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Volume No. 12 (89), 7. Februar 1881

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1881 (Public Domain)

\o 12. 
(89.) 
Vorlage 
für die 
Stadtverordneten-Versammlung zu Berlin. 
88. Vorlage (J.-Nr. 4376. B. V. I.) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Genehmigung der Skizze 
zum Neubau eines Lehrerwohngebäudes auf dem 
Grundstücke AndreaSstr. llis. und Koppenstr. 73». 
Die Stadtverordneten-Versammlung hat durch Beschluß vom 24. Juni 
1880 — Protokoll Nr. 15 — mit der Skizze zum Neubau einer Doppel 
schule ncbst Turnhalle aus dem Grundstücke Andreasstr. 16» und Koppen 
straße 75»., sowie damit sich einverstanden erklärt, daß mit dem Bau 
begonnen werde, sobald die speciellen Zeichnungen und der Anschlag von 
den Maurerarbeiten ausgestellt und von der Bau-Deputation genehmigt 
sind. Bezüglich des Wohngebäudes dagegen ist eine Aenderung der vor 
gelegten Skizze gewünscht worden dahin, daß die erste Etage zur Unter 
bringung eines Standesamtes benutzt, sowie daß zu diesem Zwecke das 
Gebäude um ein Stockwerk erhöht und bis auf 25 gm Grundfläche mehr 
bebaut werde. Auf Grund dieses Beschlusses sind die speciellen Ent 
würfe und Kostenanschläge zu dem Schulgebäude, der Turnhalle und dem 
Abtrittsgebäude ausgearbeitet und von der Schul- und Bau-Deputation 
genehmigt worden. 
Die Kosten betragen: 
für das Schulgebäude 265 200 dt 
- die Turnhalle 21100 - 
- das Abtrittsgebäude 5 000 - 
an General-Jnsgemein 46 900 
zusammen 338 200 dt 
Der Bau dieser Gebäude ist in Angriff genommen, indeß Unterlasten 
wir für jetzt noch die Uebersendung der Entwürfe, da in dem Bauconsens 
die Bedingung gestellt ist, daß zu dem von dem Schulgebäude umschlosse 
nen Binnenhofe eine Durchfahrt angelegt werde, und wir die Klage auf 
Aufhebung dieser Bedingung bei dem Bezirksverwaltungsgericht angestrengt 
haben. Nachdem die Entscheidung über diesen Punkt ergangen ist, wer 
den wir die Entwürfe sofort zur Genehmigung vorlegen. 
Dem in Betreff des Wohngebäudes gefaßten Beschlusse haben wir 
unsere Zustimmung aus folgenden Gründen nicht ertheilen können: 
1. Die Einrichtung eines vierten Geschosses macht es nothwendig, 
das Gebäude, weil cs höher wird, wie die Straße breit ist, 
hinter die Straßenflucht zurückzurücken, was wegen der frei 
stehenden Giebelwändc der Nachbarhäuser sehr häßlich aussieht. 
2. Das Gebäude muß mit Rücksicht aus das Standesamt tiefer 
gebaut werden, als für Lehrwohnungen nöthig ist und ver- 
theuert sich deshalb und wegen des vierten Geschosses sowie 
der nothwendig werdenden Anlage eines Vorgartens um soviel, 
daß an Miethe nichts gespart wird. Denn während die Kosten 
des Wohngebäudes nach der ursprünglichen Skizze rund 
46 300 dt 
betragen, stellen sich dieselben mit den gewünschten 
Aenderungen auf . 70 000 - 
also höher um 23 700 dt 
3. In Folge der zu gewärtigenden stärkeren Bebauung der Gegend 
des Frankfurter Thores erscheint die Theilung des VII. Standes 
amts nach einiger Zeit unvermeidlich, und ist bereits seitens 
des Herrn Oberpräsidcnten in Anregung gebracht. Welchen 
Lauf die zu ziehende neue Grenzlinie auch nehmen mag, sei es 
in der Richtung von Norden nach Süden, sei es von Westen 
nach Osten, so erscheint doch die Lage eines Standesamts in 
der Langenstraße demnächst in allen Fällen als eine ungeeignete. 
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir daher, indem wir 
die ursprüngliche Skizze und den Situationsplan des Grundstücks 
wieder beifügen, von der Unterbringung eines Standesamtes in dem zu 
erbauenden Lehrerwohngebäude Abstand zu nehmen und beschließen zu 
wollen: 
„Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigt die ihr vor 
gelegte Skizze zur Erbauung eines Lehrerwohngebäudes aus dem 
Grundstücke Andreasstr. 16». und Koppenstr. 75». und nimmt 
von der unterm 24. Juni 1880 beschlossenen Unterbringung 
eines Standesamtes in demselben Abstand." 
Berlin, den 5. Februar 1881. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
Berlin, den 7. Februar 1881. 
Der Stadtverordneten-Vorsteher. 
Dr. Stratzmann. 
Gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin.
	        
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