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26. Von Herrn Commerzienrath Dell-
schau, Alexanderstraße 67, die ihm
in der Prozeßsache Winter c./a.
Schmidt zustehenden Sachverstän
digengebühren „zu Armenzwecken" . 6,so <M.
27. Von den Herren Holtz & Leon
hardt, Böckhstraßc 2, aus dem Ver
kauf alter für Miethsschulden ange
nommener Möbel ll,oo -
28. Durch die 204. Armen - Commission
von Herrn Rentier Kl ei nicke, Blu-
mcshof 1, Finderlohn für ein gefun
denes Portemonnaie mit 60 Jt In
halt 6,oo -
29. Aus einer Darlehnsforderung des ver
storbenen Rentiers Andreas Gottlieb
Hennig, welche derselbe testamen
tarisch der Armen-Direction vermacht
hat 360,oo -
30. Von Herrn Ludwig Gerstel zu
Mülhausen i. E., als Inhalt eines
gefundenen unbrauchbaren Porte
monnaies 3,55 *
31. Durch den Rittergutsbesitzer G. Cas
par zu Kähmen bei Crossen a. O>,
Legat seiner verstorbenen Schwester
Albertine Wundsch, geb. Caspar 150,oo -
32. Durch das Kosten-Einziehungsbureau
vom Gerichtsvollzieher Muhs, Köp-
nickerstraße 73, in der Strafsache
wider Theile wegen Vergehens wider
die Gewerbeordnung 30,oo -
33. Durch das Kosten-Einziehungsbureau
von Herrn Rechtsanwalt Stadtha
gen, Geldbuße für einen Mandanten 30,oo -
34. Von dem Kaufmann Herrn L i s s a u e r,
Jägerstraße 24, als Geschenk für die
Armen 5,oo *
35. Von der Bureaukasse der Gewerbe-
Deputation in der Streitsache des
Schlostergesellen Bollmann ca.
Schlossermeister Much er . . . . 9,os »
36. Jahresinhalt der in der Polizei-
Hauptkaste aufgestellten sogenannten
Armenbüchse 31,so -
37. Geschenk derHerren Gebrüder Schick-
ler 300,oo »
38. Von Herrn Albert Philipp Meyer:
a) zur Vertheilurm an christliche
Arme am 6. December, dem
Sterbetage des Herrn Herrmann
Gerson .... 150^.
b) zur beliebigen ander-
weitigenVerwendung 150 JL nnn
300,oo *
39. Von dem Herrn Geheimen Com
merzienrath Gerson von Bleich-
roeder zu Ehren des Andenkens
seiner am 30. November 1881 ver
storbenen Gattin zur Vertheilung an
40 Arme mit je 25 JC . . . . 1000,oo -
40. Von der 215. Armen - Commission
sind aus dem Ertrage einer im Com
missionsbezirk veranstalteten Samm
lung von 153 Jt 25 Kinder zu
Weihnachten mit Kleidungsstücken und
anderen Sachen beschenkt worden .
Summa A. und B. 4 226,«5 Ji.
3 281,65
55, Vorlage (J.-Nr. 330. B. V. II.) — zur Beschluß»
faffung —, betreffend die Zahlung einer Ent
schädigung für die von dem Grundstücke Ret-
uickendorferstraße 55 zur Straße und zum Vor
garten freigelegten Flächen.
Der Schmiedemeister Wiese hat sein Reinickendorferstraße 55 belegenes
Grundstück bis zur Baufluchtlinie von Gebäuden freigelegt und nunmehr
eine Entschädigung beansprucht, welche die Stadtgemeinde nach §. 13
des Gesetzes vom 2. Juli 1875 zu leisten verpflichtet ist. Da die Ver
handlungen mit dem rc. Wiese über die Höhe der zu leistenden Ent
schädigung nicht zum Ziele geführt haben, so haben wir, um möglichst
ohne förmliche Durchführung des Enteignungsverfahrens zu einer Ver
ständigung mit demselben zu gelangen, durch die im Enteignungsverfahren
fungirenden Sachverständigen nach den Grundsätzen des Enteignungsgesetzes
eine Taxe anfertigen lasten.
In dieser hier beigefügten Taxe ist dem Eigenthümer als Gesammt-
entschädigung die Summe von 3 351 JC. zugebilligt worden, während die
Forderung destelben nur 3 255 JL betrug. Diese Taxe, gegen welche
unseres Erachtens gegründete Einwendungen nicht zu erheben sind, würde
bei einer förmlichen Durchführung des Enteignungsverfahrens voraussichtlich
dem Entschädigungsbeschluste des Polizei-Präsidiums zu Grunde gelegt
werden. Bei der Erörterung der Taxe hat sich der Eigenthümer bereit
erklärt, die lasten- und schuldenfreie Auslastung der nach dem beifolgenden
Plane der städtischen Plankammer 127 gm umfassenden Straßenparzelle
an die Stadtgemeinde zu bewirken, wenn ihm eine Entschädigung in Höhe
seiner ursprünglichen Forderung von 3 255 JC. gezahlt wird.
Wir halten dies Angebot für um so annehmbarer, als bei einer
förmlichen Durchführung des Enteignungsverfahrens voraussichtlich auch noch
städtischerseits die zu zahlende Entschädigung vom Tage der Freilegung
an landesüblich verzinst, in jedem Falle auch die Enteignungskostenlast ge
tragen werden müßte.
Indem wir noch anführen, daß der diesjährige Etatsansatz für Er
werbung von Straßenland bereits überschritten ist, es sich hier jedoch um
eine Entschädigung handelt, zu deren Leistung die Stadtgemeinde gesetzlich
verpflichtet ist, ersuchen wir um folgenden Beschluß:
Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich damit ein
verstanden, daß dem Schmiedemeister Wiese gegen pfandfreie
Auslastung der von seinem Grundstücke Reinickendorferstraße 55
zur Straße freigelegten Parzelle von 127 gm als Entschädigung
für diese Parzelle und für die Freilegung des Vorgartens von
Gebäuden der Betrag von 3 255 JC. aus dem Fonds für Er
werbung von Straßenland gezahlt werde.
Berlin, den 31. Januar 1882.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
5«. Vorlage (J.-Nr. 3. S. D.), betreffend die JahreS-
prüfung der städtischen Tanbstnmmeoschule.
Die Jahresprüfung der städtischen Taubstummenschule wird am
Dienstag, den 14. Februar er., Vormittags von 10 Uhr ab, in der
Aula der 49. Gemeindeschule, Blumenstr. 63a., abgehalten werden.
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir ergebenst, dieser
Prüfung durch Deputirte gefälligst beizuwohnen.
Berlin, den 25. Januar 1882.
Die städtische Schul-Deputation.
gez. Schreiner.
57. Vorlage (J.-Nr. 673. B. V. II.), betreffend die
Abnahme des Neubaues der Fußgängerbrücke
über den Lntfenstädtifcheu Kanal am Engel-
becken.
Zur Bauabnahme des Neubaues der Fußgängerbrücke über den
Luisenstädtischen Kanal am Engelbecken, im Zuge des Elisabethufers, ist
ein Termin an Ort und Stelle auf Dienstag, den 14. Februar er., Vor
mittags 10 Uhr, anberaumt, von dem wir der Stadtvcrordneten-Ber«
fammlung mit dem Ersuchen Kenntniß geben, Mitglieder aus deren Mitte
deputiren zu wollen.
Berlin, den 1. Februar 1882.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.