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finden sollte — einer künstlichen Behandlung zu unterwerfen, (die
wahrscheinlich fast mit denselben Mitteln und mit keineswegs höheren
j Kosten ausführbar wäre), als das doch nur widerwillig genommene
Wasser aus allen äußeren Verunreinigungen ausgesetzten Flüssen und
Seen zu entnehmen, und mit mindestens demselben Aufwande durch
Sandfiltratton zu reinigen — eine Reinigung, die, wie schon so oft
betont worden ist, stets nur eine mechanische sein kann, also ein
Wasser salubren Characters voraussetzt.
Auch Herr Gill kann nicht umhin, zuzugeben, daß „das so be
handelte Wasser, nach den Tegeler Versuchen zu urtheilen, ein brauch
bares" sein wird.
Wenn man neben den Grundwasseruntersuchungen — nicht nach
Herrn Ho brecht auf einzelne specielle Oertlichkeiten beschränkt, sondern
nach den ftüher von mir aufgestellten einfachen Erwägungen auf die
jenigen Stellen der Umgegend ausgedehnt, welche Aussicht auf Erfolg
zu versprechen scheinen — diejenigen Versuche weiter verfolgt, welche
die Verbesserung des jetzigen Wassers z. B. nach Anrathen Virchow's
bezwecken; und wenn alle diese Arbeiten insbesondere unter Zusttmmung
der technischen Organe der städtischen Behörden und mit deren un
befangener Absicht vorgenommen werden, Alles zu prüfen und das
Beste zu behalten, so zweifle ich nicht, daß die städtische Wasserver
sorgung schließlich eine Gestalt gewinnen wird, welche der Bedeutung
der Stadt Berlin angemessen ist.
Berlin, im August 1883.
O. Greiner.
Berlin, den 8. December 1883.
Der Stadtverordneten-Vorsteher
Dr. Straßmann.
Druck von Gebrüder Grunert, Berlin.