseits den erheblichen Verdienste»,
die sich Herr Dr. Belgardt als Schulvorsteher, wie früher als Lehrer
erworben hat, nicht entsprechen, wenn wir sein langjähriges Verhältniß
zur Stadrgemeinde mit einfacher Kündigung lösten.
Wir beabsichtigen vielmehr, dem Dr. Belgardt die Pension
zuzubilligen, welche einem Rektor im höchsten Gehalt zustehen würde,
wenn seine Dienstzeit gleich der Zeit wäre, während welcher Herr
Belgardt Schulvorsteher gewesen ist. Dieselbe beträgt nach der an
liegenden Berechnung 2 575 JC.
Herr Dr. Belgardt würde unter dieser Bedingung darein willigen,
daß der mit ihm bestehende Contrakt schon zum 1. April cr. aufhöre.
Wir bemerken, daß außer der Belgardt'scheu Schule nur noch
eine Privatelementarschule besteht, in welcher Kinder auf Kosten der
Commune unterrichtet werden, und daß das Lokal dieser letzteren auch
jetzt noch als genügend bezeichnet werden kann.
Die Stadtverordneten-Versammlung wolle daher beschließen:
Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich damit ein
verstanden, daß dem Schulvorstehcr Dr. Carl Bclgard
vom 1. April 1886 ab ein Ruhegehalt von 2 575 JC, gezahl*
werde.
Berlin, den 18. Januar 1886.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
'. Carl Belgardt vereinbarten Pension.
Dienstzeit,
welche der Vensionsberechnung zu Grunde gelegt ist
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Dr. Belgardt,
Carl,
Schulvorsteher,
Berlin.
1822
Vom 4. Juni
1855 bis 31.
März 1886
Vorsteher
einer Privat-
Elementar-
schule, in wel
cher Kinder
auf Kosten
derKommune
unterrichtet
wurden,
rot: 31 Jahre
31 Jahre.
Laut Ver
einbarung
das höchste
Rektoren
gehalt
nebst Emo
lumenten
mit
4290 JC.
I
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4290 JC.
36 /60
2575 JC
ab
gerundet.
1. April
1886.