V. Wohnhausbauten.
179
Veränderungen zu öfterer Wiederholung sich eignen und in der That eben so oft wiederholt
worden sind, wie die Typen der gewöhnlichen Miethshäuser.
Es war ein nahe liegender Gedanke, die Bauthätigkeit auf den brachliegenden Ge-
länden der Berliner Villencolonien dadurch zu beleben, dafs nach englischem und amerika
nischem Muster Baugeschäfte bezw. Baugesellschaften gebildet wurden, welche ansiedelungs
lustigen Familien den Erwerb einer Baustelle und den Bau eines Hauses nicht nur finanziell
erleichtern, sondern sie auch der Sorge um die Beschaffung eines Bauplans und der Un-
gewifsheit über die Herstellungskosten des Hauses dadurch entheben, dafs sie ihnen von
vorn herein eine Auswahl von Musterentwürfen vorlegen, deren Ausführung für eine be
stimmte Summe zu über-
Abb. 451
-453. Landhaus Kayser in Neubabelsberg.
Architekten Kayser & v. Groszhcim.
ten. Der Wirksamkeit
dieser Gesellschaften ist
cs sicher in erster Linie zuzuschreiben, wenn die Ansiedelung in den Vororten neuer
dings einen so erheblichen Aufschwung genommen hat.
Beispiele dieser einfachen Landhäuser mitzutheilen, wie sie früher von einzelnen
Unternehmern hergestellt wurden und von den erwähnten Gesellschaften errichtet werden,
dürfte nicht erforderlich sein, da das ihnen zu Grunde liegende Schema nicht wesentlich
von dem abweicht, was auch in anderen deutschen Städten für den gleichen Zweck üblich
ist. Dagegen erscheint es angezeigt, die wichtigsten Unternehmungen auf diesem Gebiete
wenigstens kurz anzuführen.
Die „Berliner Bauplan-Vereinigung“ des Architekten Richard R. Hintz in
Grofs-Lichterfelde hat sich besonders durch eine Sammlung von Musterentwürfen bekannt
23*