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Volume No. 64 (529-543), 24. September 1881

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1881 (Public Domain)

Z« Nr. 531. 
Erläuterung 
zu dem Plane, betreffend die Gartenanlagen auf dem Mariannenplatze 
bei Aufstellung des Wilms-Denkmals. 
In dem Project wird von der Verlegung der beiden mittleren Quer- 
wegc, wie solche vom Herrn Baumeister Schmieden beabsichtigt ist, ab 
gesehen und anstatt des von Letzterem projcctirten ganz geradlinigen, seit 
lichen Zuganges von den verlegten Querwegen aus, ist im vorliegenden 
Plane die Verbindung zwischen dem Monument und der Promenade vor 
Bethanien so gedacht, daß der genannte Weg bis zu den vorhandenen 
Querwegen mit demselben Gefälle beibehalten, sodann aber in einem 
kleinen Halbkreise ebenso sanft nach der Promenade ansteigend geführt 
ist, während andrerseits die beiden vorhandenen Querwege in einer ent 
sprechenden Länge so aufzuhöhen sind, daß sie den Uebergang nach der 
tieferliegenden Fläche der Anlagen sanft vermitteln 
Es wird durch diese geringe Abweichung vom Schmieden'schen Zu- 
gangsprojecte der in die jetzt ganz regelmäßige Anlage seitlich einspringende 
Hügel bei passender Bepflanzung gewisser Punkte sich besser in Verbin 
dung mit den vorhandenen Verhältnissen bringen lassen und alsdann die 
ganze Disposition sich günstiger für die Anbringung von 2 Fontaincn 
(die vorgeschobene Lage des Monuments verbietet m. E. die Einrichtung 
nur einer Fontaine in der Mitte der Anlagen) in den Mitten der den 
mittleren Theil der Anlagen abschließenden Halbzirkel gestalten, und 
endlich wird ein sanft in den Rasen einschwingender Gang sich gärtnerisch 
schöner verzieren lassen als steilere in Kanten zusammenstoßende Böschungen. 
Schöne Coniferengruppen in den gegen das Mittelstück liegenden 
Ecken der beiden Seitentheile nnd im Rücken und seitlich vom Monu 
ment, üppige Blattpflanzen und Ziergräser (Gnnsra, Gynerium), sowie 
schön blühende Stauden (Paeonien, Phlox etc.) in dem von wildem Wein, 
Epheu und Sinngrün gebildeten Bändern und endlich Rosenbüsche am Denk 
malshügel und vor demselben werden, ohne die Uebersichtlichkeit der Anlagen 
auch in der Richtung der Längsaxe zu stören, den Platz in eine Schmuck 
anlage verwandeln, welcher sich würdig an das schöne, einem der verdienst 
vollsten Bürger Berlins gestiftete Denkmal anschließt. 
Da nur die neben den Aufhöhungen des Plateaus und den dahin 
führenden Wegen vorzunehmenden Ausgleichungen, weil sie sanfter werden 
sollen als die Böschungen im Schmieden'schen Project, rund 100 chm 
Boden mehr erfordern, dieser Boden aber beim Ausschachten der Rabatten 
nnd der Melioration der Pflanzstellen gewonnen wird, so reicht die 
berechnete Menge von rund 800 chm Aushöhungsboden aus, doch ist 
außerdem zur Melioration der Rabatten und Pflanzstellen nothwendig, 
die 100 chm ausgeschachteten schlechten Boden durch besonders fruchtbare 
(Laub- und Dungerde) Erde zu ersetzen. 
Der anzufahrende Aufhöhungsboden unter Zuhilfenahme des auch 
bei Ausführung des Mauerwerkes gewonnenen sterilen Bodens für den 
Denkmalsplatz und die Wege kann zu einem Drittheil gewöhnlicher Füll 
boden sein, zu zwei Drittheilen aber muß es ftuchtbarer Ackerboden sein 
Berlin, den 27. August 1881. 
gez. Mächtig. 
Städtischer Gartendirector. 
532. Vorlage (I.-Nr. 936. G. B.) - zur Beschlußfas 
sung —, den Abschluß eines Vertrages über die 
Gestellung von Wagen zum Transport von 
Acten rc. betreffend. 
Durch Beschluß vom 7. October 1875 hat die Stadtverordneten- 
Versammlung sich damit einverstanden erklärt, daß wegen Gestellung von 
10 Actenwagen für den Geschäftsverkehr beim Magistrat und eines Acten- 
wagens sür die Sparkasse mit einem geeigneten Unternehmer auf den 
Zeitraum von 6 Jahren Vertrag abgeschlossen werde. 
In Folge dieses Beschluffes ist die Gestellung der vorbezeichueten 
Wagen für die Zeit vom 1. Januar 1876 bis dahin 1882 vertrags 
mäßig dem Fuhrherrn Krause Hierselbst, Annenstr. 49, übertragen und 
demselben pro Wagen und Jahr der Preis von 2 790 <M. und für den 
Wagen der Sparkasse 2 100 gezahlt worden. 
Da dieser Vertrag am 1. Januar k. I. abläuft, sind wir wegen 
fernerer Vergebung des Actenfuhrwesens mit mehreren als gut und sicher 
bekannten Fuhrberren Hierselbst in Verbindung getreten und ist nach den 
eingegangenen Offerten der jetzige Unternehmer Krause mit seiner For 
derung von 2 400 Jft. pro Wagen und Jahr und 2 000 für den 
Wagen der Sparkasse Mindestfordernder gewesen. 
Wir beabsichtigen daher, mit Krause, welcher bei der Gestellung 
des Actenfuhrwesens bisher allen contractlichen Anforderungen bestens 
genügt und zu Klagen keine Veranlassung gegeben hat, vom 1. Januar 
1882 ab einen neuen Vertrag auf 6 Jahre abzuschließen und ersuchen 
die Stadtverordneten-Versammlung, sich hiermit einverstanden erklären zu 
wollen und zu beschließen: 
,<Dic Stadtverordneten-Versammlung genehmigt, daß dem 
Fuhrherrn Krause Hierselbst, Annenstr. 49, die Gestellung 
von 10 Actenwagen ä 2 400 jft. pro Jahr und eines Wagens 
für die Sparkasse zum Preise von 2 000 jährlich, auf die 
Dauer von 6 Jahren, nämlich pro 1. Januar 1882/88, con- 
tractlich übertragen werde." 
Berlin, den 16. September 1881. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. Duncker. 
533. Antrag. 
Die Unterzeichneten beantragen: 
„Die Stadtverordneten-Versammlung wolle beschließen, daß 
die in Nr. 31 des amtlichen stenographischen Berichts auf 
Seite 417 erwähnten Schreiben: 
der Direction der Potsdamer Wasserwerke 
und 
von Bezirksvorstehern aus Charlottenburg 
gedruckt resp. dem stenographischen Berichte beigefügt werden." 
Berlin, den 22. September 1881. 
gez. I)r. Schultz I. 
Haesecke. Scheiding. Alfieri. Langenbucher. Stoltz. 
Ro eseler. 
534. Antrag. 
Die Versammlung wolle den Magistrat ersuchen, 
durch eine gemischte Deputation, bestehend aus 5 Mitgliedern 
des Magistrats und 10 Mitgliedern der Stadtverordneten-Ver 
sammlung, die Verhältnisse des Nordens der Stadt prüfen und 
event. Anträge zur Hebung der dortigen Stadttheile vorbereiten 
zu lassen. 
Berlin, den 22. September 1881. 
gez. Dr. Pflug. 
Gerth. Talke. Langenbucher. Alfieri. Heilmann. 
535. Vorlage (Z.-Nr. 2154. B. V. I.) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend das Project zum Neubau 
einer Doppel-Gemeindeschule auf dem Grundstück 
Wafferthorstr. 31. 
Der Stadtverordneten-Versammlung übersenden wir in der Anlage 
das Project zum Neubau einer Doppel-Gemeindeschule auf dem Grund 
stück Wafferthorstr. 31, und zwar: 
1 Mappe mit 8 Blatt Zeichnungen, 
6 Kostenanschläge mit dem Gesammtbetrage von 315 000 dl. 
(s. Anschlag F.) 
zur Prüfung und Genehmigung. 
Indem wir bemerken, daß unsere Bau-Deputation genanntem Pro- 
jecte zugestimmt hat, und daß vorliegender Bau an den im laufenden 
Etat der Specialverwaltung Nr. 40 A. sub Extraordinarium Tit. II. B. 
Pos. 10 für mehrere Schulbauten zusammen als I. Baurate ausgeworfenen 
250 000 Ji Antheil hat, gestatten wir uns, die von der Stadtverordneten- 
Versammlung durch Beschluß vom 28. Juni d. I. — Prot. Nr. 27 — be 
reits genehmigte Skizze nebst Erläutcrungsbericht und Kostenüberschlag 
in der Anlage wieder beizufügen. 
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir nunmehr, zu be 
schließen : 
Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigt das Project 
zum Neubau einer Doppel-Gemeindeschule auf dem Grundstück 
Wafferthorstr. 31 nebst Turnhalle und Ablrittsgebäuden, be 
willigt die Baukosten auf Grund der Specialanschläge mit 
315 000 <AC. und stellt hierzu sür das laufende Jahr von den
	        
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