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Volume No. 53 (257 258), 19. April 1879

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1879 (Public Domain)

M 53. 
(257. 258.) 
Vorlagen 
für die 
Stadtverordntten-Versammlung zu Berlin. 
237. Antrag. 
Die Stadtverordneten-Versammlung wolle den Magistrat ersuchen: 
1. um Auskunft über den gegenwärtigen Stand der Angelegenheit 
in Betreff der Littfaß-Säulen; 
2. um eine Vorlage zur anderweitigen Regulirung des öffentlichen 
Anschlagswesens mit dem Ablauf der Litfaß'schcn Concession 
am I. Juli 1880. 
Motive. 
Die Stadtvedordneten-Versammlung hat sich bereits mehrfach mit 
dieser Angelegenheit beschäftigt und am 16. April 1878 beschlossen: 
1. daß sie eine Fortsetzung der Verhandlung mit den Litfaß'schcn 
Erben mit Rücksicht auf den bisherigen Verlaus der gepflogenen 
Verhandlungen für aussichtslos und dem Interesse der Stadt- 
gemeinde nicht entsprechend erachte, und 
2. daß sie es in Bezug aus die Bedingungen des vom 1. Juli 
1880 ab seitens der Stadtgemeinbe mit dem Unternehmer ab 
zuschließenden Vertrages eine freie Concurrenz unter Rcfl-ctanien 
stattfinden zu laffen für geboten halte; 
3. hat die Versammlung den Magistrat ersucht, zu diesem Behufe 
schon damals und ohne Zeitverlust in die nöthigen Verhandlun 
gen mit dem Königlichen Polizei-Präsidium, event, mit den höhe 
ren Instanzen zu treten, um sowohl hinsichtlich des Eigenthums 
der Anschlagssäulen, wie bezüglich der Polizeiverordnung vom 
18. Juni 1855 und der gewerbepolizeilichen Regelung der An 
gelegenheit die erforderlichen Vereinbarungen zu treffen. 
1. Sie hat ferner den Magistrat ersucht, ihr rechtzeitig eine hierauf 
bezügliche Vorlage zu machen. 
Seitdem ist nun wieder ein Jahr verflossen, ohne daß der Versamm 
lung von Seiten des Magistrats über den Stand dieser Angelegenheit irgend 
welche Mittheilung gemacht worden ist. Nach der bisherigen Behandlung 
dieser Angelegenheit steht zu befürchten, daß bis zum Ablauf der Liltfaß- 
® once ffi? n am I- 2uli 1880 die Verhandlungen noch nicht zu Ende 
gelühn und die Einrichtungen noch nicht getroffen sein werden, wie sie 
.5® geresst der Stadl erfordert, wenn diese Angelegenheit nun endlich 
Me Erledigung finden und der Stadtgemeinde nicht länger eine erhebliche 
entzogen werden soll, die sic nach Uebernahme der früheren fis- 
ailtchen Straßen- und Brückenbaulast jetzt mehr als jemals durch die 
?i CT tl ^brachten so erheblichen Opfer beanspruchen muß und kann. Es 
I emnach im Interesse der Stadtgemeinbe dringend nothwendig, daß die 
or'® f , un S öffentlichen Anschlagswesens unverzüglich erfolge und diese 
«Äschert, welche bereits zu so vielen Weiterungen und Aergernissen 
schwinde 3kgeb:n hat, nun endlich einmal von der Tagesordnung ver- 
Berlin, den ig. April 1879. 
gtz. Misch. Dr. Kürten. Schmidt I. Bauke. Solon. 
238. Vorlage (J.-Nr. 1668. A. V.) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Ertheilung der Ge 
nehmigung zur Annahme des Legates des Ge 
heimen Sanitätsrath vr. Eduard Wolff von 
» 000 Mark. 
Ter Generalarzt a. D. Geheime Sanitälsrath, Professor vr. Eduard 
Wolfs, hat in seinem am 22. December 1875 errrchteten und am 
6. Januar d. I. publicirten Testamente der hiesigen Armen-Direction ein 
Legat von 9 030 ausgesetzt, ohne weitere Bestimmung, jedoch mit der 
Bedingung, daß sich dieselbe verpflichtet, der Clavierlehrerin Louise Schmidt, 
Charlottenstraße 94 hier, bis zu ihrem Tode eine jährliche Rente von 
360 i/!t. in Quartalsraten zu zahlen. 
Wir sind unsererseits bereit, das Legat anzunehmen, vorbehaltlich der 
gesetzlich erforderlichen Genehmigung Seiner Majestät des Kaisers und 
Königs, und ersuchen wir die Stadtverordnetcn-Versammlung, ihrerseits der 
Annahme des Legates zuzustimmen und demgemäß folgenden Beschluß 
zu fasten: 
Die Stadtverordnetcn-Versammlung erklärt sich mit der An 
nahme des Legates des Generalarztes a. D. Geheimen SanitätS- 
rath, Profeffor vr. Eduard Wolfs von 9 009 <^l, aus dessen 
Zinsen der Clavierlehrerin Louise Schmidt bis zu deren Tode 
eine jährliche Rente von 360 JC. zu zahlen ist, einverstanden. 
Berln, den 15. April 1879, 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
Eingegangene Petitionen. 
Journal- 
Nr. 
Einsender. 
Gegenstand. 
49. 
Bezirksverein des 82. Stadt- 
Festsetzung eines Pauschquantums 
bezirks. 
für Arbeiten und Lieferungen 
bei Ausführung der Haus- und 
Dachwasterableilungen an Stelle 
des jetzt bestehenden Tarifs. 
50. 
Trümpelmann (Elisa- 
Aufhebung der Polizeiverordnung, 
bethufer 24) und Ge- 
betreffend die Beseitigung der 
nassen. 
Ofenklappen. 
Berlin, den 79. April 1879. 
Der Stadtverordneten-Vorsteher. 
vr. StraHmann 
Gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin.
	        
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