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Volume No. 43 (299-304), 27. Mai 1882

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1882 (Public Domain)

rr«4. Vorlage (J.-Nr. 4363. B. B. II.) — zur Beschluß- 
faffung —, betreffend die Anlegung der Bürger 
steige und die Entschädigung der Adjacenteu bei 
der Marschallbrücke aus dem rechten Spreeuser. 
In der Angelegenheit, betreffend die Regulirung der Bürgersteige 
und die Entschädigung der Adjacenten, soweit der Neubau der Marschalls- 
brücke hierzu Veranlassung giebt, faßte die Stadtverordneten-Versammlung 
am 24. Juni 1880 folgenden Beschluß: 
Die Versammlung erklärt sich mit dem vorliegenden Bau- 
project für die Marschallsbrücke mit festem Oberbau, mit Eisen- 
construction und der erforderlichen Herstellung der Zufahrts- 
rampcn einverstanden. Sic bewilligt die anschlagsmäßigen Kosten 
von 610 000 aus der Anleihe für Herstellung beffcrer 
Brücken und stellt den im Etat pro 1879/80 vorgeschlagenen 
Betrag von 80 000 JL, soweit derselbe zum Bau der Jnterims- 
brücke nicht verwendet ist, und den pro 1880/81 bewilligten 
Betrag von 100 000 Jt. zur Verfügung. Endlich bewilligt 
die Versammlung zur Entschädigung der Adjacenten die von 
den Sachverständigen festgestellte Summe von 198 906,55 JL 
mit der Maßgabe, daß sämmtliche Bürgersteige in voller 
Breite bis an die Häuser durchgeführt werden, wenn die Ad 
jacenten sich mit den in der Vorlage von den Sachverständigen 
angegebenen Entschädigungssummen begnügen, und erklärt sich 
nur für den Fall mit der Einrichtung der hoch und niedrig ein 
zurichtenden Bürgersteige einverstanden, daß eine Einigung mit 
dem einen oder anderen Adjacenten nicht erzielt werden kann." 
rc. 
Die Vertheilung dieser Entschädigung stellte sich bezüglich der auf 
dem rechten Spreeufer betroffenen 5 Adjacenten wie in der hier bei 
folgenden Tabelle angegeben ist: 
Entschädigung. 
Name 
Nach der Schätzung der 
Sachverständigen. 
Forderung des EigenthümerS. 
de« 
I. 
II. 
I. 
II. 
EigenthümerS 
Bei 
einheitlich erhöhtem 
Bei hoch- und tiefliegenden 
Bei einheitlich erhöhtem 
Bürgersteig. 
Bürgersteigen. 
Bürgersteig. 
Bei hoch- und 
und 
a. 
Für die 
Kosten des 
Umbaues. 
b. 
Für die 
GrundstückS- 
entwerthung. 
b. 
Für die 
Grund- 
stücksent- 
werthung. 
b. 
Für die 
Grund- 
stückscnt- 
werthung. 
B 
S 
s 
ss 
c 
Bezeichnung 
des 
Grundstücks. 
Summa 
Für die 
Kosten des 
Umbaues. 
Summa. 
Für die 
Kosten des 
Umbaues. 
Summa. 
tiefliegendem 
Bürgersteig. 
aT 
Jt 
Jt. 
Jt. 
.4t. 
Jt. 
.4t. 
Jt 
Jt. 
Jt. 
Jt 
'2-^ 
1. 
2. 
3. 
4. 
5. 
6. 
7. 
's. 
9. 
10. 
1. 
Hotelbesitzer Briese, 
Luisenstr. 30 und 
Nichts 
mindestens dieselbe 
Schiffbauerdamm 24 
5 900 
36 778,95 
42 678,95 
Nichts 
Nichts 
22 000,00 
181 680 
203 680 
Summe. 
2. 
Baumeister Hähnel, 
Luisenstr. 31 und 
ist keine Forderung 
Schiffbauerdamm 23 
6 700 
96 669,40 
103 369,40 
3 100 
1 501,oo 
4 60t,oo 
12 000,00 
138 000 
150 000 
gestellt. 
3. 
Verehelichte Rentier 
Schreiber, Luisen- 
ist keine Forderung 
straße 29 ... . 
375 
3 253,60 
3 628,60 
50 
Nichts 
50,00 
807,46 
46 800 
47 607.45 
gestellt. 
4. 
Actiengesellschaft für 
: 
Pappenfabrikation, 
ist keine Forderung 
Schiffbauerdamm 22. 
900 
2 811,20 
3711,», 
475 
Nichts 
475,oo 
6 020,oo 
61800 
67 820 
gestellt. 
5. 
Banquier vr. Eschwe, 
Schiffbauerdamm. . 
1050 
21 593^o 
22 643,60 
(ca. 5 000 
21 593,60 
26 593,«,) 
9 000,oo 
94 800 
103 800 
wird dieselbe Ent 
schädigung ver- 
Außer 
Betracht gelaffen. 
langt. 
Auf Grund dieser Beschlüffe ist mit den rechtsseitigen Adjacenten 
weiter verhandelt worden und haben sich dieselben zwar mit einheitlich er 
höhtem Bürgersteig einverstanden erklärt, dagegen die Entschädigungs 
summen als zu niedrig sämmtlich bemängelt. 
Es muß hiernach noch einmal in der Sache sowohl bezüglich der 
Ausführung der Bürgersteige wie der Bewilligung der Entschädigungen 
Communalbcschluß gefaßt werden, wobei wir nachrichtlich bemerken, daß, 
wenn nicht unvorhergesehene Hinderniffe eintreten, die Anrampungen im 
Sommer d. I. beginnen werden und die Brücke voraussichtlich im Oc- 
tober dem Verkehr übergeben werden kann. 
Nachdem die Subcommission der Bau-Deputation verschiedene Local- 
bcsichtigungen vorgenommen, mehrere Conferenzen abgehalten und mit 
den einzelnen Adjacenten bezw. deren Vertretern eingehend verhandelt 
hat, ist dieselbe zu dem Beschluß gelangt, durchgängig die Anlegung ein 
heitlich erhöhter Bürgersteige — mit einer einzigen Ausnahme — zu 
empfehlen. 
Em Einzelnen ist die Subcommisston zu folgendem Resultat ge 
langt: 
I. 
Banquier vr. Eschwe, Schiffbauerdamm 25. 
Die Communalbehörden haben hier die Theilung in einen hoch und 
tief liegenden Bürgersteig von vornherein außer Betracht gelassen und 
einen einheitlich erhöhten Bürgersteig votirt, weil die Theilung de« Bürger 
steiges hier besondere technische Schwierigkeiten machen und die Entschä 
digung, nach der Taxe unserer Sachverständigen höher als bei einheit 
lichem Bürgersteig ausfallen würde. 
Der Adjacent besteht auch seinerseits aus einheitlicher Bürgersteig 
regulirung und hat seine ursprüngliche Entschädigungsforderung von 
103 800 Jt auf 84 000 Jt. am 3. d. M. ermäßigt. 
Die dicffeitige Bewilligung beläuft sich nur auf 22 643,«, Jt 
Bei der großen Differenz empfiehlt die Subcommission, dem Ad 
jacenten zu überlaffen, seine gegen die dieffeitige Taxe aufgestellte Mehr 
forderung im Proceßwege geltend zu machen. 
II. 
Hotelbesitzer Briese, Luisenstr. 30 und Schiffbauerdamm 24. 
Bemerkt wird, daß dieses Grundstück zur Zeit unter gerichtlicher Ad 
ministration steht und von dem Administrator Rölicke verwaltet wird. 
Da es sich um ein ansehnliches vierstöckiges Hotel handelt, an der Ecke 
einer frequenten Straße belegen, und da bei dem Nachbar vr. Eschwe 
(vergl. «üb I.) unter allen Umständen einheitlich erhöhter Bügersteig angelegt 
werden soll, so empfiehlt die Subcommission dringend auch hier ein 
heitlich erhöhten Bürgersteig. 
Gefordert sind ursprünglich 203 680 Jt bei einheitlich erhöhtem 
Bürgersteig und bei hoch und tiefliegendem Bürgersteig min 
destens dieselbe Summe. Ermäßigt ist diese Forderung am 7. März 
1882 auf 120 000 Jt 
Durch Communalbcschluß bewilligt sind 42 678,,5 -4t 
Bei der großen Differenz hat die Subcommission beschloffen, es mög^
	        
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