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Volume No. 8 (73), 1. Februar 1885

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1885 (Public Domain)

betn Rektor Miethsentschädigung an Stelle einer Dienstwohnung 
600 JC. 
Dem Rektor der Blindenschule ist in Anerke-nnung seiner Verdienste 
— außer der Verleihung des Prädikates „Rektor" — im Etat pro 
1884/85 eine Zulage von 240 JC bewilligt und sein Gehalt dadurch 
auf 3 180 JC — das Minimalgehalt der Rektoren an den städtischen 
Gemeindeschulen — erhöht worden. Um seine Gleichstellung mit den 
Rektoren der Gemeindeschulen aber vollständig durchzuführen, halten 
wir es für billig, da ihm eine Dienstwohnung, wie jenen, nicht gewährt 
werden kann, ihm an Stelle derjelben eine Miethsentschädigung von 
600 JC zu bewilligen. 
Der Rektor ertheilte bisher 22 Stunden wöchentlich. Damit der 
selbe aber Zeit gewinne, die unterrichtliche Thätigkeit der übrigen 
Lehrkräfte zu beobachten und zu leiten, wird er auf unsern Wunsch 
künftig nur 16 Stunden ertheilen. Es sind in Folge dessen bei Pos. 6 
für 6 wöchentliche Stunden, in welchen die Zöglinge der dritten Klasse 
den vorbereitenden Handfertigkeits-Unterricht erhalten sollen, 288 JC 
mehr gefordert. 
Endlich sind noch bei Titel VII. für einen Sommerausflug, der 
als ein wesentliches Erziehungsmittel für die blinden Zöglinge an 
gesehen wird, 60 JC in Ansatz gebracht. 
Abtheilung III. Verschiedene Einrichtungen und Anstalten. 
A. Der Turnunterricht in den höheren Lehranstalten 
erfordert einen Mehr-Zuschuß von 1 100 JC. Derselbe setzt sich zu 
sammen aus einer Mehr-Ausgabe von 3 067 JC 
und einer Minder-Einnahme von ■ 150 - 
zusammen 3 217 JC 
abzüglich einer Mehr-Einnahme von ... 275 JC 
und einer Minder-Ausgabe 
a) im Ordinarium von 1 587 - 
b) im Extraordinarium von .... 255 - 
2 117 - 
bleibt Mehr-Zuschuß 1 100 JC 
Aus der dem Etat beigefügten Frequenzübersicht ergiebt sich, daß 
bei fünf höheren Lehranstalten — nämlich dem Luisenstädtischen, 
Köllmschen, Friedrichs-, Humboldt- und Königstädtischen Gymnasiuni — 
die bisherige Zahl von Turnstunden um wöchentlich je 2 hat vermehrt 
werden müssen, während beim Progymnasium die Vermehrung um 
wöchentlich 4 Stunden nöthig geworden ist, da die Frequenz bei dem 
selben in Jahresfrist von 282 auf 368 Schüler gestiegen ist und die 
Steigerung noch fortdauert. Die hierdurch bedingten Mehrausgaben 
betragen beim Progymnasium 384 JC und bei den erstgenannten 
5 Anstalten je 192 JC. 
Bei der Turnhalle in der Wallstraße ist außerdem eine Mehr- 
Ausgabe von 720 JC dadurch nöthig geworden, daß, nachdem der 
Schuldiener am Köllnischen Gymnasium, welcher bisher die Hand 
reichungen und Reinigungen bei dieser Halle gegen eine jährliche 
Remuneration von 360 JC verrichtet hat, verstorben ist, nunmehr ein 
eigener Diener für die genannte Halle mit einem Lohn von 1 080 JC 
engagirt werden mußte. Eine fernere Verbindung der Funktionen des 
Schuldieners und des Turndieners wäre ohne Schädigung der beider 
seitigen Interessen nicht mehr möglich gewesen. 
Die sächlichen Kosten haben nach den Erfahrungen der letzten 
3 Etatsjahre zum Theil erhöht werden müssen; zu dieser Erhöhung 
trägt nicht unerheblich die Mitbenutzung der Turnhallen durch die 
Gemeindeschulen und die städtischen höheren Mädchenschulen bei. 
Für bauliche Unterhaltung sind mehr angesetzt: 
bei der Turnhalle in der Dorotheenstraße.... 80 JC 
- - - - - Kleinbeerenstraße ... 80 - 
- - - - - Gartenstraße 100 - 
- - - - - Elisabethstraße . . . . 100 - 
- - - - - Lützowstraße 50 - 
Für Erleuchtung sind bei der Turnhalle in der Kleinbeerenstraße 
200 JC, für Unterhaltung der Turngeräthe bei der Turnhalle in der 
Gartenstraße 100 JC und für unvorhergesehene Ausgaben rc. bei der 
Turnhalle in der Gormannstraße 39 JC. mehr gefordert worden. 
Bei Titel XIII — Spielplätze für die Jugend — sind an Honorar 
250 JC mehr zum Ansatz gebracht, eine Erhöhung, welche sich nach 
den Erfahrungen des letzten Sommers als nothwendig herausgestellt hat. 
Eine Mindereinnahme von 150 JC ist bei der Turnhalle in der 
Langestraße dadurch entstanden, daß eine Lehrlings-Abtheilung, welche 
bisher Miethe re. zahlte, auf ihren Antrag zur unentgeltlichen Benutzung 
zugelassen worden ist. 
Die Mehr-Einnahmen und zwar im Betrage 
von 50 JC bei der Turnhalle in der Albrechtstraße, 
- 100 - - - - - - Kleinbeerenstraße, 
- 50 - - - - - - Elisabethstraße, 
- 75 - - - - - - Lützowstraße 
sind durch Hinzutritt eines Miethers entstanden. 
Kleinere Minder-Ausgaben sind bei sämmtlichen Turnhallen in 
Folge Herabsetzung der Feuerkassenbeiträge von 6 j ans 5 ^ pro 
Hundert der Versicherungssumme zu verzeichnen. 
Für Heizung sind weniger angesetzt: 
bei der Turnhalle in der Prinzenstraße . . . . 125 JC 
- - - - - Wrangelstraße .... 100 - 
für Erleuchtung 
bei der Turnhalle in der Gormannstraße . . . 125 - 
- - - - - Gartenstratze .... 100 - 
- - - - - Wrangelstraße .... 100 - 
- - - - - Lützowstraße .... 200 - 
für Wasserverbrauch 
bei der Turnhalle in der Prinzenstraße .... 150 - 
Eine Minder-Ausgabe von 600 JC ist bei der Turnhalle in der 
Albrechtstraße durch den Tod des bisherigen Turnwarts, welcher ein 
Gehalt von 2 400 JC bezog, während der Nachfolger nur das Normal 
gehalt von 1 800 JC erhält, eingetreten. 
Beim Extraordinarium sind gefordert: 
1. zur Herstellung eines massiven Sprunggrabens bei der Turn 
halle in der Elisabethstrabe 425 JC 
2. zur Veränderung resp. zum Neubau des Kletter 
gerüstes bei der Turnhalle in der Albrechtstraße 800 - 
zusammen 1 225 JC 
mithin gegen das Vorjahr, in welchem . . . 1 480 - 
angesetzt waren, weniger 255 JC 
B. Der gesammte Fortbildungs-Unterricht erfordert mehr: 
1. Im Ordinarium 27 150 JC 
2. - Extraordinarium • 177 - 
zusammen 27 327 JC 
Hiervon gehen ab die Mehr-Einnahmen, welche 
aus dem Schulgelde zu gewärtigen sind, mit . 1 000 - 
so daß ein Mehr-Zuschuß von 26 327 JC verbleibt. 
Von den Mehr-Ausgaben entfallen auf: 
1. das Fortbildungsschulwesen 20 077 - 
2. auf die Handwerkerschule . 7 250 =_ 
sind — wie oben — 27 327 JC 
1. Die Mehr-Ausgaben für das Fortbildungsschulwesen betragen, 
wie oben erwähnt, 20 077 JC und zwar partieipiren hieran: 
a) die elementaren Fortbildungsschulen mit ... 18 777 JC 
b) die für bestimmte Zwecke eingerichteten Fach 
schulen mit - 2 000 - 
zusammen 20 777 JC. 
dagegen ergiebt sich bei den städtischen Fort- 
btldüngsanstalten ein Minder-Zuschuß von . .. 700 - 
bleibt Mehr-Zuschuß 20 077 JC 
Für die von Kuratorien :c. geleiteten Fortbildungsschulen wird 
derselbe Zuschuß wie im Vorjahr — nämlich 9 500 JC — gefordert. 
Die Mehr-Ausgaben für die elementaren Fortbildungsschulen haben 
ihre Veranlassung in der stetig wachsenden Frequenz; in Folge der 
letzteren sind neue Kurse einzurichten, welche gegen den vorigen Etat 
einen Zugang von 132 wöchentlichen Stunden und deren überhaupt 
842 ergeben. 
Im Einzelnen erfordern mehr: 
a) die Fortbildungsschulen für Jünglinge ... 18 120 JC 
b) die beiden Fortbildungsschulen für Mädchen . 816 - 
e) die Fortbildungsschule für Blinde 120 - 
d) das Extraordinarium ■ 177 
zusammen 19 233 JC 
weniger sind dagegen angesetzt: 
für neue Kurse resp. neue Schulen . . . . 456 - 
bleibt Mehr-Ausgabe 18 777 JC 
Von den für die Fachschulen erforderlichen Mehr-Ausgaben entfallen: 
a) auf die Fachschule für Stuhlarbeiter . . - . . 780 JC 
b) - - - - Maurer und Zimmerer . 220 - 
c) - - - - Tischler 340 - 
d) - neu zu errichtende Fachschulen und zur 
Abrundung 660 - 
sind 2 000 JC 
Die Mehr-Ausgaben bei der Fachschule für Maurer und Zimmerer 
und für Tischler sind durch die gesteigerte Frequenz derselben bedingt. 
Ein Theil der Mehr - Ausgaben wird durch Mehr - Einnahmen an 
Schulgeld und durch erhöhte Beiträge der Maurer- und Zimmer 
meister resp. der Tischler-Innung gedeckt. Der verbleibende Rest aber 
muß aus der Stadt-Haupt-Kasse entnommen werden. 
Bei der Fachschule für Stuhlarbeiter erhöht sich der von der 
Stadt zu leistende Zuschuß dadurch um 780 JC, daß von der Stiftung 
der Berliner Gewerbe-Ausstellung vom Jahre 1879 für das Jahr 
1885/86 nur etwa 500 JC — gegen 1 500 JC int Vorjahr — zu 
erwarten sind und daß von den ausfallenden 1 000 JC nur 220 JC 
durch Mehr-Einnahmen an Beiträgen der Interessenten gedeckt werden 
können. 
Es wird beabsichtigt, sobald die Taubstummenschule das neue 
Gebäude in der Markusstraße bezogen haben wird, die Fachschule für 
Stuhlarbeiter in die bisher von der Taubstummenschule benutzten
	        
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