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Volume No. 42 (188-195), 22. März 1879

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1879 (Public Domain)

Gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin. 
LOL 
192. Vorlage (J.-Nr. 200. B. B. I.) — ,or Kenntnis 
nahme —, betreffend die Heizeinricktungen in 
den städtischen Schulen. 
Im weiteren Verfolg unserer Schreiben vom 27. August 1876 und 
vom 30. September 1877 übersenden wir der Stadtverordneten-Versamm« 
lang hiermit den Bericht der von uns eingesetzten Commisflon zur Unter- 
suchung der Heizung«- und Ventilation-einrichtungen in den städtischen 
Schulen in 120 Druckexemplaren nebst 116 Berichten, welche die sämmt 
lichen Directoren und Rectoren der städtischen höheren und Gemeindeschu'en 
über die Zustände in ihren Schulen in Folge unserer Aufforderung er 
stattet haben, und fügen gleichzeitig zur Beantwortung der durch Beschluß 
vom 5. Oktober 1876 an uns gerichteten Fragen über die Heizanlagen 
in den städtischen Schulen eine tabellarische Zusammenstellung bei, welche 
diese Frage soweit al« möglich beantwortet. Aus dem sehr eingehenden 
Bericht« der Untersuchungs-Commission wird die geehrte Versammlung er 
sehen, daß in keiner von unseren Schulen Einrichtungen bestehen, welche 
die Gesundheit der Schüler und Lehrer wirklich gefährden könnten und daß 
namentlich die so sehr gefürchteten schädlichen Gase nicht vorhanden sind. 
Allerdings macht in einigen Schulen die gleichmäßige Erwärmung Schwie 
rigkeiten, die aber durch fortgesetzte Aufmerksamkeit auf die Einrichtungen 
und die jetzt eingeführte vermehrte Controle mehr und mehr beseitigt 
werden. Nur in einigen wenigen Fällen sind, wie sich namentlich bei der 
andauernden Kälte diese« Winters herausgestellt hat, Veränderungen an 
den Einrichtungen wünschenswerth, welche thunlichst bald herbeizuführen 
unser Bestreben sein wird. Außerdem aber leidet die Luft in den Ber 
liner Schulen an demselben Uebel, wie die Luft in großen Städten über- 
Haupt, an der Verunreinigung mit Staub aller Art, namentlich mit Kohlen 
ruß. Die Beseitigung dieses Uebelstandes aber würde complicirtere und 
kostspieligere Einrichtungen erfordern, als sich in der Kürze schaffen laffen. 
Im Ganzen haben wir keine Veranlassung, von der io der letzten Zeit 
allgemein angewendeten Luftheizung abzugehen, umsoweniger, als die neuesten, 
nach mehrjährigen Erfahrungen und sorgfältigem Studium hergestellten An 
lagen zu keinen Klagen Veranlassung gegeben haben. Um jedoch auch 
einen Versuch mit einer möglichst vollkommenen Hcizeinrichtung zu machen, 
haben wir unter Zustimmung der geehrten Versammlung beschloffen, das 
im Bau begriffene Schulhau« in der Steinmetzstraße mit einer Heizanlage 
zu versehen, welche den am Schluffe des Untersuchungsberichts gestellten 
Anforderungen genau entspricht. Es erscheint nöthig, zunächst den Erfolg 
dieser neuen Anlage abzuwarten, um beurtheilen zu können, ob die dadurch 
erreichten Vortheile so bedeutend sind, daß sic die höheren Anlage« und 
Betriebskosten rechtfertigen. 
Wir werden diesem wichtigen Gegenstände unsere fortgesetzte Aufmerk 
samkeit zuwenden und behalten uns event, weitere Anträge vor. 
Berlin, den 14? März 1879. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
19J Vorlage (J.-Nr. 457. B. D. 1.) — zur Kenntniß 
nahmt —, betreffend den Nachtrag zu den In 
structionen für die Verwaltung des städtischen 
Bauwesens. 
Der Stadtverordneten-Versammlung theilen wir mit. daß wir dem 
Beschlüße vom 23. Januar d. I., Prot. Nr. 6 b., betreffend den Nach 
trag zu den Instructionen für die Verwaltung deS städtischen Bauwesens, 
beigetreten sind und die NachtragSinstruction mit dem 1. April d. I. zu 
nächst bis zum Ablauf des Jahres 1882 in Wirksamkeit setzen werden. 
108 Druckexemplare des demgemäß ausgefertigten Nachtrags fügen 
wir bei. 
Berlin, den S. März 1879. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
194. Vorlage (J.-N'. 153. P. D.) — zur Beschlußfas 
sung -, betreffend Gewährung einer Eatschädi- 
gung von 00 Jt an den Obergärtner Abraham 
für seinen Umzug aus dem HumboldtSbain nach 
dem Frtedrichshain. 
VerwaltungSinteressen haben uns bestimmt, in den Verwaltungs 
bezirken deS GarteninfpectorS Rönnenkamp und Obergärtners Abra 
ham einen Tausch eintreten zu laffen, wodurch auch ein Wechsel in deren 
Wohnungen bedingt worden ist. Für diesen Umzug hat Herr Abraham 
die Gewährung einer Entschädigung bei uns nachgesucht, welche wir um 
somehr zugestehen möchten, weil der Gesuchsteller, wie angedeutet, lediglich 
auf diesseitige Veranlassung den Wohnungswechsel hat vornehmen müssen. 
Die Höhe dieser Entschädigung haben wir auf 60 JC bemessen und 
beantragen deshalb, zu beschließen: 
Dem Obergärtner Abraham wird für seinen Umzug aus dem 
Humboldtshain nach dem Friedrichshain eine Entschädigung von 
60 aus dem Fonds für unvorhergesehene Ausgaben be 
willigt. 
Berlin, den 11. März 1879. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. von Forckenbeck. 
195. Vorlage (J.-N'. 670 F. B.) — zur Defchlußfaffung 
, betreffend die Festsetzung des Etats für die 
Eanalisc.tionswerle pro i. April 1879/80. 
Der Stadtverordneten-Versammlung übeijenßai wir den anliegenden 
Entwurf zum Etat für die Canalisationswerke und für die Verwaltung der 
zur Verwendung als Rieselfelder erworbenen Landgüter pro 1. April 1879/80 
mit dem Ersuchen, diesen Entwurf zu prüfen und festzusetzen. 
Wie daS Ordinarium der Einnahme, Abtheilung A., Titel I. des 
Etatsentwurfs crgiebt, ist die als EntwäfferungSabgabe zur Erhebung ge 
langende Quote des Nutzungsertrages der den städtischen Canälen ange- 
schloffenen Grundstücke von unS auf 1 pCt. desselben angenommen worden. 
Wir ersuchen die Stadtverordneten-Versammlung bei Festsetzung des 
Etats gleichzeitig den ausdrücklichen Beschluß faffen zu wollen, 
daß der von UNS in Ansatz gebrachte CanalisationSbeitrag mit 
1 pCt. deS Nutzungsertrages von den in den Radialsystemen I., 
II., III. und IV. an die Canalisation angeschlossenen Grund 
stücken für die Etatsperiode pro 1. April 1879/80 zur Aus 
schreibung gebracht werde. 
Die in dem beigefügten EtatSentwurfe enthaltenen Veränderungen 
gegen den bisherigen Etat sind in den dazu gegebenen Erläuterungen aus 
führlich begründet worden, und gestalten wir uns, darauf besonders Bezug 
zu nehmen. 
Die Druckexcmplarc de« EtatSentwurfS werden der Stadtverordneten- 
Versammlung in der erforderlichen Anzahl unverzüglich zugesandt werden. 
Berlin, den 21. März 1879. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Residenzstadt, 
gez. Duncker. 
Eingegangene Petitionen. 
Journal. 
Nr. 
Einsender. 
Gegenstand. 
30. 
Berliner Ostclub. 
Die Polizeiverordnung, betreffend 
die Benutzung von Keller 
räumen zu Schankzwecken. 
31. 
Former Wernsdorfs, 
Holzmarktstr. 21. 
Erhöhung des im ErpropriationS- 
verfahren festgesetzten Kauf 
preises für das Grundstück 
Holzmarktstr. 19. 
32. 
Julius Hildcbrand und 
Genoffen. 
Abänderung einiger Bestim 
mungen der Polizeiverordnung 
in Bezug auf den Wagenver 
kehr in den Straßen. 
33. 
C. Band, Kaufmann, 
JohanniStifch 2. 
Vorschläge bezüglich der der 
Großen Berliner Pserdeeisen- 
bahn-Gesellschast bei Verlän 
gerung der Concession auf 
zuerlegenden Bedingungen. 
Berlin, den 22. März 1879. 
Der Stadtverordneten-Vorsteher. 
gez. Dr. LtraHmann.
	        
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