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Volume No. 24 (171-176), 14. März 1881

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1881 (Public Domain)

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Straßenterrains rc., event, einschließlich provisorischer Befestigung, An 
legung von Promenaden, excl. der Kosten für Steine 40 000 di. 
Nach der Erläuterung Nr. 19 ist der Ansatz um 20 000 di. höher, 
als für das Jahr 18x0/81, weil mehrere Straßen, deren Pflasterung 
im nächsten, oder in dem darauf folgenden Jahre nöthig wird, hinsicht 
lich der Erdarbeiten zu reguliren sind und es erfahrungsmäßig für die 
Haltbarkeit des Pflasters viel besser ist, wenn die Einlegung des 
Pflasters richt unmittelbar auf die Herstellung der Erdarbeitcn erfolgt. 
Der Ausschuß ist jedoch der Meinung, daß im nächsten Jahre derartige 
Arbeiten nur in geringem Umfange vorkommen werden, und beantragt 
deshalb, dazu nur 20000 di. zu bewilligen und die nachgeforderten 
20 000 di. abzusekeni 
3. unverändert. 
Titel II. C. schließt hiernach ab in Summa mit 95 000 di. statt 
mit 115 000 dl. 
I>. Umpflasterungen. 
An diesem Titel wurde nichts geändert, es kam dabei jedoch zur 
Sprache, daß im nächsten Jahre Umpflasterungen in möglichst großem 
Umfange vorgenommen werden müssen, damit wenigstens die Haupt 
verkehrsstraßen gutes Pflaster erhalten. Aus einer Seite behielt man sich 
vor, bei der dritten Lesung des Etats in der Versammlung den Antrag 
auf Erhöhung der Positionen 1a. und 1b. einzubringen. 
E., F., 6. unverändert. 
Titel III. Chausseen und Wege. 
A. Chausseen. 
Die Position c. fällt hier fort, weil die Ausgabe für das Chaussee 
haus an der Prenzlauer Chaussee mit 28 dl durch Stadtverordneten- 
bcschluß vom >5. v. M. in den Specialetat Nr. 1 eingesetzt ist. Es 
folgt dann Position c. statt d. und d statt e. 
4. bleibt unverändert und Titel III A. schließt ab in Summa mit 
332 182 di statt mit 332 210 di 
B. und C. unverändert. 
Titel IV Brücken- und Wasserbauten. 
1. Unterhaltung der Brücken 87 700 di. 
Dieser Ansatz ist gegen die letzte Etatssumme ermäßigt worden, weil 
die neu erbauten festen Brücken weniger Unterhaltungskosten verursachen. 
Da nnn auch die Jannowitzbrücke neu gebaut wird und nach dem Final- 
abschluß der Sladt-Hauptkasse am 1. April 1880 bei der Position ein 
Ausgaberest von 28 315,94 di. verblieben ist, so glaubt der Ausschuß der 
Versammlung einpschlen zu sollen, pro 1. April 1881/82 nur 77 700 di 
statt 87 700 di. zu bewilligen. 
2 und 3 unverändert. 
Summa Titel IV. 81 200 di statt 91 200 di 
Tiiel V. Brunnen. Unverändert. 
Titel VI. Bedürfnißanstalten. 
Zu diesem Titel war seitens der Stadtverordneten-Versammlung bei 
Berathung des Stadthaushaltctats pro 1880/81 der Magistrat ersucht 
worden, mit den competentcn Behörden wegen Errichtung öffentlicher Be- 
dürfnißanstalten im Thiergarten und in den anderen öffentlichen Parks 
Verhandlungen anzuknüpfen. 
Hierzu bemerkt der Magistrat in seiner Vorlage (Drucksache Nr. 70), 
betreffend die Festsetzung des Stadthaushaltetats pro 1. April 1881/82, 
daß es bisher nicht thnnlich erschien, derartige Verhandlungen anzuknüpfen, 
er werde diese Angelegenheit jedoch im Auge behalten und bei passender 
Gelegenheit geeignete Schritte thun. 
"Der Ausschuß empfiehlt der Versammlung, die Resolution hier 
durch für erledigt zu erachten. 
Von den für Ausstellung von Bedürsnißanstalten bewilligten Mitteln 
sind ausweislich der Finalabjchlüsse alljährlich bedeutende Reste verblieben 
und mit Rücksicht hierauf wurde heute von einer Seite beantragt, die in 
dem vorliegenden Etatsentwurs pro 1881/82 geforderten 35 000 dt. auf 
25 000 di, d. i. um K'000 di., zu ermäßigen. Dieser Antrag wurde 
jedoch abgelehnt, weil der Herr Magistratscommissariiis erklärte, daß 
über die Reste bereits vollständig disponirt sei und die Majoriiät hiernach 
der Ansicht war, daß, wenn im Sinne der obgedachten Resolution ver 
fahren werden solle, auch die erforderlichen Mittel bewilligt werden müssen. 
Titel VI. bleibt mithin unverändert. 
Titel VII Granitbahnlegung 
sin der Position 2, Regulirung von Bürgersteigen vor Communal- 
grundstücken und Plätzen rc., wurde an den Herrn Magistratscommissar 
die Anfrage gerichtet, ob die am 1. April 1880 verbliebenen Reste, soweit 
dieselben nichl noch für bereits vor dem 1. April d. I. begonnene, oder 
ausgeführte Arbeiten erforderlich waren, abgesetzt seien. Der Herr Ma< 
gistralscommissar konnte hierauf keine definitive Anwort geben, glaubt 
aber, daß die Absetzung der Reste inzwischen geschehen sei. Im Ausschüsse 
wurde dies zwar bezweifelt, man ging aber schließlich darüber hinweg, und 
Titel VII blieb unverändert 
Extraordinarium. 
Titel l. Allgemeine Verwaltung. 
1. unverändert. 
2. Reuvermessnug der Stadt zur Herstellung eines Planes derselben 
84 000 di 
Außerdem von den zu 810 000 dL berechneten Kosten 
des zweiten Theils der Arbeiten 10000 - 
94 000 di 
Hierzu ist, wie im Eingänge dieses Protokolles bereits bemerkt, die 
Magistratsvorlage (Drucksache Nr. 133) als eine nähere Molivirung des 
Ansatzes eingegangen. 
Im Ausschüsse war man ursprünglich der Ansicht, daß die Ver 
messung der Außengebiete der Stadt nicht nothwendig sei. Dagegen 
wurde seitens des Herrn Stadtbauraths dargethan, daß die bisher fertig- 
gestellten Karten und Pläne als durchaus gelungen zu betrachten seien 
und das Bedürfniß nach solchen guten Karten für einzelne Außengebiete 
fast noch größer sei. wie für die innere Stadt. Wenn die örtliche 
Fixirung der Dreieckspunkte stattgefunden habe, so können die übrigen 
Vermessungsarbeiten und die Karten successive fertig gestellt werden. Die 
Dreieckspunkte aber müßten unverzüglich fixirt werden. Der Ausschuß 
erklärt sich damit einverstanden, daß die Herstellung des Polygonnetzes 
für den zweiten Theil der Arbeiten fortgeführt werde, und beantraat dem 
gemäß, anstatt der Fassung im Etat den zweiten Theil dieser Posilion 
so zu fixiren: 
Außerdem zur Herstellung des Polygonnetzcs für den zweiten 
Theil der Arbeiten eine Rate von 10 000 dl. 
Von einer Seite wurde im Ausschüsse Mittheilung gemacht von einer 
Zuschrift, worin die Vermessung und Kartirung Berlins, wie sie jetzt in 
der Ausführung begriffen ist, sowie die Höhe der veranschlagten Kosten 
dafür bemängelt wird. 
Der Ausschuß ließ sich auf die in dem Schreiben gemachten An 
gaben nicht näher ein. Das Schreiben ist dem Herrn Stadtbaurath zur 
weiteren Veranlassung übergeben worden. 
Seitens des Herrn Stadtbauraths wurde der Wunsch ausgesprochen, 
daß die Ausschußmitglieder und event, die sämmtlichen Stadtverordneten 
die fertig gestellten Karten und Pläne besichtigen möchten. Im Ausschüsse 
acceptirte man diesen Vorschlag, und es soll nun zwischen dem Herrn 
Stadtbaurath und dem Stadtverordneten-Vorsteher Tag und Stunde ver 
abredet werden, wann die Besichtigung stattfinden kann. Als Ort der 
Besichtigung wurde der Oberlichtsaal im Rathhause in Aussicht genommen, 
weil die Räume in dem Halleschen Thorgebäude, in denen die Karten 
und Pläne sich für gewöhnlich befinden, zu einer solchen gemeinschaftlichen 
Besichtigung nicht groß genug sind. 
Titel >1. Straßenpflastcrung. 
1. Rcgulirung und Pflasterung der Frankfurter Allee, von der 
Memelerstraße bis zur Straße Nr. 50, Abtleilung Xlll. 2., Arbeits 
löhne und Stcinmaterial 317 000 di 
Von einer Seite wurde beantragt, die Kosten zu trennen »nd für 
Arbeitslöhne 122 000 di. und für Steinmaterial 195 000 di zu bewilligen; 
dieser Antrag wurde jedoch nach einer kurzen Erörterung zurückgezogen, 
nachdem darauf aufmerksam gemacht worden war, daß eine genaue Spcci- 
fication dieser Kosten nicht möglich sei. 
2. Erweiterung des Steindepotplatzes am Urban — wegen weiterer 
Räumung des Platzes am Planufcr — Umzäunung, Regulirungs- und 
Aushöhnngsarbeiten, Herstellung von Zufahrtsstraßen 16 000 di. 
Von einer Seite wurde hierzu bemerkt, daß diese Kosten aus dem 
Grundstück-Erwerbungsfonds zu entnehmen sein dürften, weil der Platz 
doch nur geräumt werden solle, damit er parzellirt und zu Baustellen 
verkauft werden könne. Das Kaufgeld fließe in den Grundstück-Er 
werbungsfonds und deshalb sei es recht und billig, wenn die Räumungs 
kosten nicht aus den laufenden Steuern, sondern aus dem gedachten Fonds 
entnommen würden. 
Da der Herr Kämmerer nicht zugegen war, und es für wünschens- 
werth erachtet wurde, daß sich derselbe zunächst über den Antrag äußere, 
so setzte der Ausschuß die weitere Berathung über diese Position aus. 
Titel III. Chausseen und Wege. Nichts. 
Titel IV. Brücken- und Wasserbauten. 
Diesen Ausgaben steht eine Einnahme in gleicher Höhe von 
733 000 di aus der Anleihe gegenüber. Nach dem Finalabschlusse der 
Stadt-Hauptkasse sind bei diesem Titel am 1. April 1880 in Rest ver 
blieben 1 719 251,ol di. »nd im Ausschuß war man der Meinung, daß 
die pro 1881/82 geforderten 733 000 di. mit Rücksicht auf die große 
Restsumme nicht verbraucht werden können. Da im Specialetat Nr. 8 
die Zinsen von den 733 000 di. im Titel II. der Ausgabe mit ausgeworfen 
stehen, die Verzinsung aber nicht erforderlich ist, wenn die 733 000 di 
Anleihe selbst nicht flüssig gemacht zu werden braucht, so behielt man sich 
auf einer Seite vor, die Anträge auf Absetzung der Zinsen bei Berathung 
des Specialetats Nr. 8 zu stellen. 
Einnahme. 
Ordinarium. 
Titel 1. Allgemeine Verwaltung. Unverändert. 
Titel II. Straßenpflasterung und Entwässerung. 
1. unverändert. 
Der Position 2 ist hinzuzufügen: 
b) Pflasterrente von der Neuen Berliner Pferdeeisenbahngesell- 
schast 20 000 dl. 
und 
c) Pflasterrente von der Berliner Pferdeeisen 
bahngesellschaft, Commanditgesellschaft auf 
Actien (I. Lestmann & Co.) . . . 14 800 « 
zusammen . . 34 800 di.
	        
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