Gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin.
wendig verlangt worden. Diese Anlage bietet den Vortheil, daß auch in
Rinderpcstfällen der Betrieb auf dem übrigen Viehhos seinen ungestörten
Fortgang nehmen kann. In den Seuchenhof wird alles Vieh, welches
aus den der Rinderpest verdächtigen Gegenden kommt, direct eingefahren
und hat derselbe zu diesem Zweck eine ganz abgesonderte Lage am östlichen
Ende des Grundstücks erhallen.
Aus dem vollkommen abgeschloffenen Hofraum, in welchen ein
Schienengeleise eingeführt wird und behufs Abfuhr des Fleische« von dem
als verdächtig getödteten Vieh von der Straße Nr. 68 direct eingefahren
werden kann, ist zunächst ein ganz einfacher nichr gewölbter Stall ohne
Futterboden, zur besseren Kühlhaltung aber mit Holzcementdach versehen,
projectirt, welcher 120 Ochsen aufnehmen kann. Abgesehen von der ein
facheren Deckenconstruclion ohne Gewölbe und darüber liegendem Futter
boden soll die Ausführung der der übrigen Rinderställe außen und innen
im Rohbau mit hochkantigem Klinkcrpflaster in Cement, Cementkrippen und
verzinkten eisernen Raufen vollkommen entsprechen.
Neben dem Stallgebäude ist noch ein kleine« Schlachthaus mit zwei
Kammern zum Tödtcn des kranken Viehes und je einem kleinen Raum
für den Thierarzt und den amtlichen Schlächter in einfachster Ausstattung
ebenfalls mit Holzcementdach projectirt.
Die Kosten für diese Baulichkeiten werden laut dem beigefügten Kosten
anschlag: betragen:
1. für den Rinderstall 27 000 t /fC
2. für das Schlachthaus . 13000 -
zusammen 40 000 c 4t
Berlin, den 27. Juli 1880.
Die IV. Stadtbauinspection.
gez. Lindemann.
Berlin, den 11. September 1880.
Der Stadtverordneten-Vorsteher,
gez. Dr. StraHmann.