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Volume No. 73 (663-677), 15. November 1884

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1884 (Public Domain)

Eine Einigung mit dem Besitzer Reckin dürfte aber für die Stadt 
gemeinde nur dann annehmbar sein, wenn das zu erwerbende Straßen 
land frei von Baulichkeiten übereignet wird, damit die im Verkehrs 
interesse gebotene straßenmäßige Rcgulirung des grade im engen Theile 
der Lothringerstrabe belegenen Terrains gleich nach dessen Freilegung 
erfolgen kann. 
In Uebereinstimmung mit der Bau-Deputation empfehlen wir der 
Stadtverordneten-Versammlung hiernach die Reckin'sche Offerte zur 
Annahme, ersuchen jedoch, sie nur unter der Bedingung zu acceptiren, 
daß das abzutretende Terrain frei von Baulichkeiten übergeben wird, 
und daher, wie folgt, zu beschließen: 
Die Stadtverordneten-Versammlung ist damit einverstanden, 
daß das von dem Grundstück Lothringerstraße Nr. 86 zur 
vollständigen Freilegung dieser Straße erforderliche Terrain 
von 175,5 qm für den Preis von 12 285 JC Pfand- und 
kostenfrei, sowie ftei von Baulichkeiten erworben werde und 
bewilligt die Mittel dazu aus dem Straßenland-Erwerbungs 
fonds — Special-Verwaltung 40B, Titel IIA —. 
Ueber den genannten Fonds ist bereits in Höhe von ca. 1 09g 000 JC 
verfügt; es sind demselben indessen aus anderen Fonds noch ca. 
99 000 JC zu erstatten, während dagegen 300 000 JC für die Frei 
legung des Mühlendammes reservirt werden sollen. 
Berlin, den 3. November 1884. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
665. Vorlage (J.-Nr. 4 240 A. V. I. 84) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Verleihung eines Bene- 
ficiums der Wunderlich-Stiftung an den Hospita- 
liten Carl Dietz. 
Durch den am 24. October cr. erfolgten Tod des Hospitaliten 
Carl Gottlob Eduard Polkheim ist im Friedrich-Wilhelms-Hospital 
ein Beneficium der Wunderlich-Stiftung frei geworden, zu welchem 
letzteren vom Curatorium des genannten Hospitals der Hospitalit 
Carl Dietz in Vorschlag gebracht worden ist. 
Der p. Dietze ist 70 Jahre alt und hat Niemand, von dem er 
eine kleine Beihilfe empfangen könnte. Derselbe ist ein würdiger 
Mann und würde das in Rede stehende Beneficium für ihn eine 
besondere Wohlthat sein. Wir schließen uns deshalb dem Vorschlage, 
des Curatoriums des Friedrich-Wilhelms-Hospitals an und ersuchen: 
die Stadtverordneten-Versammlung ergebenst, beschließen zu wollen: 
Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich damit ein 
verstanden, daß das durch den Tod des Hospitaliten Carl 
Gottlob Eduard Polkheim frei gewordene Beneficium 
der Wunderlich-Stiftung dem Hospitaliten Carl Dietz 
verliehen werde. 
Die den p. Dietz betreffenden Personalacten fügen wir mit der 
Bitte um Rückgabe bei. 
Berlin, den 4. November 1884. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
666. Vorlage (J.-Nr. 3 793 A. V.) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Bewilligung von Kosten 
zur Aufstellung neuer Dampfkessel im Friedrich- 
Wilhelms-Hospitale Pallisadenstr. 37. 
Bei Gelegenheit der am 7. August cr. vorgenommenen Revision 
des einen der beiden im Friedrich-Wilhelms-Hospital vorhandenen, seit 
dem Jahre 1867 in Betrieb befindlichen Dampfkessel hat sich ergeben, 
daß die Wandungen und Vernietungen dieses Dampfkessels, haupt 
sächlich des Sieders, von außen stark angefressen sind, so daß deren 
Erneuerung resp. die gänzliche Entfernung des Kessels noch im Laufe 
dieses Jahres erfolgen muß. 
Auch der zweite vorhandene, ebenfalls im Jahre 1867 aufgestellte 
Kessel wird nach sachverständigem Gutachten voraussichtlich binnen 
Kurzem der Erneuerung bedürfen. 
Im Einvcrständniß mit dem Curatorium des Friedrich-Wilhelms- 
Hospitals beabsichtigen wir daher 2 neue Dampfkessel aufzustellen und 
mit Rücksicht darauf, daß nach den seither gemachten Erfahrungen die 
alten Dampfkessel, welche nur eine Heizfläche von je 20 qm haben, 
den Anforderungen nicht mehr vollständig genügen, diese neuen mit 
einer Heizfläche von je 30 qm anzulegen. 
Die Aufstellung dieser größeren Kessel bedingt aber auch die Er 
weiterung des Kesselhauses. 
Die Kosten für die ganze Einrichtung incl. der beiden neuen 
Kessel sind nach dem hier beigefügten, in calculo revidirten Kosten- 
Anschläge nebst Erläuterungsbericht und Zeichnung auf 13 200 JC 
veranschlagt, welche bei der bezüglich des einen Kessels noch im Laufe 
dieses Jahres nothwendigen Erneuerung nicht auf den Etat pro 
1885/86 übernommen werden können, sondern aus dem Fonds für 
unvorhergesehene Ausgaben zu zahlen bleiben. 
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir daher zu be 
schließen: 
Die Versammlung genehmigt nach dem Antrage die Auf 
stellung von 2 neuen Dampfkesseln und die dadurch bedingte 
Erweiterung des Kesselhauses im Friedrich-Wilhelms-Hospital 
und bewilligt die hierfür nach dem Kostenanschläge vom 
17. October d. I. mit 13 200 JC berechneten Kosten ä conto 
der im Etat der Special-Verwaltung 50 für unvorhergesehene 
Ausgaben ausgeworfenen 200 000 JC. 
Berlin, den 6. November 1884. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
Zu Nr. 666 
Erläuterung 
zum Kostenanschläge, betreffend die Aufstellung zweier 
neuer Dampfkessel und die dadurch bedingte Erweiterung 
des Kesselhauses. 
Nach Revision des Dampfkessels Nr. 139» (Fabrik-Nr. 3 080) 
durch drn Vereins-Ingenieur hat dieser die Erklärung abgegeben, daß 
der Kessel im Laufe des Jahres zum Theil zu erneuern event, durch 
einen neuen Kessel zu ersetzen sei. Die Hospital-Verwaltung hat nun 
darauf hingewiesen, daß die beiden vorhandenen Kessel für den Betrieb 
nicht ausreichten und deshalb zwei neue größere Kessel zu beschaffen 
seien, umsomehr als auch der 2. Kessel von gleichem Alter und Größe, 
wie der oben bezeichnete, ohnehin auch in kürzester Zeit voraussichtlich 
der Erneuerung bedürfen würde. 
Es wird daher die Aufstellung zweier neuer Kessel von je circa 
30 qm Heizfläche — gegen je circa 20 qm der alten Kessel — beab 
sichtigt. Die Aufstellung dieser größeren Kessel bedingt nun die Er 
weiterung des Kesselhauses, welche in der Weise ausgeführt werden 
soll, daß die Frontwand des Kesselraumes um 1,2« m herausgerückt 
wird. Zur Wiederherstellung des Dachverbandes sind die zu kurzeu 
Fettenträger durch neue, längere zu ersetzen, eine neue Fette und ein 
neues Rühm sind anzubringen, die Sparren sind anzuschuhen und die 
Schaalung nebst Zinkbedachung zu ergänzen. Behufs besserer Con- 
servirung der Maschinen wird beabsichtigt, den Kesselraum von dem 
Maschinenraume durch eine Bretterwand mit Thür zu trennen und 
behufs Beleuchtung des Maschinenraumes ein einfallendes Licht im 
Dache anzubringen. 
Die Kosten der Ausführung dieser Arbeiten sind in dem Kosten 
anschläge vom 17. d. M. abzüglich des muthmaßlichen Erlöses aus 
altem Material auf 13 200 JC bemessen. 
Berlin, den 17. October 1884. 
Der Stadt-Bau-Jnspector 
F. Schmidt. 
«67. Vorlage (J.-Nr. 5 630 F. B. 84) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Festsetzung des Etats für 
die Sublevationskasse Pro 1. April 1885/86. 
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir den bei- 
komnienden Entwurf zum Etat für die Sublevationskasse pro 1. April 
1885/86 mit dem Ersuchen, denselben zu prüfen und festzusetzen. 
Die erforderliche Anzahl von Druck-Exemplaren ist hierneben bei 
gefügt. „ 
Berlin, den 3. November 1884. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
668. Vorlage (J.-Nr. 5 633 F. B. 84) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Festsetzung des Etats für 
die Vorspann-Verwaltung pro 1885. 
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir den bei 
kommenden Entwurf zum Etat für die Vorspann-Verwaltung pro 1885 
mit dem Ersuchen, denselben zu prüfen und festzusetzen. 
Die erforderliche Anzahl Druck-Exemplare des Etats ist hierneben 
beigefügt. 
Berlin, den 5. November 1884. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck.
	        
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