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Gedruckt bei Julius Sittenseld in Berlin.
II. Realisirt sind die Verträge:
a) mit der Portland-Cementfabrik „Stern" über Cementlieferung,
h) mit der Maschinenfabrik „Cyclop" Mehlis u. Behrens über
Lieferung von Eisentheilen,
o) mit Steinsetzmeister Jules Ernotte über Pflasterarbeiten,
d) mit dem Fuhrunternehmer Julius Bergemann über Baufuhren,
e) mit demselben über Thonfuhren.
III. Die Anlieferung von Materialien hat in fachgemäßer Weise
Fortgang genommen durch:
a) Friedrich Daniel über Steinkohlen,
d) F. W. Otte jun. über runde Granitplatten,
c) Maschinenfabrik „Chclop" Mehlis u. Behrens über Eisentheile,
d) Gebrüder Ramdohr über Formstcine,
o) Thonwaarenfabrik Polka in Bitterfeld über Thonröhren und
Fayons,
f) Thonwaarenfabrik Münsterberg über Thonröhren und Fayons.
IV. Bauausführungen haben im Laufe dieses Quartals nicht statt
gefunden.
V. Durch das Bureau für Hausanschlüsse wurden 38 Grundstücke
an die neuen Entwässerungsleitungen angeschlossen und beziffert sich die
Zahl der definitiv in die Leitungen entwässernden Grundstücke auf
618 Stück.
VI. Der Betrieb umfaßte am Schluffe dieses Quartals, wie vor
erwähnt, rot. 618 Grundstücke, wozu noch ppr. 1000 Grundstücke hinzu-
kommen, die ihre Abwässer in die Rinnsteine gelangen lasten und aus
diesen durch die Gullies den Leitungen zugeführt wird. Die mittlere
Tagesleistung des zu hebenden Wassers beträgt rot. 7 500 cbm, welche
in der Zeit von Morgens 8 Uhr bis Abends 6 Uhr nach den Rieselfeldern
übergepumpt werden.
Der Betrieb der ppr. 30 1cm langen Straßenentwässerungsleitungcn
und die Revision der Entwässerungsanlagen der angeschlossenen Grund
stücke wird durch einen Aufseher und 5 Arbeiter versehen, welche die
Spülung der höher gelegenen Thonrohrleitungen in bestimmten Zcitinter-
vallen besorgen und ebenso die gemauerten Leitungen in Zwischenräumen
von etwa 3 Wochen begehen, und den sich in denselben ablagernden reinen
Scheuersand und Kaffeesatz, welcher den Leitungen in großer Menge
zugeführt wird, zu entfernen. Eine Unregelmäßigkeit in der Entwässerung
der Leitungen und im Betriebe der Pumpstation hat nirgends stattgefunden.
Berlin, den 1. April 1880.
Der Königliche Baurath.
gez. Ho brecht.
Z« Nr. 262.
Bericht.
über den Stand und Fortgang der Bauten im Radialsystem IV.
pro I Quartal 1880.
In dem verflossenen I. Quartal lagen die Außenarbeiten mit wenigen
Ausnahmen ganz darnieder; es wurden nur während einiger frostfrcien
Tage die Pflasterarbeiten, welche im IV. Quartal 1879 nicht hatten fertig
gestellt werden können, beendet.
Die Bureauarbeiten, als Anfertigung der Revisionszeichnungen sowie
der Projecte für die im laufenden Jahre auszuführenden Thonrohrleitungen,
Abschluß der nothwendigen Verträge über Arbeiten und Lieferungen, sind
soweit erledigt, daß in der ersten Woche des II. Quartals mit dem Bau
wieder begonnen werden kann.
Die Ausführung der Hausanschlußarbciten wurde auf das Noth
wendigste beschränkt und zuletzt durch eine Verfügung des Königlichen
Polizei-Präsidiums ganz sistirt. Bis zum Schluß dieses Quartals sind
rot. 400 Häuser angeschloffen, welche soviel Effluvien lieferten, daß täglich
6 Stunden nach dem Rieselfelde gepumpt werden mußte. Auf dem Riesel-
selbe selbst war ein Nieselwärter mit den erforderlichen Mannschaften be
schäftigt, um die Effluvien auf eine möglichst große Fläche zu vertheilen.
Die im I. Quartal d. I. neuangeschlossenen resp. realisirten Verträge
sind folgende:
A. Neu abgeschlossen.
1. Vertrag mit demDampfschneidemühleubcsitzer F. W. Schramm,
Chausseestr. 97, vom d. I., betreffend Lieferung
von 6 000 qm Bohlen;
2. Vertrag mit der Actiengesellschaft „Lauchhammer", vereinigte
vormals Gräflich Einsicdel'sche Werke zu Gröditz bei Riesa
vom Primat d. I., betreffend Lieferung von diversen Gegen
ständen aus Eisen;
3. Vertrag mit dem Lieferanten Paul Basch, Wrangelstr. 111,
vom 7./27. Februar d. I., betreffend Lieferung von Granitplatten;
4. Vertrag mit der Deutschen Thonröhren- und Chamottefabrik zu
Münsterberg vom d. I., betreffend Lieferung von
diversen Thonröhren (Fayonstücken).
5. Vertrag mit den Maschinenziegeleibcsitzern Gebr. Ramdohr zu
Wansleben bei Teutschenthal vom d. I., betreffend
Lieferung von 216 Mille Formsteinen.
B. Realisirt
Vertrag mit der Actiengesellschaft für Telegraphenbedarf, vormals
H. Schomburg, Alt-Moabit 97, vom 4./17. Januar 1876,
welcher durch Cession vom 20. September 1878 auf die Firma
H. Schomburg u. Söhne übergegangen ist, betreffend Liefe
rung von Thonröhren.
Berlin, den 1. April 1880.
Der Königliche Baurath.
gez. Hobrecht.
Zu Nr. 262.
Bericht
über den Stand und Fortgang der Bauten im Radialfystem V.
pro 1. Quartal 1880.
Auf den Rieselfeldern, sowie an der Druckrohrleitung sind keine wei
teren Arbeiten ausgeführt.
Für die Uebcrführung der letzteren über rie Verbindungsbahn im
Zuge der Alt-Landsberger Chaussee sind die nöthigen Vorbereitungen
getroffen, indem mit der Wühlerischen Fabrik über die Lieferung der
Eisentheile und mit dem Steinmetzmeister Me hing über Lieferung der
Aujlagcrquader nach vorangegangenen Submissionen Verträge geschlossen
sind.
Auf der Pumpstation sind nenncnswerthe weitere Arbeiten im Laufe
des verflossenen Vierteljahres nicht ausgeführt.
Die Maschinenanlage ist probeweise in Betrieb gesetzt.
Ein neuer Vertrag ist geschlossen mit Kulmiz über Lieferung von
Maschinenkohlen.
Die Canalbauten haben im verfloffcncn Vierteljahre geruht, nach-
dem im Anfange des Januar die Zupflasterung der letzten Baugruben
erfolgt war.
Die für die Wiederaufnahme der Canalbauten erforderlichen Verträge
werden vorbereitet.
Thonrohrleitungen und Hausanschlüsse sind noch nicht ausgeführt.
Berlin, den 1. April 1880.
Der Königliche Baurath,
gez. Hobrecht
Zu Nr. 262.
Bericht
über die Aptirung von Osdorf und Friedcrikenhos für die Berieselung
während des l. Quartals 1880.
Ueber den Fortgang der Aptirungsarbeiten ist zu berichten, daß
an Wiescnanlagen im I. Quartal 1880 . . . 17^e da
hinzu die laut meinem Bericht pro IV. Quartal
1879 ausgeführten . 256,86 g
in Summa . . . 274,82 ha
fertig gestellt sind.
Berlin, den 1. April 1880.
Der Königliche Baurath,
gez Hobrecht.
Berlin, den 24. April 1880.
Der Stadtverordneten-Vorsteher.
Dr. Straßmann.