M 79.
(685—695.)
Dortagen
für die
Stadtverordneten-Versammlung zu Berlin.
885. Protokolle des Ausschusses zur Vorberathung der
Vorlage 537, betreffend den Ankauf des Grund
stückes Müllerstraste Nr. 151.
I.
Verhandelt Berlin, den 13. November 1882.
waren:
L-olon, Vorsitzender,
Fritze, Schriftführer,
Leddihn,
Hentz,
Geiter,
Schulz III.,
Heilmann,
Manegold,
Jänicke.
lls Atagistratscommissarius:
Stadtrath Friedet.
Es fehlten:
Herr Stadtv. Langenbucher, entschuldigt.
Der Ausschuß besichtigte an Ort und Stelle das Grundstück in
allen seinen Theilen.
Nach eingehender Berathung war man darüber einig, daß es sich
empfiehlt, das Grundstück schon jetzt mit seinen, wenn auch etwas ver
nachlässigten Baulichkeiten (da dasselbe fast ganz für das Straßen
terrain aufgewendet wird) freihändig zu erwerben, da es später doch,
und zwar bis zur Baufluchtlinie, nach dem Gesetz vom 2. Juli 1875
§. 13 Nr. 2 freigelegt, erworben werden müßte.
Indessen wurde der geforderte Preis von 54 000 JC zu hoch
befunden, vielmehr soll dem Besitzer 45 000 JC geboten werden;
zur Förderung dieses Antrages wurde beschlossen, den Collegen Solon
zu beauftragen, mit dem Eigenthümer in Unterhandlung zu treten,
und wenn diese erschöpft, zu einer weiteren Beschlußfassung zusammen
zu treten.
Solon. Fritze.
Zu Nr. 885.
II.
Verhandelt Berlin, den 12. December 1882.
Anwesend waren:
Stadtv. Solon, Vorsitzender,
„ Fritze, Schriftführer,
„ Leddihn,
„ Manegold,
* Hentz,
„ Heilmann,
» Geiter,
„ Langenbucher,
„ Jänicke.
Seitens des Magistrats:
Herr Stadtrath Friede!.
Es fehlte:
Stadtv. Schulz III., entschuldigt.
Die mit dem Eigenthümer, sowie mit dessen Special-Bevoll
mächtigten gepflogenen Unterhandlungen haben ein Resultat nicht er
geben, vielmehr theilte Letzterer dem Magistrat, wie auch dem
Vorsitzenden des Ausschusses mit, daß er sein Anerbieten, das Grundstück
für 54 000 JC zu überlassen, nicht mehr auftecht erhalte.
Da indessen die Vorlage vom Magistrat nicht zurückgezogen, so
beschloß der Ausschuß einstimmig, der Versammlung zu empfehlen,
das betreffende Grundstück für 45 000 JC anzukaufen, falls dies im
Wege des Vergleiches zu erzielen sei.
Der Druck der Protokolle wurde beschlossen und College Solon
zum Referenten ernannt.
Solon. Fritze.
886. Protokolle des Ausschuffes zur Vorberathung der
Vorlagen, betreffend den Ankauf der Grundstücke
Werderstrastc Nr. 7 und Niederwallstrafte Nr. 6/7
(Drucksachen 641 und 655).
I.
Berlin, den 6. December 1882.
Anwesend:
Stadtv. Bertheim, als Vorsitzender,
- Scheiding,
- Gericke I,
- Mattcrn,
- Schmidt,
- Meyer,
- Krause,
- Weiß,
- Specht.
Als Commissarien des Magistrats:
Herr Stadtrath, Kämmerer Runge,
- Stavtrath Voigt,
- Stadtrath Eg er und
- Stadtbaurath Blankenstein.
Nicht erschienen waren:
Herr Stadtv. vr. Horwitz, entschuldigt,
- - Richter,
- - Jacobs,
- - Reiß,
- - de Növe,
- - Ripberger.
Nach stattgehabter Lokalbesichtigung des Grundstücks Werderstraße
Nr. 7 Hierselbst und Umgebungen, begab sich der Ausschuß nach dem
Rathhause.
Der Vorsitzende hielt Vortrag über die Sachlage.
Man wies darauf hin, daß aus der Vorlage nicht ersichtlich sei,
zu welchem Zwecke das vorhandene Bauterrain verwendet werden solle;
außerdem frage es sich, ob nicht ohne Ankauf des Zeitz'schen Grund
stücks — etva durch einen Vergleich mit den Erben über das präten-
dirte Fensteirecht — der beabsichtigte Zweck zu erreichen sei.
Herr .Kümmerer Runge erklärte, daß die vom Magistrat geführten
Vergleichsverhandlungen mit den Zeitz'schen Erben zu keinem Resultate
geführt hättin. Der Bebauung stehe nicht nur das Fensterrecht des
Zeitz'schen Hauses, sondern auch der den Zeitz'schen Erben gehörige
Scharren um die Einfahrt entgegen.
Die Frcge, wozu das Terrain verwendet werden solle, könne zur
Zeit offen bleiben. Der Preis sei zwar kein niedriger, aber auch kein
exorbitanter.