Z« Nr. 531.
Erläuterung
zu dem Plane, betreffend die Gartenanlagen auf dem Mariannenplatze
bei Aufstellung des Wilms-Denkmals.
In dem Project wird von der Verlegung der beiden mittleren Quer-
wegc, wie solche vom Herrn Baumeister Schmieden beabsichtigt ist, ab
gesehen und anstatt des von Letzterem projcctirten ganz geradlinigen, seit
lichen Zuganges von den verlegten Querwegen aus, ist im vorliegenden
Plane die Verbindung zwischen dem Monument und der Promenade vor
Bethanien so gedacht, daß der genannte Weg bis zu den vorhandenen
Querwegen mit demselben Gefälle beibehalten, sodann aber in einem
kleinen Halbkreise ebenso sanft nach der Promenade ansteigend geführt
ist, während andrerseits die beiden vorhandenen Querwege in einer ent
sprechenden Länge so aufzuhöhen sind, daß sie den Uebergang nach der
tieferliegenden Fläche der Anlagen sanft vermitteln
Es wird durch diese geringe Abweichung vom Schmieden'schen Zu-
gangsprojecte der in die jetzt ganz regelmäßige Anlage seitlich einspringende
Hügel bei passender Bepflanzung gewisser Punkte sich besser in Verbin
dung mit den vorhandenen Verhältnissen bringen lassen und alsdann die
ganze Disposition sich günstiger für die Anbringung von 2 Fontaincn
(die vorgeschobene Lage des Monuments verbietet m. E. die Einrichtung
nur einer Fontaine in der Mitte der Anlagen) in den Mitten der den
mittleren Theil der Anlagen abschließenden Halbzirkel gestalten, und
endlich wird ein sanft in den Rasen einschwingender Gang sich gärtnerisch
schöner verzieren lassen als steilere in Kanten zusammenstoßende Böschungen.
Schöne Coniferengruppen in den gegen das Mittelstück liegenden
Ecken der beiden Seitentheile nnd im Rücken und seitlich vom Monu
ment, üppige Blattpflanzen und Ziergräser (Gnnsra, Gynerium), sowie
schön blühende Stauden (Paeonien, Phlox etc.) in dem von wildem Wein,
Epheu und Sinngrün gebildeten Bändern und endlich Rosenbüsche am Denk
malshügel und vor demselben werden, ohne die Uebersichtlichkeit der Anlagen
auch in der Richtung der Längsaxe zu stören, den Platz in eine Schmuck
anlage verwandeln, welcher sich würdig an das schöne, einem der verdienst
vollsten Bürger Berlins gestiftete Denkmal anschließt.
Da nur die neben den Aufhöhungen des Plateaus und den dahin
führenden Wegen vorzunehmenden Ausgleichungen, weil sie sanfter werden
sollen als die Böschungen im Schmieden'schen Project, rund 100 chm
Boden mehr erfordern, dieser Boden aber beim Ausschachten der Rabatten
nnd der Melioration der Pflanzstellen gewonnen wird, so reicht die
berechnete Menge von rund 800 chm Aushöhungsboden aus, doch ist
außerdem zur Melioration der Rabatten und Pflanzstellen nothwendig,
die 100 chm ausgeschachteten schlechten Boden durch besonders fruchtbare
(Laub- und Dungerde) Erde zu ersetzen.
Der anzufahrende Aufhöhungsboden unter Zuhilfenahme des auch
bei Ausführung des Mauerwerkes gewonnenen sterilen Bodens für den
Denkmalsplatz und die Wege kann zu einem Drittheil gewöhnlicher Füll
boden sein, zu zwei Drittheilen aber muß es ftuchtbarer Ackerboden sein
Berlin, den 27. August 1881.
gez. Mächtig.
Städtischer Gartendirector.
532. Vorlage (I.-Nr. 936. G. B.) - zur Beschlußfas
sung —, den Abschluß eines Vertrages über die
Gestellung von Wagen zum Transport von
Acten rc. betreffend.
Durch Beschluß vom 7. October 1875 hat die Stadtverordneten-
Versammlung sich damit einverstanden erklärt, daß wegen Gestellung von
10 Actenwagen für den Geschäftsverkehr beim Magistrat und eines Acten-
wagens sür die Sparkasse mit einem geeigneten Unternehmer auf den
Zeitraum von 6 Jahren Vertrag abgeschlossen werde.
In Folge dieses Beschluffes ist die Gestellung der vorbezeichueten
Wagen für die Zeit vom 1. Januar 1876 bis dahin 1882 vertrags
mäßig dem Fuhrherrn Krause Hierselbst, Annenstr. 49, übertragen und
demselben pro Wagen und Jahr der Preis von 2 790 <M. und für den
Wagen der Sparkasse 2 100 gezahlt worden.
Da dieser Vertrag am 1. Januar k. I. abläuft, sind wir wegen
fernerer Vergebung des Actenfuhrwesens mit mehreren als gut und sicher
bekannten Fuhrberren Hierselbst in Verbindung getreten und ist nach den
eingegangenen Offerten der jetzige Unternehmer Krause mit seiner For
derung von 2 400 Jft. pro Wagen und Jahr und 2 000 für den
Wagen der Sparkasse Mindestfordernder gewesen.
Wir beabsichtigen daher, mit Krause, welcher bei der Gestellung
des Actenfuhrwesens bisher allen contractlichen Anforderungen bestens
genügt und zu Klagen keine Veranlassung gegeben hat, vom 1. Januar
1882 ab einen neuen Vertrag auf 6 Jahre abzuschließen und ersuchen
die Stadtverordneten-Versammlung, sich hiermit einverstanden erklären zu
wollen und zu beschließen:
,<Dic Stadtverordneten-Versammlung genehmigt, daß dem
Fuhrherrn Krause Hierselbst, Annenstr. 49, die Gestellung
von 10 Actenwagen ä 2 400 jft. pro Jahr und eines Wagens
für die Sparkasse zum Preise von 2 000 jährlich, auf die
Dauer von 6 Jahren, nämlich pro 1. Januar 1882/88, con-
tractlich übertragen werde."
Berlin, den 16. September 1881.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. Duncker.
533. Antrag.
Die Unterzeichneten beantragen:
„Die Stadtverordneten-Versammlung wolle beschließen, daß
die in Nr. 31 des amtlichen stenographischen Berichts auf
Seite 417 erwähnten Schreiben:
der Direction der Potsdamer Wasserwerke
und
von Bezirksvorstehern aus Charlottenburg
gedruckt resp. dem stenographischen Berichte beigefügt werden."
Berlin, den 22. September 1881.
gez. I)r. Schultz I.
Haesecke. Scheiding. Alfieri. Langenbucher. Stoltz.
Ro eseler.
534. Antrag.
Die Versammlung wolle den Magistrat ersuchen,
durch eine gemischte Deputation, bestehend aus 5 Mitgliedern
des Magistrats und 10 Mitgliedern der Stadtverordneten-Ver
sammlung, die Verhältnisse des Nordens der Stadt prüfen und
event. Anträge zur Hebung der dortigen Stadttheile vorbereiten
zu lassen.
Berlin, den 22. September 1881.
gez. Dr. Pflug.
Gerth. Talke. Langenbucher. Alfieri. Heilmann.
535. Vorlage (Z.-Nr. 2154. B. V. I.) — zur Beschluß
fassung —, betreffend das Project zum Neubau
einer Doppel-Gemeindeschule auf dem Grundstück
Wafferthorstr. 31.
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir in der Anlage
das Project zum Neubau einer Doppel-Gemeindeschule auf dem Grund
stück Wafferthorstr. 31, und zwar:
1 Mappe mit 8 Blatt Zeichnungen,
6 Kostenanschläge mit dem Gesammtbetrage von 315 000 dl.
(s. Anschlag F.)
zur Prüfung und Genehmigung.
Indem wir bemerken, daß unsere Bau-Deputation genanntem Pro-
jecte zugestimmt hat, und daß vorliegender Bau an den im laufenden
Etat der Specialverwaltung Nr. 40 A. sub Extraordinarium Tit. II. B.
Pos. 10 für mehrere Schulbauten zusammen als I. Baurate ausgeworfenen
250 000 Ji Antheil hat, gestatten wir uns, die von der Stadtverordneten-
Versammlung durch Beschluß vom 28. Juni d. I. — Prot. Nr. 27 — be
reits genehmigte Skizze nebst Erläutcrungsbericht und Kostenüberschlag
in der Anlage wieder beizufügen.
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir nunmehr, zu be
schließen :
Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigt das Project
zum Neubau einer Doppel-Gemeindeschule auf dem Grundstück
Wafferthorstr. 31 nebst Turnhalle und Ablrittsgebäuden, be
willigt die Baukosten auf Grund der Specialanschläge mit
315 000 <AC. und stellt hierzu sür das laufende Jahr von den