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Aufrage«.
daß an das Vorschußconto im Jahre 1877 der Betrag von 74 475,
und im Jahre 187S der Betrag von 133 439,ss <AC., zusammen
207 915,18 JC., erstattet worden sind.
Diese Angaben stimmen nicht überein.
Wenn der Grundstück - Erwerbungsfonds, wie in dem Nachweise für
das Vorschußconto angegeben ist, an das letztere noch 100 000 AL zu
erstatten hat, so hätten dieselben von dem Vermögensstande des ersteren
in Abrechnung gebracht werden müssen.
Der Magistrat wird hierüber um Aufklärung ersucht.
3. 1. Specialverwaltung Nr. 1 — Kämmereiverwal-
tung — Grundstücke in der Stadt.
Es sind eine Anzahl kleinerer Etalsüberschreitungen vorhanden, welche
durch nicht vorherzusehende Ausgaben entstanden sind und deshalb gerecht»
fertigt erscheinen. Hervorzuheben sind indessen folgende Punkte:
Bei Titel I. E. 1 hat eine Überschreitung um 176,oi AL. statt
gefunden, welche dadurch motivirt wird, daß sich bei der Baubereisung
die Nothwendigkeit des Abputzes der Fayade des linken Seitenflügels
herausgestellt habe. Der Betrag ist zwar an sich nicht bedeutend, da aber
eine Anzahl anderer Uebcrschreitungen bei anderen Titeln auf dieselbe
Weise motivirt werden, so ist abermals, wie schon wiederholt früher, zu
betonen, daß es zur Vermeidung der Uebcrschreitungen dringend noth
wendig ist, die Baubereisung so rechtzeitig vor der Ausstellung des Etats
vorzunehmen, daß die nothwendig werdenden Reparaturen darin Berück»
sichtigung finden können.
Bei Titel I. F. 5 ist die Lieferung von Wasser an die Feuerwehr»
gebäude in der Bendler- und in der Ticckstraßc als nicht vorhergesehen
bezeichnet. Aus welchem Grunde diese Ausgabe nicht vorhergesehen wer
den konnte, ist nicht angegeben.
Der Magistrat wird hierüber um Rückäußerung nachgesucht.
41. 14. Specialverwaltung Nr. 14 — Friedrichs-Gym
nasium —.
Die Ueberschreilung bei Titel VIII. 5 — Unvorhergesehene Aus
gaben — ist nicht gerechtfertigt.
Die Beschaffung eines neuen Goldrahmens für das Bild des ver
storbenen Directors hätte beim Extraordinarium aus den Etat gebracht
werden müssen, wenn sie nicht zu umgehen war. Daß nicht ein halbes
Jahr damit noch gewartet werden konnte, ist nicht nachgewiesen, ebensowenig
daß die Genehmigung des Magistrats dazu eingeholt worden ist.
Um Auskunft hierüber wird ersucht.
3. 22. Spccialverwaltung Nr. 20 — Dorothccnstädtische
Realschule —.
Die bedeutende Ueberschreilung von 179,7z AL. bei Titel IX. —
Prämien — soll im folgenden Jahre erspart werden, was also bei der be
treffenden Rechnung pro 1879/80 zu verfolgen ist.
Der Magistrat wird uw Auskunft ersucht, ob der bereits in der
vorigen Rechnung vorhandene Ausgaberest beim Extraordinarium iw Be
trage von 313,48 AL. nicht abgesetzt werden kann.
8. 31. Specialverwaltung Nr. 29 — Allgemeine Aus
gaben für Schulzwecke —.
Auch hier sind wieder durch verspätete Baubereisung Uebcrschreitungen
herbeigeführt worden.
Ausfallend ist der Grund, aus welchem der Heizapparat der Turn
halle des Leibniz-Gymnasiums schadhaft geworden sein soll. Es wird
nämlich angegeben, es sei dies zum Theil dadurch geschehen, daß die Turn
warte mit einer Temperatur von 20 o 0. — 16° R. nicht zufrieden warm,
während die Apparate nur auf 12° C. = 9,6° R. berechnet seien.
Das eine oder das andere erscheint kaum glaublich und ersucht der
Rechnungsausschuß deshalb den Magistrat um ausführlichere Aufklärung
darüber.
7. 42. Specialverwaltung Nr. 40R. — Straßenbau —.
Bei Titel II. A. ist ein Rest aus der Rechnung pro 1877 und
1. Quartal 1878 von 284116,gi ^ zur Sollausgabe gestellt, in der
Motivirung sind aber nur 283 896,91 Ai. aufgeführt. Aus dem Final«
extract ergiebt sich, daß ein Abgang von 220 Ai. stattgefunden hat, der
offenbar davon abgezogen ist; aus welchem Grunde, ist nicht ersichtlich,
und wird der Magistrat deshalb um Aufklärung ersucht.
Beantwortung.
Inzwischen sind von deu loUOÜO Ai. wieder 60 000 Ai. zur An
weisung gelangt und werden die letzten 50 000 Ai. wohl im Herbst eben
falls gezahlt werden können.
Für die rechtzeitige Ausführung der Baubereisungen wird Sorge ge
tragen werden. Es ist aber unmöglich, alle für die Grundstücke noth
wendig werdenden baulichen Arbeiten bei der Etatsaufstellung vorauszu
sehen, da diese fünf Monate vor Ansang des Etatsjahrs begonnen und
schnell fortgeführt werden muß und also das Etatsjahr erst gegen 17 Monat
nach der Etatsaufstellung abläuft, in diesem Zeitraum aber noch zwei Winter
liegen.
Das Grundstück Bendlerstraße 25 ist im Frühjahr 1878 der Cana-
lisation angeschlossen und dabei eine Bewässerung desselben hergestellt,
welche vorher nicht vorhanden war. Es entstanden neben der Bewässe»
rungöabgabe nun auch Kosten für den Wasserconsum, wovon beim Ent-
wurf deS Etats nichts bekannt war.
Die Kosten für den Wasserverbrauch im Grundstück Tieckstr. 18,
welches theilweiS Polizeizwecken dient, sind bis zum Jahre 1878 von
der Polizei-Hauptkasse getragen worden. Als dann daS Polizei-Präsidium
an Specialverwaltung Nr. 1 einen MiethSzinS für die Polizeiräume be
zahlte, wurden von letzterer Verwaltung auch die Kostenrechnungen für den
Wasserverbrauch honorirt, welche Ausgaben dagegen von der Polizeivcrwal»
tung, in deren Etat sie noch zum Soll standen, erspart sind. Vom Jahre
1879 ab sind diese Kosten bei Specialverwaltung Nr. 1 etatisirt.
DaS Bild, welches dem Friedrichs-Gymnasium geschenkt ist und der
Aula zur großen Zierde gereicht, hätte, wenn eS unemgerahmt stehen ge»
blieben wäre, leicht leiden können. Die Anweisung von 150 AL als
Kosten des beschafften Goldrahmcns ist seitens des DireclorS, welcher von
allen auf Titel VIII. 5 übernommenen Ausgaben nicht Kenntniß hatte,
in der Annahme erfolgt, daß damit die Etatssumme nicht überschritten
werde. Es ist Anordnung getroffen worden, daß künftig die Directoren
von allen Zahlungen Mittheilung erhalten, damit dergleichen Vorkommnisse
vermieden werden. Mit Rücksicht hieraus, und da die Kosten des Gold-
rahmens sich thatsächlich auf 300 AL belaufen, zu denen das Lehrer
collegium 150 AL beigetragen hat, ersuchen wir, die Mehrausgabe zu
genehmigen.
Die Absetzung des Ausgaberestes wird durch die Rechnung pro 1. April
1879/80 nachgewiesen werden.
Bei Ausarbeitung der HeizungSprojecte für die durch Caloriferen er
wärmten Turnhallen wurde angenommen, daß in denselben eine gemäßigte
Temperatur von in muxirno 12 0 R. (nicht wie irrig angegeben 12" 0.)
gefordert werden würde und sind dementsprechend auch die Heizapparate
angefertigt worden. Im Laufe deS Winters wurde von den Turnlehrern
das Verlangen gestellt, eine Zimmertemperatur von 160 R. herzustellen.
Der Heizingenieur kam diesen Anforderungen zuerst nach, wandte sich je
doch, wegen der übermäßigen Anstrengung der dem nicht gewachsenen Heiz
apparate und des bedeutenden Brennmaterialienverbrauchs an das Cura-
torium für das städtische Turnwesen, welches feststellte, daß eine Tempe
ratur von 10 bis 120 zureichend sei. Hiernach ist dann aucb fernerhin
verfahren worden, doch hat die vorübergehende Ueberhcizung, namentlich in
der Turnhalle des Leibniz-GymnasiumS zu einem frühzeitigen Reparatur-
bedürfniß des Mauerwerkes des Apparates geführt.
In dem Reste der 284116,gi Ai. ist der Betrag von 6 930 AL
Kaufgeld für eine vom Grundstück der Sophienkirche zur Straßenverbreile-
rung erforderlich gewesene Parzelle enthalten, deren Größe zu 126 qm
angenommen war. Eine vor der Bezahlung vorgenommene Vermessung
des Trennstücks an Ort und Stelle ergab nur einen Flächeninhalt von
122 qm, in Folge dessen sich das Kaufgeld um 220 Ai. ermäßigte.
Dieser Betrag ist in Abgang gestellt worden, so daß als Rest nur
283 896,A AL. verbleiben.