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Zu Nr. 19«.
II.
Verhandelt Berlin, den 5. April 1882.
Anwesend:
Stadtverordneter Moses, Vorsitzender,
Ripberger, Stellvertreter des Vorsitzenden,
- Weiß, Schriftsührer,
- Richter,
- Jrmisch,
- Langenbucher,
- Stargardt.
Nicht anwesend:
Herr Stadtverordneter Gericke I, entschuldigt,
- - Jaenicke, entschuldigt,
' - Fessel.
Für den Magistrat:
Herr Stadtbaurath Blankenstein.
In der heutigen Sitzung war, außer den obenverzeichneten Stadt
verordneten, als Magistratscommiffar der Herr Stadtbaurath Blanken
stein erschienen.
Derselbe erklärte, daß die vorgelegten Skizzen den von dem
König!. Polizei-Präsidium gestellten Anforderungen — wozu indessen
die projcctirte Schutzmannswohnung nicht gehöre — gemäß entworfen,
und von dieser Behörde genehmigt worden seien. Hierbei wäre von der
selben der Wunsch ausgesprochen worden, daß, soweit der Raum es ge
stattet, möglichst viele Wohnungen für Oberseuerm ärmer angelegt werden
möchten. Als Grund hierfür habe der Director der Feuerwehr angeführt,
daß bei bedeutenderen Bränden sofort eine größere Zahl derselben zur
Verfügung stehen müsse. — Der Ausschuß war aber der Ansicht, daß
für derartige Fälle durch das stets im Nachtdienst befindliche Personal
der Feuerwehr — Zweidrittel des sehr zahlreichen Contingents —, sowie
durch die vermehrte Beschaffung von Dampfspritzen, ausreichend Vorsorge
getroffen sei. —
Daß Set einem anderen Arrangement der Dienst- und noth
wendigen Wohnungsräume die fraglichen Grundstücke zu groß seien
und für die dazu erforderlichen Gebäude eine Straßenfront von je 25 m
vollkommen ausreichend wäre, wurde auch von dem Herrn Stadtbanrath
nicht in Abrede gestellt.
Jedenfalls würde damit, ohne den Zweck der auszuführenden Bauten
irgendwie zu beeinträchtigen, eine sehr bedeutende Ersparniß, sowohl an
werthvollcm Terrain, sowie an Baukosten, sich ermöglichen lassen.
Der Ausschuß beschloß deshalb, einstimmig zu beantragen:
Die Stadtverordneten-Versammlung lehnt die ihr für die
in der Memelcr- resp. Oderbergerstraße projectirten Baulich
keiten vorgelegten Skizzen ab, und ersucht den Magistrat um
baldige Vorlegung neuer Pläne für Errichtung der beiden frag
lichen Gebäude, deren jedes, bei einer Straßenfront von je
25 m, folgende Räume zu enthalten hat:
1. Feuerwchrdepot,
2. Straßenreinigungsdepot,
3. Polizeirevierbureau,
4. Wohnung für den Polizeilieutenant,
5. Wohnung für den Brandmeister,
6. Wohnung für einen Oberseuermann.
Von dem Antrage zur Errichtung von Bureaus für ein Standesamt
und eine Steuerreceptur, in dem Gebäude der Oderbergerstraße nahm
der Ausschuß, nachdem der Herr Magistratscommiffar erklärt hatte, daß
solche in der auf dem angrenzenden Grundstücke zu erbauenden Schule
besser unterzubringen wären, Abstand.
Der Druck beider Protokolle wurde beschlossen und zum Bericht
erstatter der Stadtverordnete Moses ernannt.
gez. Moses.
194. Vorlage (I -Nr. 376. St. R. A.) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Baurechnungen Nr. 977,
978, 989, 981, 984 und die Schlußrechnung
— Nachtrag zu Nr. 984 —.
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir beifolgend die
vorbezeichnctcn 5 Stück Baurechnnngen nebst Nachtrag, betreffend die Re
gulirung, Abgrabung und Aufhöhung von 5 Straßenstrecken und die
Regulirung eines Theiles des Bürgersteiges vor dem Universum an der
Brunnenstraße und die Herstellung eines Promenadenwcges an der Ska-
litzerstraße, nebst 5 Heften Beläge und der Abnahmeverhandlung vom
22. März 1882 zur Prüfung und eventuellen Dechargirung.
Berlin, den 25. März 1882.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
193. Vorlage (Z-Nr. 221. St. R. A.) — zur Beschluß
fassung —, betreffend Prüfung und Dechargirung
der Rechnung der Specialverwaltung Nr. 11 pro
1. April 1889/81.
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir beisolgend die
Rechnung der Stadt-Hauptkaffe, Specialverwaltung Nr. 11 — Köllnisches
Gymnasium —, pro 1. April 1880/81, nebst einem Band Beläge, sowie
das Revisionsprotokoll des Rechnungsamtes vom 10. d. M. und die
Abnahmeverhandlung vom 17. d. M. mit dem Ersuchen um Prüfung
und eventuelle Dechargirung der Rechnung.
Die Vorrechnung ist s. p. r. wieder beigefügt.
Berlin, den 23. März 1882.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
198. Vorlage (J.-Nr. 170. St. R. A.) — zur Beschluß
fassung —, betreffend die Rechnung der Special
verwaltung Nr. «9 pro 1. April 1879/89.
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir in der Anlage
die Rechnung der Stadt-Hauptkasse, Specialverwaltung Nr. 39 — Park-
und Gartenverwaltung —, pro 1. April 1879/80 nebst 10 Bänden
Beläge, sowie das Rcvisionsprotokoll des Rechnungsamtes und die Ab
nahmeverhandlung zur Prüfung und event. Dechargirung der Rechnung.
Die gleichnamige Rechnung pro 1. April 1878/79 fügen wir s. p. r.
wieder bei.
Berlin, den 1. April 1882.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
197. Vorlage (J.-Nr. 2. St. R. A.) — zur Beschlußfassung
—, betreffend die Dechargirung der Rechnung,
betreffend den Dotationsfonds pro 1889.
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir die beiliegende
Rechnung, betreffend den Fonds zur Gewährung von Beihilfen an An
gehörige der Reserve und Landwehr pro 1880 nebst 1 Vol. Beläge, des
Revisionsprotokolls, die Abnahmeverhandlung, sowie die Rechnung des
Vorjahres zur Prüfung und event. Ertheilung der Decharge.
Berlin, den 30. März 1882.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
Eingegangene Petitionen.
Journal-
Einsender.
Nr.
Gegenstand.
31.
Eigenthümer F. Horn,
Erwerbung des von dem Grund-
Prenzlauerstr. 2.
stücke Lothringerstr. 111/112
zur Straßenverbreiterung er
forderlichen Terrains