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Volume No. 55 (418-423), 25. Juni 1883

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1883 (Public Domain)

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feiten lür ein Straßen-Reinigungs-Depot, ein Polizei-Revier- 
Burean. nebst Vorstandswohnung nnd eine Stadt-Bau- 
Jnspectichi auf dem Grundstücke Schönebergerstr. Nr. 20/21 
und erklchst sich damit einverstanden, daß mit der Bauaus 
führung »gönnen werde, sobald der Kostenanschlag über die 
Maurer- mid Zimmerarbeiten aufgestellt und durch die Ban- 
DeputatioL genehmigt ist. Sie stellt als erste Baurate die 
im Special-Etat Nr. 40 A pro 1. April 1882/83 für diesen 
Zweck aisgesetzten 100 000 Ji zur Verfügung und sieht der 
Vorlegung des speciellen Kostenanschlags entgegen. 
Berlin, den 23. Juni 1883. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. v. Forckenbeck. 
Zu Nr. 43«». 
Erläuterungsbericht 
zu dem speciellen Entwurf eines Feuerwehr-Haupt-Depots 
auf dem Grundstücke der Pumpstation Schönebergerstr. 20/21. 
Hierzu: 
9 Blatt Bauzeichnungen und einen Nivellementsplan für den 
Neubau der Schvneberger Brücke. 
Die specielle Ausarbeitung des vorliegenden Entwurfes hat auf 
Grund der von der Stadtverordneten-Versammlung genehmigten Skizze 
stattgefunden und zwar unter Berücksichtigung der Anträge, daß die 
Waschküche, welche in dem Dachgeschoß des rechtseitigen Gebäudetheils 
projectirt war, in dem Kellergeschoß unter der Fahrerstube unter 
gebracht worden, auch das auf dem Hofe an der Grenze in der Mitte 
angenommene Abtrittgebäude an das Stallgebäude herangerückt ist. 
Im Hinblick auf einen Umbau der Schöneberger Brücke und die 
damit in Verbindung stehenden Aenderungen der Straßen-Höhenlagen 
mußte darauf Bedacht genommen werden, daß das Gebäude mit seinen 
Zugängen und Auffahrten zum Grundstück nicht allein der jetzigen 
Straßenlage entsprach, sondern auch ohne erheblichen Umbau für die 
veränderten Straßenhöhen geeignet war. 
Nach dem von der städtischen Bau-Deputation, Abtheilung II mit 
getheilten und dem Project beigefügten Nivellementsplan würde nämlich 
unter Zugrundelegung einer Eisenconstruction eine Erhöhung des 
jetzigen Brückenscheitels eintreten, welche Rampenanschüttungen an den 
Fronten sowohl in der Schönebergerstraße, als an dem Halleschen 
User erforderlich machen, die jedoch einer Modifikation nach der Ent 
scheidung unterliegt, ob eine Senkung des Hochwasserspiegels in dem 
Schifffahrtskanal ausgeführt wird oder nicht. 
In dem vorerwähnten Plane sind für beide Fälle die Brücken 
scheitel und die Rampengefälle angegeben. Außerdem aber ist hier an 
gedeutet, in welcher Weise noch eine anderweitige Regulirung des 
Halleschen Ufers eintreten würde, falls der Ban eines Stichkanals 
nach dem Terrain der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn zur Ausführung 
käme, worüber bereits Verhandlungen schweben. 
Nach dem vorliegenden Entwurf entspricht nun das Gebäude in 
seiner unteren Geschoßanlage sowohl dem jetzigen Zustande, als den 
eventuellen späteren Regulirungen derart, daß die Fußbodenhöhen der 
Wachträume und Treppen-Vestibüle den Aushöhungen entsprechend an 
geordnet und durch besondere Treppenanlagen zugänglich gemacht sind, 
dagegen für die Remisen und Einfahrten eine Erhöhung deö Fuß 
bodens und des Hosterrains in geeigneter Weise erfolgen kann. Alles 
klebrige, die sonstige Ausführung des Baues betreffend, ist in dem 
Erläuterungsbericht zur Skizze bereits angegeben und dürfte außerdem 
ans den Bauzeichnungen in genügender Weise ersichtlich sein 
Berlin, den 18. Juni 1883. 
Der Stadt-Bauinspector, 
gez. Reich. 
431. Vorlage (J.-Nr. 1265 B. V. I. 83) — zur Veschlust- 
fassuug —» betreffend die Skizze zum Neubau eines 
Doppelschulhauses auf dem alten Cyaritökirchhofe 
am Neuen Thore. 
Auf dem durch Austausch erworbenen Terrain des ehemaligen 
Charitökirchhoses an der Eommunikation am Neuen Thore beabsichtigen 
wir eine Gemeinde-Doppelschule nebst Lehrerwohngebäude und Turn 
halle zu errichten, und es ist, um dem dringenden Schulbedürfnisse in 
jener Gegend abzuhelfen, besonders wünschenswerth, mit der Ban- 
ausführung noch im Laufe dieses Sommers vorgehen zu können. 
Zum Bau eines Schulhauses in jener Gegend und zugleich zu 
drei anderen sind im Stadthaushalts-Etat pro 1883/84, Spezial- 
verwaltung 40a, im Extraordinarium sub IIB. Pos. 8, 200000 Ji 
ausgeworfen worden. 
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir daher beifolgend 
die Skizze zu dem projektirten Schulbau, bestehend aus: 
einem Blatt Zeichnungen, einem Erläuterungsbericht und 
dem mit 431 000 JC abschließenden Kostenüberschlage, nach 
dem dieselbe die Zustimmung unserer Bau- und Schulverwaltung 
gefunden hat und ersuchen Wohldieselbe, auch ihrerseits den 
Entwurf zu genehmigen. 
Wir können hierbei nicht unbemerkt lassen, daß die Zustimmung 
des Königlichen Ministeriums der Finanzen noch nicht bei uns ein 
gegangen ist, daß wir derselben aber baldigst entgegensehen. 
Wir ersuchen daher die geehrte Versammlung zu beschließen 
wie folgt: 
Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigt die ihr vor 
gelegte Skizze zum Neubau einer Gemeinde-Doppelschule nebst 
Lehrerwohngebäude und Turnhalle auf dem Terrain des 
ehemaligen Charito'kirchhofes an der Eommunikation am 
Neuen Thore, sowie den mit 431 000 JC abschließenden 
Kostenüberschlag, und erklärt sich — vorbehaltlich der defini 
tiven Feststellung des speziellen Entwurfs und Kostenanschlages 
und vorbehaltlich der Zustimmung des Königlichen Finanz- 
Ministeriums zu dem Austausch des Terrains unter den von der 
Stadtverordneten-Versammlung genehmigten Bedingungen — 
damit einverstanden, daß mit dem Bau begonnen werde, so 
bald die definitiven Zeichnungen und der Kostenanschlag über 
die Maurer- und Zimmerarbeiten von der Baudeputation 
genehmigt sind. 
Zur Bausausführung wird von den im Spezial-Etat 40 a 
pro 1883/84 sub Extraordinarium Titel II6. Pos. 5—8 
ausgeworfenen 200 000 JC der Betrag von 80 000 Ji zur 
Disposition gestellt 
Berlin, den 23. Juni 1883. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
Zu Nr. 431. 
Erläuterungsbericht, 
betreffend die Skizze III zum Neubau einer Gemeinde- 
Doppelschule auf dem Grundstück an der Eommunikation am 
Neuen Thore. 
Das zur Erbauung einer Doppelschule bestimmte Grundstück liegt 
an der stumpfen Ecke, welche von der Eommunikation am Neuen Thor 
und der von dieser abzuzweigenden neuen Straße an der Panke gebildet 
wird, mit einer Frontlänge von 37,si -ff 17,» — 54,»i m und verengt 
sich bei einer mittleren Tiefe von circa 115,» m nach hinten zu einer 
Breite von circa 31,» m. 
Nach der vorliegenden Skizze III ist das Schulhaus als Quer 
gebäude mit zwei nach der Straße hin vortretenden Flügeln projectirt 
und so situirt, daß der kleinere für Mädchen bestimmte Hof nach hinten 
liegt, während nach vorn der etwas größere Knabenhof mit der Turn 
halle belegen ist. In Abänderung der Skizze II ist die Turnhalle an 
die Straße gelegt und im Anschluß daran der Knabenabtritt projectirt. 
Die Corridore der Flügelbanten sind behufs besserer Beleuchtung der 
selben bis an den Giebel durchgeführt und die in der vorigen Skizze 
gedachte combinirre Klasse im 2. Stock ist in zwei Klassen getheilt. 
Für den von Seiten der Schuldeputation gewünschten Raum zum 
Unterricht im Modelliren dürste sich das im 2. Stock befindliche größere 
Klassenzimmer eignen, und ein zugehöriger Raum zum Aufbewahren 
des Thons rc. durch den Abschluß eines Theiles des Corridores daselbst 
gewonnen werden. 
Das Lehrerwohngebäuoe enthält im Erdgeschoß, in der Mitte, den 
Eingang und rechts und links je eine Schuldienerwohnung, resp. eine 
Schuldiener- und eine Heizerwohnung, im 1. und 2. Stock je eine 
Rectorwohnung, sowie die nöthigen Keller, Waschküche und Bodengelaffe. 
Das Schulgebäude enthält im Erdgeschoß: 
8 Klassenzimmer, 
2 Amtszimmer, 
2 Conferenzzimmer; 
im 1. Stock: 
10 Klassenzimmer, 
1 Kartenzimmer; 
im 2. Stock: 
10 Klassenzimmer; 
im 3. Stock: 
8 Klassenzimmer und 
die Aula; 
so daß für Knaben und für Mädchen je 18 Klassenzimmer, je ein Amts 
zimmer und je ein Eonferenzzimmer vorhanden sind. 
Das Gebäude soll in Ziegelrohbau unter sparsamer Verwendung 
von Terracotteu aufgeführt und mit Doppel-Dachpappe eingedeckt werden, 
die Heizung mittelst Central-Wasserheizung erfolgen. 
Turnhalle und Abtrittsgebäude sind in der üblichen Weise im 
Ziegelrohbau mit Pappdach auszuführen gedacht. Ebenso sollen die
	        
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