»8L
Bea«tlvortu«g. ]
Herstellung von Rohrbrunnen und laufende Unterhaltung.
Die in Rest gestellten Summen sind zu den aufgestellten Rohr
brunnen nahezu verbraucht worden; der Auftrag zur Ausführung hatte
wegen der ausgedehnten Verhandlungen über die Art der Construction rc.
erst nach Abschluß des Vertrages mit dem Unternehmer ertheilt werden
können, so daß die Arbeiten sich bis in das Etatsjahr 1879/80 hinein
zogen.
Ad Titel VI. Pos. 1. Bedürfnißanstalten.
Die Arbeiten zur Aufstellung der Anstalten haben vor Jahresschluß
nicht beendet werden können, weshalb die nicht verbrauchten Beträge in
Rest zu stellen waren.
Ad Titel VII. Pos. 1. Hülfsgelder für eingelegte Granit
bahnen.
Die Jnreststellung war erforderlich, weil ein Theil der Eigenthümer,
welche bezüglich ihrer Grundstücke zur Regulirung der Bürgersteige pro
1878 aufgerufen worden, die Gewährung der Beihülfe bis zum Schluß
des Jahres noch nicht beantragt hatte, nach dem Reglement aber der
Anspruch auf Hülfsgelder erst mit Ablauf des auf das Jahr des Auf
rufs folgenden Kalenderjahres erlischt, Zahlungen daher noch bis Ende
1879 geleistet werden mußten.
Im Etat 1879/80 waren überdies nur 50 000 dt gegen 100 000 dt.
pro 1878/79 vorgesehen.
Pos. 2. Rezulirung von Bürgersteigen vor Communal-
grundstücken und Plätzen.
Die in Rest gestellten 16 130,83 dt haben für die in Ausführung
begriffen gewesenen Arbeiten: in der Memelerstraße vor dem Schulgrund
stück und dem Parke, in der Lehrterstraße, auf dem Vinetaplatz, am Nord
ufer vor den Badeanstalten, in der Müllerstraße rc. nicht einmal ausge
reicht; der Mehrbetrag ist aus den Mitteln pro 1879/80 entnommen.
Berlin, den 11. Juni 1880.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
383. Vorlage — zur Beschlußfassung —, betreffend die
Bestellung von Pflastersteinen für das Jahr
1881/82.
Seit mehreren Jahren hat die Stadtverordneten-Versammlung, zu
letzt durch Beschluß vom 28. Juni 1879 — Prot. Nr. 28 —, sich damit
einverstanden erklärt, daß ein Theil der zu den im nächsten Jahre aus
zuführenden Pflasterungen erforderlichen Pflastersteine bis zu einem ge
wissen Kostenbeträge schon im lausenden Jahre in Bestellung gegeben
werden könne.
In gleicher Weise erscheint es nothwendig, auch für den Bedarf des
Jahres 1881/82 mit der Bestellung der Pflastersteine vorzugehen, damit
mit der Bearbeitung dieser Steine jetzt schon begonnen, und dieselben vor
und während des Winters so frühzeitig herangeschafft werden, daß nach
Feststellung des Etats pro 1881/82 mit den Pflasterungen selbst be
gonnen werden kann.
In Uebereinstimmung mit unserer Bau-Deputation halten wir es des
halb für nothwendig, daß auch für das nächste Jahr die Vorausbestellung,
wie es für 1879/80 geschehen ist, für den Betrag von 1000 000 dt
erfolgt.
Die Stadtverordneten-Versammlung ersuchen wir deshalb sich damit
einverstanden zu erklären:
daß ein Theil der für das nächste Jahr erforderlichen Pflaster
steine bis zum Kostenbeträge von 1 000 000 dt. schon jetzt in
Bestellung gegeben werden kann.
Wir bemerken hierbei, daß die Kosten für diese Steine theilweise erst im
Jahre 1881/82 zur Zahlung gelangen.
Berlin, den 12. Juni 1880.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. Duncker.
384. Vorlage (J.-Nr. 1871. B. V. I.) - zur Beschluß-
saffung —, betreffend die Skizze zum Bau einer
Jdiotenanstalt auf dem städtischen Grundstücke
in Dalldorf.
Durch Beschluß vom 13. Mai cr. hat die Stadtvcrordneten-Ver-
sammlung sich mit der Errichtung einer Jdiotenanstalt auf dem städti
schen Grundstücke in Dalldorf einverstanden erklärt, die dazu erforderlichen
Kosten mit 250 000 dt. aus den Ersparnissen beim Bau der Irrenanstalt
bewilligt und als erste Baurate die im Extraordinarium des Etats der
Specialverwaltung Nr. 40A. pro 1880/81 für diesen Zweck ausge
worfenen IM 000 dt. zur Verfügung gestellt.
Wir haben darauf hin die anliegend beigefügte Skizze, bestehend
aus drei Blatt Zeichnungen in einer Kapsel mit Erläuterungsbericht
und dem mit 247 000 dt. abschließenden Kostenäberschlage, anfertigen
lasten.
Die kurze Zeit bis zum Beginn der Ferien reicht zur Fertigstellung
des vollständigen Projects nicht aus. Es ist aber sehr wänschenswerth,
daß sobald als möglich mit dem Bau begonnen wird, damit er noch in
diesem Jahre unter Dach gebracht werden kann.
Indem wir daher bemerken, daß unsere Bau-Deputation wie die ge
mischte Deputation zur Errichtung der Jdiotenanstalt sich mit der Skizze
einverstanden erklärt haben, ersuchen wir die Stadtverordneten-Versamm
lung, beschließen zu wollen:
Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigt die Skizze
zum Bau einer Jdiotenanstalt auf dem städtischen Grundstücke
zu Dalldorf und den dazu gehörigen, mit 247 MO dt ab-
schließenden Kostenüberschlag, auch, daß mit dem Bau begonnen
werden kann, sobald die speciellen Zeichnungen und der Anschlag
von den Maurerarbeiten aufgestellt und von der Bau-Deputation
genehmigt sind, und stellt dazu die nächste Rate mit IM OM dt.
aus der für den Bau der Irrenanstalt aufgenommenen Anleihe
zur Verfügung.
Berlin, 10. Juni 1880.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt,
gez. Duncker.
Zu Nr. 384.
Erläut erungsbericht
zur Skizze, betreffend den Neubau einer Jdiotenanstalt auf dem städtischen
Grundstück zu Dalldorf.
Baustelle. Die Jdiotenanstalt soll auf dem für die städtische
Irrenanstalt zu Dalldorf bewilligten Terrain und zwar außerhalb dieser
nunmehr vollendeten Anstalt, aber im Anschluß an dieselbe auf der nörd
lich davon gelegenen disponiblen Fläche erbaut werden, so daß der zu dem
nördlichen Eingang der Irrenanstalt führende chaussirte Fahrweg aucy
die Zufahrt für dre Jdiotenanstalt bildet, wie dies der Situationsplan
Blatt III. näher darstellt.