10 491 dt auS der erhöhten Frequenz dieser Anstalten; dagegen beider
Andreas-, Sophien- und Friedrichs-Realschule Mindereinnahmen von zu
sammen 387 dt. aus der andcrweitcn Inanspruchnahme bisher ver-
miethcter Localitätcn, so daß an Mehreinnahmen überhaupt noch
10 104 dt verbleiben.
In der Ausgabe werden gegen den letzten Etat im Extraordinarium
weniger gefordert 2 795 dt, dagegen im Ordinarium mehr 21 437 dt.,
von welchen auf die noch nicht vollständig entwickelte Falk-Realschule
18 070 dl. entfallen; bei dieser müssen mit dem 1. April 1882 drei
neue Klassen eröffnet werden. Die weiteren 3 367 dt Mehrausgaben
treffen zumeist die Sophicn-Rcalschule, bei welcher in Folge der am
1. October 1882 nothwendig werdenden Theilung der Prima an Besol
dungen der Lehrkräfte rund 2 5>X) dt mehr in Ansatz gebracht werden mußten.
Bei den höheren Mädchenschulen stehen der Mindereinnahme an
Schulgeld aus den beiden ältesten Schulen von zusammen 2 328 dl
Mehreinnahmen bei der Sophienschulc 672 dl. und bei der Charlotten-
schnle 7 346 dl., zusammen 8 018 dt, aus demselben Titel gegenüber.
Von den Mehrausgaben mit zusammen 3 324 dl. kommen 2 830 dl.
auf das Extraordinarium, so daß an lausenden Ausgaben nur rund
500 dt mehr gefordert werden.
Die Gemcindeschulverwaltung erfordert, wie aus der am Ansange
dieses Kapitels gegebenen Darstellung ersichtlich ist, den weitaus größestcn
Theil des von der Schulverwaltung überhaupt in Anspruch genommenen
Mehrzuschusses.
Wie die Ausgaben der Gemeindeschulverwaltung in den letzten Jahren
^gestiegen sind ergeben folgende Zahlen:
Es betrugen die Ausgaben
gegen das Vorjahr mehr:
1875 — 3 192 933 dt dt. in Procenten
1876 = 3 404 419 - 211486 = 6, e
1877/78 ----- 3 670 988 - 267 579 = 7,g
1. April 1878/79 --- 3 914176 - 243 188 --- 6.6
1. - 1879/80 --- 4 259 543 - 345 367 ----- 8,8
1. - 1880/81 = 4 698 065 - 438 522 ----- 10,s
Die Ursachen dieser Steigerung der Ausgaben sind in der Zunahme
der Zahl der schulpflichtigen Kinder Berlins zu finden, welche bedingte,
daß im Rechnungsjahre
1878/79 99 Klaffen
1879/80 139
1880/81 146
1881/82 158 -
neu eröffnet werden müßten.
In der vorliegenden Etatsperiode wird voraussichtlich die Eröffnung
von mindestens >55 neuen Klassen und zwar 85 zum 1. April 1882
und 70 zum 1. October 1882 erfolgen müssen.
Vcn den durch den Etat pro 1. April 1881/82 bewilligten 8 Rector
stellen sind nur sieben Stellen besetzt worden; die 8. Stelle werden wir
erst zum 1. April 1882 besetzen Dagegen beabsichtigen wir, zu diesem
Zeitpunkt neue Rectorstellen nichr zu creiren, da es uns durch den Um
stand, daß die Festsetzung des Etats durch die Stadtverordneten Ver
sammlung gewöhnlich erst in den letzten Tagen des Monats März erfolgt,
nicht möglich ist, die Rectoren für die zum 1. April zu ereilenden neuen
Stellen rechtzeitig definitiv zu berufen resp. ihre Bestätigung beim König
lichen Provinzial-Schulkollegium rechtzeitig zu beantragen. Zum 1. October
1882 werden dann aber 6 Rcctorstellen creirt werden müssen.
Hiernach sind neu zu berufen:
zum 1, April 1882 1 Rector, 62 Lehrer, 22 Lehrerinnen,
- 1. October 1882 6 Rectoren, 45 - 19 -
Znr Befriedigung der nach Vorstehendem sich ergebenden Mehr-
bedürfniffe sind deshalb gegen den letzten Etat mehr in Ansatz gebracht:
1. Besoldung des Lehrpersonals 346 365 dl.
2. Für Unterrichtsmittel 5 460 •
3. Für Heizung und Erleuchtung 32 040 -
4. Für diverse HauSbedürsnisse 13 138 -
5. Für bauliche Unterhaltung 25 000 -
6. An Miethen für Schullocale und Miethsentschä-
digungcu 12 000 -
7. Für Turnunterricht 7 770 -
8. An diversen Ausgaben, Prämien rc 1 780 »
9. Extraordinarium zur Einrichtung einer Badestube
in der Fried eb erg'scheu Wohnung, Breiteste. 10 420 -
sind 443 973 dl
Diesen Mehrfordcrungen stehen jedoch folgende Minder
ausgaben gegenüber:
1 Für Schulutcnsilien 13 400 di.
2. An Abgaben und Lasten ... 19 983 -
3. Vcrwaltunaskosten 700 «
4. Aus Vermächtnissen rc 220 »
sind 34 303 -
so daß an Mehrausgaben noch verbleiben 409 670 dl.
Hierzu die Mindereinnahmen aus der Uebcrtragung der
Zinsen von Stiftunaskapitalien auf die Haupt-Sliftungs-
kasse rc. mit 2 291
gerechnet, ergiebt Mehrzuschuß wie oben 411 961^
Von den Mehrausgaben bei der Taubstummenschule im Betrage von
3 159 dl.
sind bereits 2 640 dl. Besoldung für die neu zu crcirende
8. Lehrerstelle und 400 dl. Umzugskostenentschädigung für
den zu berufenden Lehrer mit zusammen 3 040 -
durch den Beschluß der Stadtverordncten-Bcrsammlung vom
15. December v. I. (Prot. Nr. 9) genehmigt, so daß nun
mehr noch ~T ! 119 dl.
Mehrausgabe für Utensilien und Heizung und Erleuchtung zu bewilligen
bleiben.
Bei Abtheilung III., Verschiedene Einrichtungen und Anstalten, be
stehen die Mehrzuschüsse:
a) beim Turnunterricht 4 265 dl. aus den Mindereinnahmen
aus der miethsweisen Ueberlassung der Turnhallen zur Be
nutzung durch Privatschulen und Vereine — eine Folge der
unentgeltlichen Zulassung der Lehrlingsabtheilungen der Turn
vereine rc. — mit 350 dt und aus den Mehrausgaben von
3 915 dt einschließlich der im Extraordinarium gegen den
letzten Etat mehr beanspruchten 1 835 dl. Die Erhöhung
der laufenden Ausgaben — 2 080 dt — ifl hauptsächlich durch
die sich stetig steigernde Mitbenutzung der Turnhallen seitens
der Gemeinveschulcn und höheren Mädchenschulen bedingt. Von
den bestehenden 11 Turnhallen sind 6 zu derartiger Benutzung
und zwar an 11 Gemeinde- resp. höhere Mädchenschulen über
lassen.
b) beim Fortbildungsunterricht 11 865 dt. auS den Mehrausgaben
von 15 365 dt, von welchen durch die nunmehr in den Etat
eingestellten Beiträge der Schüler der Fortbildungsanstalten
3 500 dl. gedeckt werden, so daß als Mehrkosten verbleiben
wie oben 11 865 dt
Hierunter befinden sich noch 1 365 dt. Mehrkosten der Hand-
werkerschule.
Die durch den inzwischen erfolgten Beschluß der Stadtver-
ordneten-Vcrsammlung vom 12. Januar cr., betreffend die
Reorganisation des Fortbildungsschulwesens, nothwendig werden-
den Modificationen dieser Position behalten wir uns vor in
Gemeinschaft mit der Stadtverordnetcn-Versammlung bei der
definitiven Festsetzung des Etats vorzunehmen.
c) beim Fonds zur Remunerirung der Vicariatstunden auS der
Mehrausgabe von 1060 dt.\
d) beim Schulwesen im Allgemeinen aus den Mehrausgaben von
1 650 dt als Beitrag zur Unterhaltung des Zoologischen Gartens
750 dt und Zuschuß an den Volksbibliothckenfonds zur Unter
haltung der neu einzurichtenden 24. Volksbibliothek 900 *it]
e) bei Stipendien aus dem Zuschuß an den städtischen Stipendien
fonds zur Erfüllung des Stipendiums auf jährlich 900 dt
mit 90 dl.
Die von der Stadtverordneten-Versammlung bei der Berathung des
Stadthaushaltsctats pro 1. April 1881/82 beschlossene Resolution:
„Die Versammlung ersucht den Magistrat:
1. die Leitung des gcsammten Fortbildungsschulwesens vom
1. April 1881 ab dem Stadtschulrath für das Gemeinde-
schulwesen zu übertragen und demselben das jetzige Dirigenten-
honorar von jährlich 1800 dt vom 1. April ab als
Functionszulage zahlen zu lassen;
2. der Versammlung so zeitig eine Vorlage zu machen, daß
spätestens mit dem 1. October 1881 eine Reorganisation
des hiesigen Fortbildungsschulwesens eintritt",
hat durch die vorgedachte Beschlußfassung über den von uns vorgelegten
Reorganisationsplan über das Fortbildnngsschulwesen vom 12. d. M.
— Protokoll Nr. 13 — ihre Erledigung gefunden.
Das Kapitel VI. Für kirchliche Zwecke
schließt im Ordinarium wie bisher mit einem Zuschuß von 5 702 dt. ab.
Im Extraordinarium fallen die durch den Etat pro 1. April 1881/82
bewilligten 18 000 dt Kosten der Reparatur der Thürme der St. Thomas
kirche hinweg, so daß der Zuschuß bei diesem Kapitel gegen den letzten
Etat 18 000 dl. geringer ist.
Kapitel VII. Armenverwaltung.
Der Mehrzuschuß bei diesem Kapitel gegen das Vorjahr beträgt
156 654 dl. und setzt sich zusammen aus einer Mehreinnahme von
44 300 dl. und einer Mehrausgabe von 200 954 dt
Im Einzelnen ergeben:
1. Spccialverwaltung Nr. 31, Armenwesen
111 240 dl. Mehrzuschuß,
2. Spccialverwaltung Nr. 32, Waisen-
verwaltung 33 531 - -
3. Spccialverwaltung Nr. 33, Arbeits-
Hausverwaltung rc. . , . . . 10 649 - •
4. Spe>.ialverwaltung Nr. 34, Fried-
rich-Wilhelms-Hospital . . > 1 234 - -
zusammen 156 654 dt Mehrzuschuß.