ad M 67.
(570. 671.)
Vorlagen,
welche den Zeitungen nicht mitgetheilt sind.
57 0. Vorlage (J.-Nr.1614. 81.K.A.) — zur Beschlustfaffuug
—, betreffend Bewilligung einer persönlichen Zu
lage für den Schnldiener Otto am Berlinischen
Gymnasium von jährlich 100 Ji.
Der Schuldiener am Berlinischen Gymnasium, Johann Friedrich
Otto, ist am 20. Juli 1808 geboren, am 6. November 1831 in den
Militärdienst eingetreten und nach seinem Ausscheiden als Sergeant am
1. October 1846 als Schuldiener bei dem Berlinischen Gymnasium an
gestellt morden. Er begeht somit am 6. November cr. sein 50jähriges
Dienstjubiläum.
Der rc. Otto hat über seinen Militairdienst nur lobende Zeugnisse
erhalten und in Betreff seiner 50jährigen Amtsführung bei dem Berlinischen
Gymnasium wird ihm vom dem Herrn Director Hofmann bezeugt, daß er
stets mit Gewissenhaftigkeit, Einsicht und Geschick seinen Dienst gethan hat.
Er ist den drei Directoren, unter denen er gedient hat, ein durchaus
zuverlässiger und werther Diener gewesen und hat wegen seiner überall
hervortretenden Liebe zu der Anstalt und wegen seiner nicht zu erschüttern
den Ruhe und Besonnenheit bei den Lehrern und Schülern in großem
Ansehen gestanden. Ein besonderes Verdienst hat sich der rc. Otto um
den bei dem Berlinischen Gymnasium bestehenden Freitisch für 34 arme
Schüler erworben, indem er dieses Institut wirklich nutzbringend gemacht hat.
Es erscheint uns angemessen, dem wohlbewährten Manne, welcher
bereits im Besitze des allgemeinen Ehrenzeichens ist, an seinem Ehrentage
auch seitens seiner vorgesetzten Behörde eine Anerkennung zu Theil werden
zu lassen, und zwar durch Genehmigung einer persönlichen Gehaltszulage
von jährlich 100 ^/ft. vom 1. October d. I. ab.
Wir beantragen zu dem Zwecke zu beschließen:
Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich damit ein
verstanden, daß dem Schuldiener Otto in Anerkennung seiner
langjährigen guten Amtsführung vom 1. October d. I. ab
eine persönliche Gehaltszulage von 100 <M. gewährt, und daß
diese Zulage bei Titel I. im Specialetat Nr. 9 vom 1. Oc
tober cr. ab in Zugang gebracht wird.
Berlin, den 5. October 1881.
Magistrat hiesiger Königs Haupt- und Residenzstadt,
gcz. von Forckenbeck.
371. Vorlage (Z.-Nr. 1069. G. S.), betreffend die
Neuwahl eines Bürgerdeputirten für das Cura-
torium der Handwerkerschule.
Der Obermeister der Klempner-Jnnung, frühere Bezirksvorstehcr
Langenbucher, war bei Bildung des Curatoriums für die Handwerker-
schule als Bürgerdeputirter in dasselbe gewählt und ist später nach
dem Ausscheiden des Stadtverordneten Salge in dessen Stelle und zwar
in seiner Eigenschaft als Stadtverordneter als Mitglied des Cura
toriums getreten.
In Folge dessen ist die Stelle eines Bürgerdeputirten, deren nach
dem Plane für die Handwerkerschule vier dem Curatorium angehören
sollen, unbesetzt.
Den Magistrat ersuchen wir ergebenst, baldigst die Neuwahl eines
Bürgerdeputirten herbeiführen zu wollen.
Berlin, den 26. September 1881.
Gewerbe-Deputation des Magistrats,
gez. Eberty.
Urschriftlich 8. p. i. der Stadtverordneten-Versammlung zur Voll
ziehung der vorstehend beantragten Wahl zu übersenden.
Berlin, den 4. October 1881.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
Berlin, den 8. October 1881.
Der Stadtverordneten-Vorsteher.
gez. Dr. Straffmann.
Gedruckt bei Julius Sittenseldin Berlin.