Path:
Der Hochbau II. Öffentliche Bauten XVIII. Gebäude der Militärverwaltung

Full text: Berlin und seine Bauten (Public Domain) Issue1896,2/3 Der Hochbau (Public Domain)

412 
XVIII. Gebäude der Militärverwaltung. 
Das Aeufsere ist in Anlehnung an die edlen Formen italienischer Backsteinbauten 
der Renaissance durchgeführt und gewährt durch den bei allem Reichthum des Details 
klaren und festen Rhythmus seiner Gliederung den Eindruck monumentaler Ruhe und Ge 
diegenheit. Als vortrefflich in seiner reichen Ornamentirung ist namentlich das Mittelrisalit 
der Front an der Dorotheenstrafse hervorzuheben (Abb. 426). Ein besonderes Schmuck 
stück bildet an der westlichen Schmalseite der ausgekragte Erker, welcher im Innern den 
Rednersitz der Aula aufnimmt. 
Das Material der Fagaden bilden rothe Laubaner Verblendsteine und Formsteine 
von March, während die Sockel, die Säulen und Pilaster aus polirtem schwedischen Granit 
sind. Die Treppe im Vorderhause besteht aus Schmiedeeisen mit Steinplattenbelag, alle 
übrigen Treppen sind von Holz. 
Das Innere des Gebäudes ist durchweg in solidester Weise hergestellt. Die massiven 
Wände haben gröfstentheils Holzpaneele erhalten, welche im Speisesaal und in der Bibliothek 
reicher ausgebildet wurden, während die Aula und der Vorsaal Marmorpaneele aufweisen. 
[T-t-rt— 
Abb. 426. Die Kriegs-Akademie, Theilansicht der Vorderfront. 
Das Kellergeschofs, die Treppenhäuser und Corridore der Hauptgeschosse, sowie 
der Hauptsaal der Bibliothek haben massive Gewölbedecken erhalten. Der Feuersicherheit 
wegen sind ferner die unter der Bibliothek liegenden Räume und der Vorsaal mit Well 
blech überdeckt worden, welches im Speisesaal durch eine Holzdecke, in den anderen 
Räumen durch Putzdecken verkleidet ist. 
2. Das Beamten- und Bureaugebäude enthält im Erdgeschofs sieben Haupt 
räume für die Kasse und für Bureauzwecke, in den drei darüber liegenden Geschossen 
10 Wohnungen für Unterbeamte. 
Zu diesen beiden Hauptgebäuden treten noch zwei Stallgebäude, deren jedes 
Stallung für drei Pferde, Geschirr- und Fouragekammer, eine Wagenremise und Kutscher 
stube enthält. 
Sämtliche Wohnungen werden durch Kachelöfen geheizt; alle übrigen Räume sind 
an eine Sammelheizung angeschlossen, welche theils als directe Dampfheizung, theils als 
Dampfluftheizung, letztere hauptsächlich zur Beheizung der Hörsäle, des Speisesaals und 
der Bibliothek, angelegt ist.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.