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Der Hochbau II. Öffentliche Bauten XVIII. Gebäude der Militärverwaltung

Full text: Berlin und seine Bauten (Public Domain) Issue1896,2/3 Der Hochbau (Public Domain)

XVIII. Gebäude der Militärverwaltung. 3$ 1 
von Werksteinen zu Gesimsen und anderen Architckturtheilen zur Ausführung gebracht. 
Mehr und mehr hat die Rücksicht auf architektonische Gestaltung der schon durch ihre 
Massen bedeutsam wirkenden Gebäude Beachtung gefunden, ohne dafs die hier gebotene 
Sparsamkeit aufser Augen gelassen wurde. 
Anmerkung. Zur Beurtheilung des Raumbedürfnisses kann als Anhalt dienen, dafs beim 
4. Garderegiment zu Fufs 16 Officiere, 2026 Unterofficiere und Gemeine, sowie 43 verheirathete Unter- 
officiere, ein Caserneninspector, drei Marketender, beim 2. Garde - Ulanen - Regiment 10 Officiere, 
696 Unterofficiere und Gemeine, 23 verheirathete Unterofficiere, ein Caserneninspector, ein Kantinen 
pächter und der Oeconom der Officier-Speiseanstalt, sowie 828 Pferde unterzubringen waren. 
Infanterie-Casernen. 
Die älteren Casemen, von denen sich nur noch die für das Kaiser-Alexander- 
Garde-Grenadier-Regiment und die für die beiden ersten Bataillone des 2. Garderegiments 
zu Fufs in Benutzung befinden, lohnen ein näheres Eingehen nicht; aufser ihnen sind fol 
gende vorhanden oder im Bau begriffen; 
1. Die Caserne des Füsilierbataillons des 2. Garderegiments zu Fufs 
in der Karlstrafse, in den Jahren 1829—1832 erbaut, zeigt in ihrer Grundrifsbildung wie in 
ihrem Aufbau eine wirkungsvolle Gliederung, die dem Gebäude eine gewisse Monumentalität 
verleiht. Dasselbe ist in Hufeisenform mit kräftig entwickeltem Mittelbau angeordnet; 
zwischen seinen Flügeln und vor denselben erstreckt sich ein ausgedehnter Hof, der gegen 
die Karlstrafse durch ein eisernes Gitter abgeschlossen ist. 
2. Die Caserne des Garde-Füsilier-Regiments, Chausseestrafse 89—91. 
In den Jahren 1846—1847 waren drei grofse Artillerie-Wagenhäuser 1 ) auf dem Exercierplatz 
vor dem Oranienburger Thore neu erbaut worden. In der Nacht des 18. März 1848 brannten 
dieselben bis auf die Umfassungsmauern nieder; ihre Ueberreste wurden im Jahre 1851 durch 
einen entsprechenden Umbau zur Aufnahme von drei Bataillonen Infanterie eingerichtet. 
An der etwa 464 m langen Strafsenfront sind die dreigeschossigen Gebäude, von denen jedes 
ein Bataillon aufnimmt, so vertheilt, dafs sie nur 16,60 m von einander und von den nach 
barlichen Grenzen entfernt sind. Sie sind ohne Corridor angelegt; die zu beiden Seiten 
einer durchlaufenden Mittelmaucr liegenden Stuben sind von je drei massiven Treppen 
unmittelbar zugänglich. Die gequaderten Faqaden sind im Putzbau hergestellt. Hinter den 
Gebäuden befindet sich aufser den Wirthschaftshöfcn der Exercierplatz für das Regiment, 
welcher an den grofsen Exercierplatz, den sogenannten „Grützmacher“, anstöfst. 
Das Directionsgcbäude der in den Jahren 1877—1880 erbauten Artillerie-Schicfs- 
schule, Scharnhorststrafse, welche durch Verlegung dieser Anstalt nach Jüterbog frei ge 
worden war, ist durch zweckentsprechenden Umbau zu einer geräumigen und behaglichen 
Speise- usw. Anstalt für die Officiere des Regiments hergerichtet. 
3. Die Caserne des Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regiments 
zwischen der Blücher- und Urbanstrafse. Bis zum Jahre 1866 waren das r. Bataillon des 
Regiments in der Commandantenstrafse, das 2. Bataillon in der Neuen Friedrichstrafsc, das 
Füsilirbataillon in der Alexanderstrafsc casernirt. Das ausgedehnte neue Cascrnement wurde 
in den Jahren 1863 —1866 nach Entwürfen des Geheimen Ober-Bauraths Fleischinger 
unter Leitung des damaligen Bauinspectors Voigtei erbaut. 
Die in Abb. 402 zugleich mit den Grundrissen der einzelnen Geschosse dargestellte 
Anlage bedarf keiner weiteren Erläuterung. Die Caserne Nr. 1 (A) ist vom 1. Bataillon 
mit 8 Officieren und 660 Mann, die Caserne Nr. 2 (C) vom 2. Bataillon mit 6 Officieren und 
577 Mann, und die Caserne Nr. 3 (B) vom Füsilierbataillon mit 8 Officieren und 620 Mann 
belegt. In letztgenanntem Gebäude befinden sich die Officicr-Speiseanstalt und hinter der 
1) Zeitschrift für Bauwesen, Jahrg. 1851, S. 107, Bl. 12 u. 13.
	        
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