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genehmigt war. hat sich herausgestellt, daß zur Anlage des Vorgartens
an der Prenzlauer Allee noch 470 qm erforderlich werden. Da nun
aber nach Abzug dieses Terrains die Baustelle für Errichtung eines
Doppelschulgebäudes nebst Wohnhaus, Turnhalle und Zubehör zu klein
sein würde, so ist die Erwerbung jenes Vorgartenterrains zugleich mit
dem Bauterrain von 4 500 qm durchaus nothwendig. Der für dasselbe
geforderte Preis von 9 JC pro qm erscheint sehr mäßig; wir können
daher vorstehenden Antrag der geehrten Versammlung nur dringend
zur Annahme empfehlen.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
von Forckenbeck.
424 Vorlage (J.-Nr. 1360 8.1).III.) — zur Beschlußfassung—,
über den Ankauf des Grundstücks Auguststraße (»7/08
zu Gcmeindeschul,zwecken.
Die Stadtverordncten-Versammlung ersuchen wir ergebenst, folgen
den Beschluß zu fassen:
Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich mit dem
Ankauf der Grundstücke Auguststraße 67/68, verzeichnet im
Grundbuche des hiesigen Königlichen Amtsgerichts I von der
Köntgstadt Bd. 13 Nr. 3416 und Bd. 13 Nr. 341 e, incl.
aller auf demselben befindlichen Baulichkeiten einverstanden
und bewilligt den Gesammt-Kaufpreis von 300 000 Je aus
dem Vorschußkonto, vorbehaltlich der definitiven Entscheidung,
aus welchen Mitteln die Erstattung erfolgen soll.
Begründung.
Nachdem die Kommunalbehörden die Verbreiterung der Artillerie
straße beschlossen hatten, mußte die Räumung des bisherigen Grundstücks
der 45. Gemeindeschule, Oranienburgcrstraßc 69, ins Auge gefaßt werden,
weil die Baulichkeiten desselben zum größten Theile auf dem zu jener
Straßenverbreiterung dienenden Terrain stehen. Als einstweiligen
Ersatz für die auf diese Weise verloren gehenden Schulräume hat die
Schuldcputation eine Miethung in der Großen Hamburgerstraße 18/19
vorgenommen, aber in der festen Voraussetzung, daß, sobald als irgend
thunlich, diese Schule wiederum ein ordentliches eigenes Gebäude
erhält. Zur Erwerbung eines für diesen Zweck durchaus geeigneten
Grundstücks bietet sich nunmehr eine vorzügliche Gelegenheit.
Das Eingangs näher bezeichnete Grundstück Auguststraße 67/68,
welches nach dem beigefügten Situationsplane 2383 qm umfaßt, ist
theilweise mit Baulichkeiten besetzt, die bei der städtischen Feuersocietät
in Höhe von zusammen 191 100 JC versichert sind. Das vordere
Wohngebäude würde sich sehr wohl zur Rektor- und Schuldienerwohnung
eignen, auch ließen sich eventuell noch weitere Vermiethungen darin
vornehmen. Mit Rücksicht hierauf, und weil die Lage dieses Grund
stücks eine ganz vorzügliche ist, andererseits aber die Grundstückspreise
in jenem Stadttheil fortwährend im Steigen begriffen sind, halten wir
den geforderten Preis von 300 000 JC für angemessen.
Berlin, den 20. Juni 1884.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
425. Vorlage (J.-Nr. 1354 8. D. III 84) — zur Beschluß
fassung —, über den Ankauf des Grundstücks
Rcichcnbcrgerstraße 131 132 zu Gemeindeschul
zwecken.
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir ergebenst, nach
stehenden Beschluß zu fassen:
„Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich mit dem
Ankauf des Grundstücks Reichenbergcrstraße 131/132 in einer
Größe von 5 078 qm, verzeichnet im Grundbuche des König
lichen Amtsgerichts I. Hierselbst von den Unigebungen Bd. 15
Nr. 1025 zur Errichtung einer Gemeinde-Doppelschule ein
verstanden und bewilligt die Zahlung des Kaufpreises mit
53 JC pro qm aus dem Vorschußconto, vorbehaltlich der
definitiven Entscheidung, aus welchen Mitteln die Erstattung
stattfinden soll."
Begründung.
Die Schulen in der Gegend des Görlitzer Bahnhofes sind sämmtlich
derart überfüllt, daß bei denselben bereits verschiedene fliegende Klassen
eingerichtet werden mußten. Nach dem vorhandenen Material ergiebt
sich, daß zum 1. October d. I. in den Schulen euer Gegend vor
handen sein werden:
1. bei der 46. Gem
2. - - 76.
3. - - 68.
4. - - 50.
5. - - 115.
6. - - 100.
7. - - 102.
-Schule, am Lausitzer Platz,
- Muskauerstr. 66,
- Reichenbergerstr. 44/45,
- - 44/45,
- - 143,
- - 67,
- - 67,
4 fliegende Klassen,
2
2
3
4
4
3
zusammen 22 fliegende Klassen.
Nach den bisherigen Erfahrungen wird sich diese Anzahl in
2 Jahren, bis zu welchem Termine frühestens ein Neubau auf dem
fraglichen Grundstück fertiggestellt werden kann, noch um12 bis 14fliegende
Klassen vermehren, so daß also dann mü diesen 34 bis 36 Klassen
eine neue Doppelschule gefüllt sein wird.
Der zum 1. October d. I. in der Köpnickerstraße 3/5 fertig
werdende Neubau ist keineswegs fähig, zur Entlastung der voranf-
geführten Schulen irgend etwas beizutragen, da derselbe bereits durch
die 114. Gemcindeschule, welche sodann das sehr mangelhafte Mieths-
lokal Wienerstr. 18 aufgeben soll, und die 122. Gemeindeschule, die
das auf obigem Grundstück eingerichtete provisorische Schulhaus räumt,
vollständig angefüllt wird, und es außerdem schon jetzt feststeht, daß
es nicht möglich ist, die ursprüngliche Absicht auszuführen, und jenes
provisorische Schulgebäude aufzugeben, dasselbe vielmehr noch längere
Zeit wird beibehalten werden müssen.
Aber auch der wahrscheinlich bereits im nächsten Jahre fertig
werdende Neubau in der Britzerstraße kann nichts zur Entlastung der
obigen Schulen beitragen, da derselbe lediglich durch die beiden jetzigen
Miethsschulen Nr. 106 — Adalbertstraße 8 — und Nr. 115 — Reichen
bergerstraße 143 — angefüllt wird.
Der geforderte Preis von 53 JC pro qm ist als ein für jene
Gegend sehr mäßiger zu bezeichnen. Wir sind daher in der Lage, den
Ankauf dieses Grundstücks, als in jeder Beziehung zweckmäßig, dringend
zu empfehlen.
Berlin, den 20. Juni 1884.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
42«. Vorlage (J.-Nr. 1398 8.1). I.) — zur Beschlußfassung —,
betreffend den Ankauf des dem Baumeister G.Luedecke
gehörigen Grundstücks — Gitschincrstraßc 1v6 — zur
Erbauung einer höheren Bürgerschule.
Durch Beschluß vom 20. September 1883 (Protokoll Nr. 13) hat
sich die Stadtverordneten-Versammlung mit der Errichtung einer
höheren Bürgerschule in der Gegend des Halleschen Thores einverstanden
erklärt, und in Aufnahme der ersten Rate für den Bau dieser Schule
in den Etat für 1884/85 gewilligt.
Unsere Schul-Deputation ist bemüht gewesen, für genannten Zweck
ein geeignetes Grundstück zu ermitteln und hat sich nach eingehender
Prüfung der in Folge öffentlichen Aufrufs eingegangenen Offerten für
die des Baumeisters G. Luedecke entschieden, und den Ankauf des
Grundstücks — Gitschinerstraße 106 — bei uns beantragt.
Wir können diesem Antrage nur zustimmen.
Die Lage und Beschaffenheit des gu. Grundstücks ist für den
genannten Zweck eine vorzügliche und der geforderte Preis von 65 JC
pro qm (incl. eines neuen Wohnhauses mit Seitenflügel und Stall
gebäude) ein durchaus angemessener.
Der Besitzer hat von dem Eigenthümer des anstoßenden Grund
stücks — Belleallianceplatz 8 — die in der anligenden Skizze mit
A B C D E A bezeichnete Parzelle Hinterland käuflich erworben.
Dieselbe soll vor der eventuellen Auflassung dem Hauptgrundstück
schulden- und lastenfrei zugeschrieben werden und hat letzteres vor
behaltlich genauer amtlicher Feststellung einen Flächeninhalt von
4 800 qm.
Wir bitten um folgende Beschlußfassung:
„Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich mit dem
Ankauf des dem Baumeister G. Luedecke gehörigen, Hierselbst
Gitschinerstraße 106 belegcnen und im Hypothckenbuche des
Königlichen Amtsgerichts I von der Luisenstadt, Vol. 56
Nr. 2725 verzeichneten Grundstücks mit einem Flächeninhalt
von 4 800 qm (vorbehaltlich amtlicher Feststellung) zu einem
Preise von 65 JC pro qm einschließlich des Wohnhauses mit
Seitenflügel und des Stallgebäudes einverstanden. Der Kauf
preis ist aus der Anleihe de 1883 zu entnehmen, weil nach
dem Beschluß der Kommunal-Behörden die Geldmittel für die
höheren Lehranstalten aus Anleihen entnommen werden sollen."
Indem wir noch bemerken, daß der Baumeister G. Luedecke an
seine Offerte nur bis zum 15. Juli cr. gebunden sein will, bitten wir