Gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin.
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Wir sind in diesem Falle ausnahmsweise bereit, das Erziehungsgeld
noch 2 Jahre fortzubewilligen.
Berlin, den 22. Februar 1881.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
228. Vorlage (J.-Nr. S23. F. B.) — zur Beschlnfffaffung
—, betreffend die Gewährung einer laufenden
Unterstützung an den invalide« Feuerman« Leh
mann.
Der Feucrmann Georg Wilhelm Lehmann muß zum 1. April cr.
aus dem Dienste der Feuerwehr entlassen werden, weil er nach dem bei
liegenden Atteste des Feuerwehrarztes, Sanitätsraths vr. Ribbeck, wegen
Erweiterung der Lungcnzellen und hochgradigen Asthmas der Bronchien
dienstuntauglich geworden ist. Das Königliche Polizei-Präsidium hat den
Antrag bei uns gestellt, dem rc. Lehmann, der im 55. Lebensjahre steht
und fast 29 Jahre hindurch den Anstrengungen des Feuerwehrdicnstcs
ausgesetzt gewesen ist, mit Rücksicht darauf, daß seine Invalidität un
zweifelhalt von letzterem herrührt und er nicht im Stande ist einen an
deren Erwerbszweig zu ergreifen, eine laufende Unterstützung von jähr
lich 720 zn bewilligen. Da Lehmann der Unterstützung sowohl
würdig wie bedürftig ist und auch sonst alle Voraussetzungen vorliegen,
unter denen in früheren Fällen ähnliche Zuwendungen erfolgt sind, so
stellen wir unter Beifügung des Antrages des Königlichen Polizei-Prä
sidiums und eines Dienstbeschädigungsattestes anheim, zu beschließen:
Unter Vorbehalt der Rechte der Stadtgemeinde und des
jederzeitigen Widerrufs erklärt sich die Stadtverordneten-Bcr-
sammlung einverstanden mit der Gewährung einer laufenden
Unterstützung an den invaliden Feuermann Georg Wilhelm
Lehmann in Höhe von jährlich 720 vom 1. April er.
ab, zahlbar in monatlichen Raten pränumerando ä Conto der
Specialverwaltung Nr. 45, Abtheilung ll.
Berlin, den 24. Februar 1881.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
2. April 1881.
Berlin, den
Der Stadtverordneten-Vorsteher.
gez. vr. itrofmann.