M 18.
(147.)
Druck von Gebrüder Grunert, Berlin.
Vorlage
für die
Stadtverordneten-Versammlung zn Berlin.
147. Vorlage (J.-Nr. 856 6. 8. 83) — zur Beschlußfassung —,
betreffend die Verlegung des VII. Standesamts in
das Lehrerwohngebäude Langestr. 7t».
In der Angelegenheit betreffend die Verlegung des VII. Standes
amts hat die Stadtverordneten - Versammlung unseren Antrag auf
Miethling von Räumlichkeiten im Hause Stralauerplatz Nr. 16 durch
Beschluß vom 15. Februar er. abgelehnt, vornämlich wegen der un
geeigneten Lage derselben.
Es war bei der Berathung darauf hingewiesen worden, daß in
dem Lehrerwohngebäude der 34. Gemeindeschule, Langestr. 76, das
Parterregeschoß für das Standesamt hergerichtet werden könne,
wenn die darin befindliche Dienstwohnung eines Rectors in das
dritte Geschoß verlegt würde. Wir find diesem Vorschlage näher
getreten, haben indeß gefunden, daß die betreffende Wohnung
nicht die nöthigen Localitäten zur Aufnahme des Standesamts dar
bieten würde, wohl aber die Wohnung in der ersten Etage, welche
dem Rector Blümel überwiesen ist. Unsere Verhandlungen mit
diesem und dem Rector Fromm haben das Resultat gehabt, daß der
Erstere in das Parterregeschoß und der rc. Fromm in die dritte Etage
überzusiedeln bereit sind, während die zeitigen Miether in der letzteren
gegen eine billig erscheinende Entschädigung von resp. 150 und 75 JC
die Wohnungen schon zum I. April d. I. aufgeben wollen. Wir halten
Berlin, den 1.
dieses Arrangement, das nur durch das Entgegenkommen aller Be
theiligten erreicht werden konnte, zur Annahme für geeignet, da der
Administrator des Grundstücks Andreasstraße 16, in welchem sich
jetzt das Standesamt befindet, aus eine zeitweilige Verlängerung des
Miethsvcrtrages einzugehen sich nicht bereit gezeigt hat. Die erste
Etage des Rectorengebäudes in der Langenstraße wird dem Bedürfniß
des Standesamts entsprechen, und die Mittel zur Abfindung der
beiden Miether können aus dem Etatstitel des Etats der Standes
ämter Nr. 49 „verschiedene Ausgaben" bestritten werden.
Hiernach ersuchen wir die Stadtverordneten-Versammlung zu be
schließen:
die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich mit der Ver
legung des VII. Standesamts in das städtische Lehrerwohn-
^ gebäude Langcstraße Nr. 76 zum 1. April cr. und mit der
Zahlung einer Entschädigung von 225 JC an die in der
dritten Etage wohnenden Miether einverstanden.
Bei dem nahe bevorstehenden Termin bitten wir diese Sache als
eine dringliche behandeln zu wollen.
Berlin, den 28. Februar 1883.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
März 1883.
Der Stadtverordneten - Vorsteher.
gez. Dr. Strastmann.