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Volume No. 87 (506-518), 27. September 1879

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1879 (Public Domain)

31? 87. 
(506—518.) 
Vorlagen 
für die 
Stadtverordneten-Versammlung zn Berlin. 
»66. Vorlage (J.-Nr. 576. P. D.) — zur Beschlutzfaffung 
—, betreffend den Eintausch des sogenannten 
Kleinen Werders hinter Treptow gegen einen 
Theil der Parzellen 4» und 416 der Boxhagen- 
schen Haideländereien. 
Der Magistrat beantragt nachfolgenden Beschluß: 
Die Stadtverordneken-Veisammlung erklärt sich mit dem Ein 
tausche des den Kr acht'scheu Erben gehörigen sogenannten 
Kleinen Werders hinter Treptow gegen einen Theil der Par 
zellen 45 und 46 der Boxhagenschen Haideländereien, zum Flächen» 
inhalle von 1^/z Morgen, einverstanden. 
Von dem Wege zwuchen Treptow und dem Eierhäuschen linker Hand, 
aus der Ecke, bet der sich die Spree nach Westen wendet, befindet sich eine 
kleine Wiesenfläche von ca. 65 Quadratruthen Flächeninhalt — der so» 
genannte Kleine Kiehnwerder —, welche auf dem hier beiliegenden Plane 
von den Cöllnischen Haideländereien mit grüner Farbe markirt ist, und 
den Kracht'schen Erben zu Stralau gehört. 
Diese kleine Landspitze bietet eine selten schöne Aussicht über die 
ausgedehnte Wasserfläche dortselbst, und es macht sich beim ersten Blick auf 
das dort belegene städtische Terrain empfindlich geltend, daß sie nicht dazu 
gehört. 
In fremdem Besitz müßte dieselbe für alle Zeiten einen störenden Ein 
fluß aus die benachbarten städtischen Anlagen ausüben, weshalb ihre Er 
werbung für die Stadt als höchst wünschenswerth anerkannt worden ist. 
Die Park-Deputation ist deshalb mit dem Lehrer Pankow zu Boxhagen, 
als Vertreter und Bevollmächligten der Familie Kracht, in Unterhandlung 
getreten, welche zu dem Resultate geführt hat, daß die Familie Kracht 
aus eine Abtretung des Werders gegen Tausch von Ländereien in der Art 
eingehen will, daß gegen den ca. 65 Quadratruthen großen Werder eine 
Fläche von I.1/2 Morgen Ackerland bei Boxhagen, und zwar diejenige ab 
getreten wird, welche unmittelbar neben den den Kracht'schen Erben dort 
gehörigen Ländereien gelegen und in dem anliegenden Plane von den 
Boxhagenschen Haideländereien mit gelber Farbe angelegt ist. 
Die Forderung einer erheblich größeren Ackerfläche im Wege des 
Tausches erscheint zwar hoch, es ist aber notorisch, daß die Bonität des 
Ackers bei Boxhagen eine sehr geringe, die des Werders dagegen eine 
wesentlich bessere ist, wie auch schon daraus hervorgeht, daß für den ersteren 
pro Quadratmeter nur 42 /$, für den letzteren dagegen 1,gz ^ pro 
Quadratmeter an Pacht bezahlt werden. Außerdem muß hierbei aber auch 
m Betracht gezogen werden, daß die Lage der Landspitze eine gänzlich freie 
ist, wogegen die zu vertauschende Parzelle, bei deren großen Tiefe, nur 
eine Baustelle repräsentirt. 
Hiernach beantragen wir nachfolgenden Beschluß: 
Mit dem Eintausche des den Kracht'schen Erben gehörigen so 
genannten Kleinen Werders hinter Treptow gegen einen Theil 
der Parzellen 45 und 46 der Boxhagenschen Haideländereien 
zum Flächeninhalte von 1V2 Morgen erklärt die Sladtverordneten- 
Versammlung sich einverstanden. 
Berlin, den 17. September 1879. 
Magistrat hiesiger Königs. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
S67. Vorlage (J.-Nr. 4927. A. V.) — zur Beschluff- 
faffung —, betreffend die Theilung der 16». Ar- 
men-Eonrnrisfion und die Errichtung der neuen 
166. Armen-Commission. 
Durch die aus Anlaß der Errichtung des neuen städtischen Schlacht- 
und ViehhofeS seiner Zeit erfolgte Jncommunalisirung des früher zu Lich- 
tenberg gehörigen Terrains zwischen der Frankfurter Chaussee, der alten 
Weichbild grenze und der Verbindungsbahn in das Weichbild Berlin, und 
durch Zulegung dieser iucommunalisirten Fläche zu dem Bezirk der 105. 
Armen-Commission sind die Geschäfte der letzteren derartig vermehrt, daß 
eine Theilung dieser Commission und die Errichtung einer neuen Commis 
sion für den abzuzweigenden Theil unumgänglich nöthig ist. Nach An 
leitung der örtlichen und der Bebauungsverhältnisse empfiehlt sich für die 
Theilung der Commission, welche gegenwärtig den 116. Stadtbezirk um 
faßt, folgende Abgrenzung: 
I. Bei der 105. Armeu-Commisston verbleiben folgende Theile: 
1. Frankfurter Chaussee 34—100, 
2. Frankfurter Allee 59—72, 
8. Augsburgerstraße, 
4. Straße Nr. 56 von Straße Nr. 63 bis Verbindungsbahn, 
5. Straße 'Nr. 57 von Weidenwcg bis Verbindungsbahn, 
6. Straße Nr. 58, 
7. Straße Nr. 59 von Straße Nr. 58 bis Straße Nr. 68, 
8. Straße Nr. 61 von Frankfurter Chaussee bis Straße Nr. 68, 
9. Straße Nr. 63 von Franksurter Chaussee bis Straße Nr. 68, 
10. die Straßen Nr. 66, 67, 68 und 69, 
II. Platz R., 
12. städtischer Centralfriedhof, 
mit 75 gegenwärtig zu unterstützenden Personen und mit einer Monats« 
ausgäbe von 689 
II. Zur neuen Commission, welche die neue Nr. 106 zu führen hat, 
sind zu legen: 
a) Frankfurter Allee 1—58, 
b) Boxhagenerstraße von Franksurter Allee bis Weichbildgrenze, 
c) Petersburgerstraße von Frankfurter Allee bis Weidenweg, 
d) Warschauerstraße von Franksurter Allee bis Straße Nr. 9, 
e) Straße Nr. 41 von Frankfurter Allee bis Straße Nr. 44, 
I) Straße Nr. 45 (Weidenweg), 
g) Straße Nr. 46 von Friedenstraße bis Straße Nr. 41, 
h) Straße Nr. 47, 
i) Straße Nr. 50 von Frankfurter Allee bis Weidenweg, 
k) Straße Nr. 7 von Frankfurter Allee bis Straße Nr. 9, 
l) Straße Nr. 9 von Gubenerstraße bis Weichbildgrenze, 
mit 105 zu unterstützenden Personen und mit einer MonatSausgabe von 
gegenwärtig ca. 1 032 jfC. 
Wir beantragen zu beschließen: 
Die Stadtverordneten-Versammlung erklärt sich mit der vor» 
geschlagenen Theilung der 105. Armen-Commission und mit der
	        
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