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15. Zum Transport der Kohlen in
das Retortenhaus Nr. 2 eine maschinelle
Einrichtung zu bauen, bestehend aus
schmalspurigen Geleisen von den Ab
ladestellen neben dem Schönhauser
Graben bis zum Ostgiebel des Retorten
hauses Nr. 2, welche zum Theil durch
einen aus Mauerwerk aufzuführenden
Tunnel zu legen sind, ferner aus einem
eisernen Gerüst mit hydraulischem Hebe
werk am Retortenhausgiebel, nebst
Gasmotorenanlage zum Betriebe, und
aus Schienen oder Seilbahnen vom
Hebewerk durch die Längsachse des Re
tortenhauses und dann an der Hinter
front des Hauses zum Anfangspunkt
des Transports zurück, nebst allen Erd-
und Maurerarbeiten und nebst Be
schaffung der Transportgeräthe für die
Kohlen 70 000 JC.
16. Die an dem Grundstück der
Gasanstalt in der jetzigen Fluchtlinie
an der Müllerstraße stehende Ein
friedigungsmauer wegen Verbreiterung
der Straße abzubrechen, in der neu vor
geschriebenen Fluchtlinie eine neue Ein
friedigungsmauer von 76,23 m Länge
und 2,70 m Höhe aufzuführen, in dem
jenigen Theile von 18,8 m Länge,
welcher die Erdböschung des Gasbe
hältergebäudes Nr. 3 durchschneidet, die
neue Mauer mit größerer Stärke als
Futtermauer zu erbauen, auch an dem
selben Gasbehältergebäude an der Seite
gegen den Schönhauser Graben behufs
Gewinnung eines Fahrweges die
Böschung auf ca. 25 m Länge durch
eine neue Futtermauer abzuschneiden,
incl. Entleeren und Wiederfüllen des
Gasbehälter-Basstns Nr. 3 .... 18 000 -
Nr. Ill zus. 540 000 JC.
IV. Gasanstalt an der Danzigerstraße.
17. Im Regulirungshause, behufs künftiger Ver
bindung mit der Anstalt am Koppenplatz durch eine
directe Rohrleitung 2 neue Hähne von 760 will Rohr
durchmesser nebst den Rohrverbindungen von demselben
Durchmesser einzubauen und einen vorhandenen Hahn
abzubrechen und an anderer Stelle nebst Rohrver
bindungen wieder aufzustellen ... 10 000 JC.
18. Im Retortenhause Nr. 2 vier
neue Retortenöfen als Versuchsöfen zu
erbauen, dieselben mit je 9 Retorten zu
belegen und mit Generatorfeuerung ein
zurichten, dazu 3 Generatoren zu er
bauen, den Rauchkanal bis in den
Kanal des benachbarten Ofensystems zu
führen, vor den Oefen den Kellerraum
anzulegen und auf eisernen Säulen und
Balken einzuwölben und den Fußboden
im Erdgeschoß aus Eisen- und Granit
platten anzufertigen, einschließlich der
Theervorlagen, Steigeröhren, Mundstücke
und aller Ankerungen und Armatur
theile 63 000 -
19. Im Dampfkesselhause 2 Dampf
kessel nebst dem Mauerwerk abzubrechen,
an deren Stelle zwei neue Kessel zu
legen, jeder bestehend aus einem Ober
kessel von 1,57 m Durchmesser und 9,86 m
Länge mit 2 Feuerungsröhren von
0,4- m Durchmesser und mit einem
unter dem Kessel liegenden Sieder von
0,95 m Durchmesser und 8,ie m Länge,
die neuen Kessel einzumauern und die
Rohrverbindungen an denselben anzu
fertigen, unter Anrechnung des Werthes
der alten Materialien aus dem Abbruch 28 000 -
Nr. IV zus. 101 000 -
V. Röhrensystem in der Stadt.
20. In der Barnimstraße von der Neuen König
straße bis zur Landsbergerstraße eine neue Rohrleitung
von 380 mm Durchmesser zu legen, und dieselbe in der
Neuen Königstraße mit dem vorhandenen Rohr von
915 mm, in der Landsbergerstraße mit den daselbst
vorhandenen Röhren von kleinerem Durchmesser zu
verbinden, incl. Erd-und Pflasterarbeiten .... 18 500 JC
Summa 1 225 100 JC.
Berlin, den 12. September 1885.
Der Verwaltungsdirector der städtischen Erleuchtungsangelegenheiten.
Cuno.
76«. Vorlage (J.-Nr. 63 8t. A. I. 85) — zur Kenntnis
nahme —, betreffend die Herausgabe des Berichts
über die Gemeinde-Verwaltung der Stadt Berlin.
In Verfolg der Vorlage vom 30. September v. Js. — Nr. 568 —
theilen wir der Stadtverordneten-Vcrsammlung ergebenst mit, daß jetzt der
III. Theil des Berichts über die Gemeinde-Verwüstung der Stadt
Berlin für die Jahre 1877 bis 1881 erschienen und den geehrten
Mitgliedern bereits je ein Exemplar direkt übersandt ist.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
von Forckenbeck.
767. Protokoll des Ausschusses zur Vorberathung der
Vorlage (Drucksache 350), betreffend die Skizze zu
einem Erweiterungsbau der 21./24. Gcmeindeschule,
Neue Friedrichstr. 32.
Verhandelt Berlin, den 23. November 1885.
Anwesend:
Stadtv. vr. Langerhans, Vorsitzender,
- Schmidt,
- Heller,
- Friederici,
- Namslau,
- Hentz,
- de Näve,
- Solon,
- Muttern,
- Talke,
- Heilmann,
- Beelitz,
- Winckler.
Als Vertreter des Magistrats:
Herr Stadtbaurath Blankenstein,
- Stadtschulrath vr. Bertram.
Es fehlten:
Herr Stadtv. Flesche, entschuldigt,
- - Herrmann, desgl.
Der durch Beschluß der Versammlung vom 4. Juni cr. — Prot.
Nr. 18 — zur Vorberathung der oben näher bezeichneten Vorlage eingesetzte
Ausschuß war bereits am 29. September cr. zu einer Sitzung zusammen
getreten und hatte in derselben beschlossen, die weitere Berathung der An
gelegenheit bis auf Weiteres zu vertagen. Heute ist die Verhandlung
nun wieder aufgenommen worden
Das Schulgebäude auf dem Grundstücke Neue Friedrichstr. 32
enthält gegenwärtig 24 Klassenzimmer, doch haben zur Befriedigung
des Schulbedürfnisses in den beiden dort untergebrachten Gemeinde
schulen — einer Knaben- und einer Mädchenschule — noch je drei
fliegende Klassen, also zusammen noch 6 Klassen eingerichtet werden
müssen. Mit Rücksicht auf den Umstand, daß das Schulgrundstück
durch die erfolgte Abtretung von Terrain zu Stadtbahnzweckcn und
durch die Abtretung eines weiteren Streifens zum Bau der Markt-
hallen-Eisenbahn räumlich sehr beschränkt worden ist, und da, wie der
Magistrat in seiner Vorlage vom 23. Mai cr. weiter ausführt, das
Schulbedürfniß jener Gegend außerdem die Erweiterung der Schule
bereits längere Zeit dringend erforderlich erscheinen läßt, so beabsichtigt
der Magistrat, die Zahl der Schulklassen durch einen Anbau auf 35
zu bringen, durch welchen außerdem noch 2 größere Räume für den
Fortbildungsschulunterricht gewonnen werden würden. Die Kosten des
Anbaus sind überschläglich auf 265 000 JC berechnet worden.
Im Ausschüsse war man anfänglich der Meinung, daß gegen
wärtig noch gar nicht zu übersehen sei, wie die Verhältnisse in Alt-
Berlin, soweit sie auf das Gemeindeschulwesen Bezug haben, sich ge
stalten werden, wenn dieser Stadttheil erst wieder bebaut sein wird,
daß insbesondere die Frage, wie groß dann die Frequenz in der dort