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Volume No. 19 (168-181), 14. März 1885

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1885 (Public Domain)

M 19. 
(168—181.) 
Dorlagen 
für die 
Stadtverordneten-Versammlung zn Berlin. 
168. Borlage (J.-Nr. 3 551 B. V. I. 84) — zur Beschlutz 
fassung —, betreffend die Skizze zum Neubau einer 
Gemeinde-Doppelschulc auf dem städtischen Grund 
stück Müllerstr. 48. 
Zur Deckung des Schulbedürfnisses in der Gegend oberhalb der 
Schulstraße ist die Erbauung einer Gemeinde-Doppelschule von unserer 
Schul - Deputation für dringend nothwendig erachtet und zur Aus 
führung dieses Baues das städtische Grundstück Müllerstr. 48 seiner 
Lage nach als geeignet bezeichnet worden. Demgemäß haben wir in 
den Special-Etat 40 A pro 1885/86 — Extraordinarium, Tit. II B 
Pos. 15 — eine erste Baurate von 180 000 ^ aufgenommen. 
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir nunmehr 
1 Situationsplan, 
1 Bauskizze, 
1 Erläuterungs-Bericht und 
1 mit 430 000 jfC abschließenden Kosten-Uebcrschlag 
zu dem Neubau der auf dem städtischen Grundstück Müllerstr. 48 zu 
errichtenden Gemeindc-Doppelschulc zur gefälligen Prüfung und Ge 
nehmigung. 
Schließlich bemerken wir noch, daß unsere Bau- und Schul- 
Deputation obiger Skizze zugestimmt haben, und ersuchen wir die 
Stadtverordnetcn-Versammlung folgenden Beschluß fassen zu wollen: 
Die Stadtverordneten - Versanimlung erklärt sich damit 
einverstanden, daß auf dem städtischen Grundstück Müller 
straße 48 eine Gemeinde-Doppelschulc errichtet werde, sie 
genehmigt die ihr vorgelegte Skizze sowie den mit 430 000 JC 
abschließenden Kosten-Uebcrschlag, und sieht der Vorlegung 
des speciellen Entwurfs und Kostenanschlags entgegen. 
Berlin, den 7. März 1885. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
Zu Nr. 168. 
Erläuterungs-Bericht zur Skizze, betreffend den Neubau 
einer Gemeinde-Doppelschule auf dem Grundstück 
Müllerstr. 48. 
In Folge des Auftrages der Bau-Deputation vom 19. Januar cr. 
ist zu nebenstehend angegebenem Neubau die in einem Blatt Zeichnung 
dargestellte Skizze ausgearbeitet und dabei das von der Schnl-Deputation 
aufgestellte Programm vom 11. December 1884 zu Grunde gelegt 
worden. 
Das zur Bebauung bestimmte Grundstück Müllerstr. 48 besitzt eine 
Straßenfront von 26,a m Länge und besteht aus einem vorderen 
26,g m breiten und 25 m tiefen Theil und einem hinteren i/m 50 m 
breiten und 84,«4 m tiefen Theil, welche zusammen einen Flächenraum 
von 4 925 gm umfassen. 
Durch die Form des Grundstücks bedingt, hat, wie aus der 
Situationszeichnung ersichtlich ist, die Disposition der zur Doppelschule 
erforderlichen Gebäude derartig stattgefunden, daß das Schulgebäude 
als Ouergebäude mit 2 nach hinten liegenden Seitenflügeln projcctirt 
und so situirt ist, daß die beiden vor resp. hinter dem Gebäude ver 
bleibenden Schulhöfe nahezu gleichen Flächenraum enthalten. An der 
Straßenfront ist das Lehrerwohngebäude, rechts einen Zugang von 
11,30 m freilassend, angenommen, während die Turnhalle und der mit 
Pissoir versehene Abtritt auf dem vorderen für die Knaben-Abtheilung 
bestimmten Schulhof und auf dem Hinteren Mädchenschulhof die Mädchen- 
latrine angeordnet ist. 
Das Schulgebäude enthält: 
im Erdgeschoß 8 Klassenzimmer, 
2 Conferenzzimmer, 
die Durchfahrt nach dem Hinteren Hof und 
die beiden Eingänge, rechts für Knaben, links 
für Mädchen; 
im I. Stockwerk 10 Klassenzimmer, 
1 Amtszimmer; 
im II. Stockwerk 10 Klassenzimmer, 
l Amtszimmer; 
im III. Stockwerk 8 Klassenzimmer und 
die Aula, 
so daß für Knaben und Mädchen je 18 Klassenzimmer, je 1 Amts 
zimmer und 1 Conferenzzimmer vorhanden sind. 
Sämmtliche Räume sind von den rechts und links gelegenen 
3,5« m breiten Granittreppen, welche vom Keller bis zum Boden führen, 
vermittelst der Corridore zugänglich. 
Das Gebäude soll massiv im Ziegelrohbau aufgeführt, mit Doppel 
pappdach eingedeckt und mit Wasserheizung versehen werden. 
Das Lehrerwohngebäude enthält im Erdgeschoß die Schul 
dienerwohnung, die Heizerwohnung und im I. und II. Stockwerk je 
eine Rectorwohnung. Dasselbe soll unterkellert und massiv im Ziegel 
rohbau aufgeführt und mit Doppelpappdach versehen werden. 
Die Turnhalle ist nach den neuesten, von der Schnl-Deputation 
aufgestellten Grundsätzen etwas größer, im Uebrigen aber nach dem 
Normalproject angenommen und soll, ebenso wie die beiden Latrinen 
gebäude, im Ziegelrohbau mit Doppelpappdach ausgeführt werden. Die 
Frage, ob die Latrinen noch Tonnensystem oder mit Wasserclosets 
eingerichtet werden, wird sich erst entscheiden lassen, sobald der Zeit 
punkt für den Anschluß dieses Schulgrundstücks an die städtische 
Canalisation bestimmt werden kann. 
Die Gesammtkosten werden nach dem anliegenden Kosten-Ueberschlage 
430 000 JC betragen. 
Berlin, den 3. Februar 1885. 
Die II. Stadt-Bau-Jnspection. 
gez. Erdmann. 
I6L». Vorlage (J.-Nr. 7 815 B. V. II. 84) — zur Beschlutz- 
sassung — , betreffend die Erwerbung des Bürger 
steigterrains vor den Grundstücken Kastanicn-Allee 
Nr. 65/66. 
Zur Herbeiführung eines durchgehenden Verkehrs in der Kastanicn- 
Allee sind die an derselben belegenen Grundstückseigenthümer von der 
städtischen Polizeibehörde zur definitiven Regulirung des Bürgersteiges 
aufgerufen worden. 
Unter diesen befindet sich die Wittwe Kurtz als Eigenthümerin der 
Grundstücke Nr. 65/66 daselbst. Das vor diesen Grundstücken belegene
	        
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