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Volume No. 2 (10-20), 10. Januar 1885

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1885 (Public Domain)

M 2. 
(10—20.) 
Horlagen 
für die 
Stadtverordneten-Versammlung zu Berlin. 
10. Protokoll des Ausschusses zur Porbcrathung der 
Vorlage (Drucksache 703 äs 84), betreffend die Fest 
setzung der Baufluchtlinie der Straffe nördlich vom 
Schlesischen Bahnhose. 
Verhandelt Berlin, den 3. Januar 1885. 
Anwesend: 
Stadtv. Ripberger, Vorsitzender, 
- Na ms lau, Stellv, d. Vors., 
- Bulle, 
- Schweißer, 
- vr. Gcrstenberg, Schriftführer, 
- Pitzmann, 
- Morche, 
- Winkler, 
- Dietmar. 
Es fehlte: 
Herr Stadtv. Langenbucher. 
Als Vertreter des Magistrats war erschienen: 
Herr Stadtrath Voigt. 
Dem Ausschüsse lag zunächst eine Petition des Eigenthümcrs 
Kühn, Fruchtstr. 79, vor, in welcher behauptet wird, daß die Straße 
nördlich am Schlesischen Bahnhöfe an einer Stelle nur 23 m breit sei, 
während dieselbe nach dem Inhalte der Magistratsvorlage überall 
24 ui breit sein soll. Nach der eingeforderten Auskunft der Plan 
kammer ist die Slraße an der schmälsten Stelle 23,s« in breit, so daß 
also jene Behauptung nicht zutrifft, und da außerdem der Herr 
Magistrats-Commissarius darauf hinwies, daß die Differenz von 
14 cm darauf beruhe, daß man vom Fußpunkte des an jener Stelle 
befindlichen Risalits und nicht, wie es hätte geschehen müssen, von der 
Mauer der Bahnhofshalle aus gemessen habe, so ging der Ausschuß 
über die Petition zur Tagesordnung üher, nachdem der Herr Magistrats- 
Commissarius noch die Erklärung abgegeben hatte, daß auch bei einer 
späteren anderweitigen Bebauung des Köhn'schen Grundstücks niemals 
irgend welche Verpflichtung aus dieser Sachlage für die Stadt ent 
stehen könne. 
Die Baufluchtlinie bildet dadurch, daß sie nach der Koppenstraße 
zu bedeutend nach Süden vorspringt, einen Winkel, den einige Mit 
glieder dadurch beseitigt zu sehen wünschten, daß die Baufluchtlinie 
gerade gezogen würde. Durch diese gerade Linie würde an der Ecke 
der Koppenstraße ein Dreieck abgeschnitten, welches von der Stadt zu 
erwerben wäre. Da aber dies nur mit Kosten geschehen könnte, die 
von der Stadtgemcindc aufgebracht werden müßten, weil gegen den 
Eisenbahn-Fiskus kein Rechtsanspruch vorliege, und da außerdem nicht 
anerkannt wurde, daß die Freilegung jenes Dreiecks im Interesse des 
Verkehrs und des guten Aussehens der Straße dringend nothwendig 
sei, so wurde beschlossen, der Versammlung zu empfehlen, 
„die Baufluchtlinie nach dem vorliegenden Plane zu ge 
nehmigen". 
Mit Rücksicht darauf, daß die Straße seit mehr als zwei Jahren 
seitens des Fiskus dem Verkehr übergeben ist, ohne daß für eine 
Beleuchtung irgendwie gesorgt sei, beantragt der Ausschuß gleichzeitig: 
Die Versammlung wolle beschließen: 
Den Magistrat zu ersuchen, „die Straße sofort zu über 
nehmen und für die öffentliche Beleuchtung derselben un 
gesäumt zu sorgen". 
Der Druck des Protokolls wurde beschlossen; zum Referenten 
wurde der Stadtv. Namslau gewählt. 
Ripberger. Namslau. 
11. Protokoll des Ausschuffes zur Vorberathung der 
Vorlage (Drucksache Nr. 727), betreffend die pro 1885 
erforderlichen Erweiterungs- und Erneuerungsbauten 
in den städtischen Gasanstalten und am Rohrsysteme. 
Verhandelt Berlin, den 6. Januar 1885. 
Anwesend: 
Stadtv. Bauke, Vorsitzender, 
- Reichnow, Vors.-Stellv., 
- Langenbucher, 
- Namslau, 
- Heilmann, 
- vr. Böhme, 
- Schem, 
- Gericke, 
- Simon, 
- Franke, 
- Oechelhäuser, 
- Bertheim, 
- Schmidt, 
- Haesecke. 
Nicht anwesend: 
Herr Stadtv. Herbig, entschuldigt. 
Als Magistratskommiffar sungirte: 
Herr Stadtrath Loewe. 
Der durch Beschluß vom 11. Dezember v. Js. — Prot. Nr. 27 — 
zur Vorberathung der obenbezeichneten Vorlage niedergesetzte Ausschuß 
war heute zu einer Berathung zusammengetreten. 
Nachdem der Vorsitzende die Sitzung mit einigen einleitenden 
Worten eröffnet hatte, theilte der Herr Magistratskommiffar bezüglich 
der im abgelaufenen Jahre — 1. Januar 1884/85 — eingetretenen 
Zunahme des Gasverbrauchs Folgendes mit: 
Nach den Ermittelungen der Betriebsverwaltung habe der Gas 
konsum am kürzesten Tage, 9. Dezember 1884, 393 400 cdm betragen, 
was einer Zunahme von 4,?? pCt. gleichkomme. An den 7 hinter- 
einanderfolgendcn Tagen, 17. bis 23. Dezember 1884, sei eine Steigerung 
des Gasverbrauchs von 7,5° pCt. konstatirt worden, während dieselbe 
für den Monat Dezember 1884 überhaupt 7,°? pCt. betrage. Die 
Zunahme des Gaskonsums im Jahre 1884 stelle sich auf 4,9g pCt. und
	        
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