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Gedruckt bet Julius Sittenfeld in Berlin.
belegene AnstaltSterrain von unbefugten Persönlichkeiten betreten werden
kann, wodurch schon häufig Störungen der Anstaltsordnung veranlaßt
worden sind.
Den in den Anstaltsanlagen promenirenden Kranken sind wiederholt
Belästigungen durch daS Publikum ausgesetzt gewesen, sogar von diesem
geneckt und gereizt worden. Diesem Uebelstandc hat bisher auch durch eine
verschärfte Beaufsichtigung der Anstaltsanlagen ihrer großen Ausdehnung
halber nicht wirksam gesteuert werden können.
Um gründliche Abhilfe zu schaffen, haben wir beschlossen, die Anstalt
nach dieser Seite hin durch ein Einfahrlsihor, an welches sich ein Pförtner«
hauS zur Ausnahme eines Wächrers anschließt, vollständig abzuschließen.
Die Baukosten sollen aus den beim Neubau der Anstalt gemachten Er
sparnissen gedeckt werden.
Unter Beifügung des auS zwei Blatt Zeichnungen, dem EcläuterungS-
bericht und dem mit IO 600 <40. abschließenden Kostenanschläge bestehenden
Projects, welchem die Bau-Deputation und das Curalorium der Irren-
anstalt zugestimmt haben, ersuchen wir die Stadtverordneten-Bersammlung,
beschließen zu wollen:
„Das vorgelegte Project zum Bau eines Porlierhauscs mit
Einfahrt aus dem Grundstücke der Irrenanstalt in Dalldorf wird
genehmigt; die Baukosten mit 10 600 <40. werden aus den beim
Neubau der Irrenanstalt gemachten Ersparniffen bewilligt.'
Berlin, den 21. October 1880.
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt,
gez. von Forckenbeck.
Zu Nr. S»7.
Erläulerungsbericht
zum Bau eines Portierhauses mit EinsahrlSlhor für die städtische Irren-
anstalt zu Dalldorf.
Der von der Oranienburger Chaussee abzweigende, nach dem Der-
waltungsgebäude der Irrenanstalt führende Zufahrtsweg soll an der Chaussee
mit einem Einfahrls- resp. Eingangsthorc abgeschlossen werden, welches auch
gleichzeitig den bisher ebenfalls von der Chaussee abzweigenden auf der
Grenze dcS AnstaliSterrainS nach der Hinteren Einfahrt der Anstalt führen
den und zu diesem Zwecke auch theilweise zu verlegenden Zufahrtsweg ab-
schließen soll.
Zu diesem Zweck ist in beifolgendem Project an der Chaussee ein
größerer auch zum Halten von Fuhrwerken dienender halbkreisförmiger
Platz angenommen, in dessen Peripherie daS aus steinernen Pfeilern und
eisernem Gitterthor gebildete Einfahrts- resp. EingangSthor und daneben,
und zwar in der Mitlelaxe daS zur Bedienung der Einfahrt erforderliche
PortierhauS angeordnet ist. Auf den mittleren, die Durchfahrt bildenden
steinernen Pfeilern sollen 2 Gaslaternen angebracht werden, die event,
auch zur Andeutung des städtischen Besitzes in ihrer Decoration Gelegen
heit geben werden.
Das PortierhauS enthält den für einen unvcrheiratheten Beamten
erforderlichen Wohn- resp. Schlafraum in einem 4,44 w langen und
breiten mit Kachel-Heiz- und Kochofen versehenen Zimmer, welche« sich
nach dem Platz hin durch einen auch zum Beobachten des Eingangs die
nenden Erker erweitert und durch einen kleinen mit Doppelthür versehenen
Vorbau zugänglich ist. Das Gebäude soll im Ziegelrohbau aufgeführt
und mit doppeltem Pappdach abgedeckt werde».
Zu den Seiten dieser Baulichkeiten sollen Pflanzungen von Bäumen
und Sträuchern, ebenso in der Peripherie des Vorplatzes angeordnet und
hinter dem Portierhausc ein Abessynierbrunnen angelegt werden, welcher
zum Gebrauch für den Portier und gleichzeitig zum Begießen der dort
befindlichen Pflanzungen benutzt werben soll.
Berlin, den 18. September 1880.
Der Stadtbauinspector.
Erdmann.
Eingegangene Petitionen.
Journal.
Nr.
Einsender.
Gegenstand.
102.
Rentier Bracklow, Linien«
straße 87.
Regulirung der Elsafferstraßc vor
dem Grundstück Nr. 91.
103.
Wittwe N. N.
Bewilligung einer Unterstützung.
104.
Louis Engelfried, Frank
furter Allee 103.
Eventuelle Aufhebung des Pacht
vertrages bezüglich einer städti
schen Parzelle in der Straße
Nr. 50 bei dem neuen Viehhos.
105.
Potsdamerstraßen - Bezirks
verein.
Einholung der Wünsche der Be
zirkseingesessenen bei der Wieder»
besctzung erledigter Gemeinde
ämter.
106.
A. Kothe, früherer Bau-
ausseher.
Erneutes Gesuch wegen einer an
geblichen Forderung aus seiner
früheren Beschäftigung bei der
Canalisation.
107.
Eigenthümer Foerste-
mann (Arconaplatz 5)
und Genossen.
Umgestaltung des Arconaplatzes.
Berlin, den 23. October 1880.
Der Stadtverordneten-Vorsteher.
Dr. LtraHman«.