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feiten lür ein Straßen-Reinigungs-Depot, ein Polizei-Revier-
Burean. nebst Vorstandswohnung nnd eine Stadt-Bau-
Jnspectichi auf dem Grundstücke Schönebergerstr. Nr. 20/21
und erklchst sich damit einverstanden, daß mit der Bauaus
führung »gönnen werde, sobald der Kostenanschlag über die
Maurer- mid Zimmerarbeiten aufgestellt und durch die Ban-
DeputatioL genehmigt ist. Sie stellt als erste Baurate die
im Special-Etat Nr. 40 A pro 1. April 1882/83 für diesen
Zweck aisgesetzten 100 000 Ji zur Verfügung und sieht der
Vorlegung des speciellen Kostenanschlags entgegen.
Berlin, den 23. Juni 1883.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. v. Forckenbeck.
Zu Nr. 43«».
Erläuterungsbericht
zu dem speciellen Entwurf eines Feuerwehr-Haupt-Depots
auf dem Grundstücke der Pumpstation Schönebergerstr. 20/21.
Hierzu:
9 Blatt Bauzeichnungen und einen Nivellementsplan für den
Neubau der Schvneberger Brücke.
Die specielle Ausarbeitung des vorliegenden Entwurfes hat auf
Grund der von der Stadtverordneten-Versammlung genehmigten Skizze
stattgefunden und zwar unter Berücksichtigung der Anträge, daß die
Waschküche, welche in dem Dachgeschoß des rechtseitigen Gebäudetheils
projectirt war, in dem Kellergeschoß unter der Fahrerstube unter
gebracht worden, auch das auf dem Hofe an der Grenze in der Mitte
angenommene Abtrittgebäude an das Stallgebäude herangerückt ist.
Im Hinblick auf einen Umbau der Schöneberger Brücke und die
damit in Verbindung stehenden Aenderungen der Straßen-Höhenlagen
mußte darauf Bedacht genommen werden, daß das Gebäude mit seinen
Zugängen und Auffahrten zum Grundstück nicht allein der jetzigen
Straßenlage entsprach, sondern auch ohne erheblichen Umbau für die
veränderten Straßenhöhen geeignet war.
Nach dem von der städtischen Bau-Deputation, Abtheilung II mit
getheilten und dem Project beigefügten Nivellementsplan würde nämlich
unter Zugrundelegung einer Eisenconstruction eine Erhöhung des
jetzigen Brückenscheitels eintreten, welche Rampenanschüttungen an den
Fronten sowohl in der Schönebergerstraße, als an dem Halleschen
User erforderlich machen, die jedoch einer Modifikation nach der Ent
scheidung unterliegt, ob eine Senkung des Hochwasserspiegels in dem
Schifffahrtskanal ausgeführt wird oder nicht.
In dem vorerwähnten Plane sind für beide Fälle die Brücken
scheitel und die Rampengefälle angegeben. Außerdem aber ist hier an
gedeutet, in welcher Weise noch eine anderweitige Regulirung des
Halleschen Ufers eintreten würde, falls der Ban eines Stichkanals
nach dem Terrain der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn zur Ausführung
käme, worüber bereits Verhandlungen schweben.
Nach dem vorliegenden Entwurf entspricht nun das Gebäude in
seiner unteren Geschoßanlage sowohl dem jetzigen Zustande, als den
eventuellen späteren Regulirungen derart, daß die Fußbodenhöhen der
Wachträume und Treppen-Vestibüle den Aushöhungen entsprechend an
geordnet und durch besondere Treppenanlagen zugänglich gemacht sind,
dagegen für die Remisen und Einfahrten eine Erhöhung deö Fuß
bodens und des Hosterrains in geeigneter Weise erfolgen kann. Alles
klebrige, die sonstige Ausführung des Baues betreffend, ist in dem
Erläuterungsbericht zur Skizze bereits angegeben und dürfte außerdem
ans den Bauzeichnungen in genügender Weise ersichtlich sein
Berlin, den 18. Juni 1883.
Der Stadt-Bauinspector,
gez. Reich.
431. Vorlage (J.-Nr. 1265 B. V. I. 83) — zur Veschlust-
fassuug —» betreffend die Skizze zum Neubau eines
Doppelschulhauses auf dem alten Cyaritökirchhofe
am Neuen Thore.
Auf dem durch Austausch erworbenen Terrain des ehemaligen
Charitökirchhoses an der Eommunikation am Neuen Thore beabsichtigen
wir eine Gemeinde-Doppelschule nebst Lehrerwohngebäude und Turn
halle zu errichten, und es ist, um dem dringenden Schulbedürfnisse in
jener Gegend abzuhelfen, besonders wünschenswerth, mit der Ban-
ausführung noch im Laufe dieses Sommers vorgehen zu können.
Zum Bau eines Schulhauses in jener Gegend und zugleich zu
drei anderen sind im Stadthaushalts-Etat pro 1883/84, Spezial-
verwaltung 40a, im Extraordinarium sub IIB. Pos. 8, 200000 Ji
ausgeworfen worden.
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir daher beifolgend
die Skizze zu dem projektirten Schulbau, bestehend aus:
einem Blatt Zeichnungen, einem Erläuterungsbericht und
dem mit 431 000 JC abschließenden Kostenüberschlage, nach
dem dieselbe die Zustimmung unserer Bau- und Schulverwaltung
gefunden hat und ersuchen Wohldieselbe, auch ihrerseits den
Entwurf zu genehmigen.
Wir können hierbei nicht unbemerkt lassen, daß die Zustimmung
des Königlichen Ministeriums der Finanzen noch nicht bei uns ein
gegangen ist, daß wir derselben aber baldigst entgegensehen.
Wir ersuchen daher die geehrte Versammlung zu beschließen
wie folgt:
Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigt die ihr vor
gelegte Skizze zum Neubau einer Gemeinde-Doppelschule nebst
Lehrerwohngebäude und Turnhalle auf dem Terrain des
ehemaligen Charito'kirchhofes an der Eommunikation am
Neuen Thore, sowie den mit 431 000 JC abschließenden
Kostenüberschlag, und erklärt sich — vorbehaltlich der defini
tiven Feststellung des speziellen Entwurfs und Kostenanschlages
und vorbehaltlich der Zustimmung des Königlichen Finanz-
Ministeriums zu dem Austausch des Terrains unter den von der
Stadtverordneten-Versammlung genehmigten Bedingungen —
damit einverstanden, daß mit dem Bau begonnen werde, so
bald die definitiven Zeichnungen und der Kostenanschlag über
die Maurer- und Zimmerarbeiten von der Baudeputation
genehmigt sind.
Zur Bausausführung wird von den im Spezial-Etat 40 a
pro 1883/84 sub Extraordinarium Titel II6. Pos. 5—8
ausgeworfenen 200 000 JC der Betrag von 80 000 Ji zur
Disposition gestellt
Berlin, den 23. Juni 1883.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
Zu Nr. 431.
Erläuterungsbericht,
betreffend die Skizze III zum Neubau einer Gemeinde-
Doppelschule auf dem Grundstück an der Eommunikation am
Neuen Thore.
Das zur Erbauung einer Doppelschule bestimmte Grundstück liegt
an der stumpfen Ecke, welche von der Eommunikation am Neuen Thor
und der von dieser abzuzweigenden neuen Straße an der Panke gebildet
wird, mit einer Frontlänge von 37,si -ff 17,» — 54,»i m und verengt
sich bei einer mittleren Tiefe von circa 115,» m nach hinten zu einer
Breite von circa 31,» m.
Nach der vorliegenden Skizze III ist das Schulhaus als Quer
gebäude mit zwei nach der Straße hin vortretenden Flügeln projectirt
und so situirt, daß der kleinere für Mädchen bestimmte Hof nach hinten
liegt, während nach vorn der etwas größere Knabenhof mit der Turn
halle belegen ist. In Abänderung der Skizze II ist die Turnhalle an
die Straße gelegt und im Anschluß daran der Knabenabtritt projectirt.
Die Corridore der Flügelbanten sind behufs besserer Beleuchtung der
selben bis an den Giebel durchgeführt und die in der vorigen Skizze
gedachte combinirre Klasse im 2. Stock ist in zwei Klassen getheilt.
Für den von Seiten der Schuldeputation gewünschten Raum zum
Unterricht im Modelliren dürste sich das im 2. Stock befindliche größere
Klassenzimmer eignen, und ein zugehöriger Raum zum Aufbewahren
des Thons rc. durch den Abschluß eines Theiles des Corridores daselbst
gewonnen werden.
Das Lehrerwohngebäuoe enthält im Erdgeschoß, in der Mitte, den
Eingang und rechts und links je eine Schuldienerwohnung, resp. eine
Schuldiener- und eine Heizerwohnung, im 1. und 2. Stock je eine
Rectorwohnung, sowie die nöthigen Keller, Waschküche und Bodengelaffe.
Das Schulgebäude enthält im Erdgeschoß:
8 Klassenzimmer,
2 Amtszimmer,
2 Conferenzzimmer;
im 1. Stock:
10 Klassenzimmer,
1 Kartenzimmer;
im 2. Stock:
10 Klassenzimmer;
im 3. Stock:
8 Klassenzimmer und
die Aula;
so daß für Knaben und für Mädchen je 18 Klassenzimmer, je ein Amts
zimmer und je ein Eonferenzzimmer vorhanden sind.
Das Gebäude soll in Ziegelrohbau unter sparsamer Verwendung
von Terracotteu aufgeführt und mit Doppel-Dachpappe eingedeckt werden,
die Heizung mittelst Central-Wasserheizung erfolgen.
Turnhalle und Abtrittsgebäude sind in der üblichen Weise im
Ziegelrohbau mit Pappdach auszuführen gedacht. Ebenso sollen die