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ein Konferenzzimmer und
2 Kartenzimmer,
im dritten Stockwerk
6 Klassenzimmer für Knaben,
6 Klassenzimmer für Mädchen und
die Aula,
so daß für jede der beiden Schulabtheilungen je 17 Klassenzimmer, je
ein Amtszimmer, je ein Konferenzzimmer und je ein Kartenzimmer
vorhanden sind.
Im Kellergeschoß finden zwei Waschzimmer, die Wasserheizanlagen,
die Brennmaterialien für die Schule und diejenigen für das Standes
amt und für die Amtswohnungen genügend Platz.
Zwei rechts und links vom Mittelbau gelegene, vom Keller bis
zum Dachboden führende, massive Treppen vermitteln den Zugang zu
den Korridoren resp. Klassenzimmern in den einzelnen Stockwerken
und zur Aula.
Eine dritte im Mittelbau gelegene, im Keller beginnende und im
ersten Stockwerk endigende, massive Treppe ist ausschließlich als Zugang
zu den Lokalitäten des Standesamts bestimmt.
Das Gebäude soll im Ziegelrohbau unter Anwendung von Terra-
cotten zu den Gesimsen, ausgeführt, mit Doppelpappdach eingedeckt,
mit Wasserheizung für die Schulräume und mit Oefen für die Amts
wohnungen und für das Standesamt versehen werden.
Die Turnhalle ist nach dem Normalproject und im Anschluß an
die dahin gelegene Knaben-Abtheilung auf dem Hinteren Theil des
Grundstücks in der südwestlichen Ecke und daranstoßend der Abtritt
für Knaben projectirt, während der Mädchen-Abtritt an der südöstlichen
Ecke des Grundstücks gelegen angenommen ist.
Nach dem Kosten-Ueberschlage Nr. 5 betragen die Baukosten
420 000,o» JC.
Berlin, den 1. März 1884.
Der Stadt - Bau -Jnspector.
gez. Erdmann.
30«. Vorlage (I. - Nr. 1282 F. B. 84) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Erwerbung eines an die
Gasbehälter-Filiale in der Hasenhaide grenzenden
Grundstücks.
Das mit Zustimmung der Kommunalbehörde vom 11./15. Sep
tember 1873 zum Zwecke der Errichtung einer Gasbehälter-Filiale
für die städtische Gasanstalt in der Gitschinerstraße erworbene, an der
Fichtestraße und an der Hasenhaide belegene Grundstück, ist zur Errich
tung von 4 Gasbehältern bestimmt worden, von denen, den Raum
verhältnissen entsprechend, zwei mit je 30 000 »dm, einer mit 29 500 ebm
und einer mit 24 000 ebm Inhalt errichtet werden sollten. Der
ergebenst beigefügte Situationsplan I ergiebt die Lage des Grund
stücks und die projectirte Stellung der vier Gasbehälter. Eine weitere
Bebauung des Grundstücks konnte nicht in's Auge gefaßt werden, weil
die in dem Bebauungsplan vorgesehene Straße den nach Westen be-
legenen Grundstückstheil so durchschneidet, daß kein zur Errichtung
eines Gasbehälters erforderlicher Raum übrig blieb. Inwieweit nach
Durchlegung dieser Straße die Verwendung der dann entstehenden
Grundstücksparzellen zu Wohnhäusern möglich sein wird, läßt sich zur
Zeit noch nicht vollständig übersehen, es kann aber schon jetzt darauf
hingewiesen werden, daß für eine günstige Veräußerung dieses Grund
stücktheils sich in der Zukunft Gelegenheit bieten möchte.
Von den gedachten 4 Gasbehältern ist nun der eine (Nr. 1) mit
einem Inhalt von 29 500 ebm in den Jahren 1874/76, und der zweite
(Nr. 2) in den Jahren 1882/83 mit einem Inhalte von 30 000 cbm
errichtet worden, resp. steht die Vollendung und Benutzung des zweiten
noch in diesem Jahre bevor.
Die Stellung der Behälter Nr. 3 und 4, von denen wenigstens
einer in naher Zeit in Angriff zu nehmen sein wird, würde auf dem
Terrain an der Ecke der Straße an der Hasenhaide sein; es ist das
ein Terrain, das seiner Lage nach sich sehr wohl zu Wohnhausbauten
eignet und bei der sich in jener Gegend immer mehr entwickelnden
Bauthätigkeit einen erheblichen Werth repräsentirt.
Dieser Umstand hat das Kuratorium für das städtische Erleuch
tungswesen veranlaßt, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob es nicht
im Interesse der Kommune liege, von der Errichtung von Gasbehältern
auf diesem werthvollen Terrain abzusehen für den Fall, daß es gelänge,
angrenzendes Hinterland zu mäßigem Preise zu erwerben. Hierzu
bietet sich gegenwärtig eine gute Gelegenheit. Der Brauereibesitzer
Gratweil, welcher Eigenthümer eines größeren Grundstücks an der
Hasenhaide ist, hat sich nach längeren Verhandlungen bereit finden
lassen, .den hinteren völlig unbebauten Theil seines Grundstücks, welcher
an das Terrain der Gasanstalt grenzt und hinreichenden Raum für
die Erbauung eines Behälters von 30 000 cbm bietet, zum Preise von
25 JC pro Quadratmeter, an die Stadgemeinde zu verkaufen, wenn
die definitive Annahme seiner Offerte bis zum 1. April er. erklärt wird.
In dem beigefügten Plane II ist der zur Erwerbung für die Gas
anstalt in Aussicht genommene Theil des Gratweil'schen Grundstücks
roth angelegt und mit den Buchstaben a, b, c, d, e, f, g, a umschrieben;
der Flächeninhalt desselben berechnet sich, vorbehaltlich der Vermessung
durch einen vereideten Feldmesser, auf 8 482 gm und würde demnach
der geforderte Preis 212 050 JC betragen. — Dagegen würde von
dem der Gasanstalt gehörigen Grundstücke die mit den Buchstaben
b, i, k, 1 umschriebene Parzelle zu Baustellen veräußert werden können,
deren Flächeninhalt 5 995 qm beträgt. Da diese Parzelle nach zwei
Seiten, sowohl an der Fichtestraße, als auch an der Straße an der
Hasenhaide, Straßenfront und eine für ein Eckgrundstück nicht zu be
deutende Tiefe besitzt, so ist bei dem Verkaufe derselben mit Sicherheit
auf einen wesentlich höheren Preis pro Quadratmeter zu rechnen, als
für das zu kaufende Hinterland zu zahlen ist, so daß trotz des geringeren
Flächeninhalts mindestens der Kaufpreis erzielt werden wird, welcher
für die zu erwerbende Parzelle gefordert ist.
Mit Recht betont das Kuratorium für das städtische Erleuchtungs
wesen, daß durch die vorgeschlagene Erwerbung des Gratweil'schen
Grundstücks neben diesem Gewinne noch der wesentliche Vortheil erreicht
werde, statt des früher in Aussicht genommenen Gasbehälters Nr. 4
zu 24 000 obm Inhalt einen solchen zu 30 000 cbm errichten zu können,
was zur Erhöhung der Sicherheit des Betriebes der zweiten Gas
anstalt in den Wintermonaten beitragen würde.
Auch der Umstand, daß die früher projectirte Stellung des qu.
vierten Behälters denselben in die Bauflucht einer Hauptstraße bringen
und diese durch seine Form und seine Größenverhältniffe beeinträchtigen
würde, wird dafür sprechen, einem anderen Platze für die Erbauung
des Behälters den Vorzug zu geben.
Wir bemerken hierbei ergebenst, daß die Parzelle, um deren Verkauf
es sich später handeln wird, zur Zeit für jährlich 4 800 JC verpachtet,
und daß dem Pächter die Bedingung auferlegt ist, das qu. Grundstück
im Falle der Veräußerung nach 6 monatlicher Kündigung zurück
zugewähren.
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir hiernach ergebenst,
folgenden Beschluß fassen zu wollen:
„Die Versammlung willigt in den Ankauf des im bei
liegen Situationsplane II. mit den Buchstaben a, b, c, d,
e, f, g, a bezeichneten, in der Hasenhaide helegenen und dem
Eigenthümer Gratweil gehörigen Grundstücks von ca.
8 482 qm, zu dem Preise von 25 JC pro qm, zur Erweiterung
der Gasbehälterstliale an der Hasenhaide und in die Ent
nahme des Kaufpreises aus den für die Erweiterung der
Gasanstalten noch disponiblen Anleihebeträgen."
Das Kuratorium für das städtische Erleuchtungswesen hatte
übrigens, wie wir nicht unerwähnt lassen wollen, auch die Verlegung
des Behälters Nr. 3, im Falle des Baues desselben auf Hinterland,
in Aussicht genommen, mußte aber von dahin zielenden Anträgen
absehen, weil für das geeignete nachbarliche Terrain ein so hoher
Vreis gefordert wurde, daß die Verlegung des qu. Behälters keinen
Gewinn erhoffen ließ.
Berlin, den 22. März 1884.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
307. Vorlage (J.-Nr. 1340 F. B 84) — zur Beschlußfassung —,
betreffend die Erbauung von 7 Stück überwölbten
Filtern für die städtischen Wasserwerke in Tegel
und eines dritten Reservoirs in Charlottenburg,
sowie die Annahme der für die Ertheilung der landes
baupolizeilichen Genehmigung zur Ausführung der
beschlossenen Erweiterungsbauten gestellten Be
dingungen.
Die Stadtverordneteu-Versammlung ersuchen wir, folgenden Be
schluß fassen zu wollen:
I. Die Versammlung bewilligt
a) zur Erbauung von 7 überwölbten Filtern mit 17 712 qm
Gesammtsandfläche in Tegel die Summe von 1 264 200^
b) Zur Herstellung eines dritten Reservoirs in
Charlottenburg nach dem mit der Vorlage des
Magistrats vom 12. Mai xr. vorgelegten Pro-
jecte und Kostenanschläge die Summe von . 347 500 -
zusammen 1 611 700 JC
aus der für die Zwecke der städtischen Wasserwerke aufgenommenen
Anleihe und sieht der Vorlegung des Projects für den Filterbau und
eines specialistrten Kostenanschlages entgegen.
II. Sie erklärt sich damit einverstanden, daß die von dem Königl.
Regierungs-Präsidenten in Potsdam gestellten, in der Vorlage des