Path:

Full text: Berlin und seine Bauten (Public Domain) Issue1896,2/3 Der Hochbau (Public Domain)

X. Kirchen. 
205 
bogennische mit dem Haupteingange ein, inmitten eines von hoher Attika, Obelisken und 
Tabemakelnische bekrönten Risalits. An der südlichen Schmalseise springt eine Giebel 
vorhalle in der Hauptachse vor. 
Den wirkungsvollen Abschlufs des Ganzen bildet die mit reich gestaltetem Tambour, 
Attika, gegliederter Calotte und mit einer Laterne in Gestalt eines kleinen Kuppelbaues 
bekrönte Centralkuppel. 
In das Innere des Domes fuhren 12 Portale, davon neun an der Lustgarten-, eins 
an der Schlofs- und zwei an der Spreeseite. Die Gesamtlänge des Dombaues beträgt 114, 
die Tiefe 73 m. Nach der Schlofsseite bleibt ein geräumiger Platz zur Aufstellung der Wagen' 
bei Feierlichkeiten, an der Nordseite Raum für Gartenanlagen. Die Höhenlage des Kirchen 
hauptgesimses über dem Erdboden kommt mit etwa 30 m der Höhe des Königlichen Schlosses 
gleich. Die Höhe bis 
zum Fufse der Kuppel 
laterne wird 75 m be 
tragen. Der tiefste 
Bodentheil der Nord- 
und Südempore in der 
Predigtkirche liegt 6 m, 
der Bogenscheitel der 
sie tragenden Arkaden 
5 m über dem Fufs- 
boden. Die gleichen 
Höhenverhältnisse hat 
die Hofempore über 
dem Haupteingang. 
Beim Hervortreten un 
ter den Emporen be 
findet man sich nach 
wenigen Schritten unter 
der Kuppelwölbung, 
deren mittlerer Ober 
lichtring sich in der 
bedeutenden Höhe von 
72,50 m über dem 
Kirchenfufsboden be 
findet. — Die Licht 
einführung in das Innere 
erfolgt der Hauptsache 
von acht grofsen durch Säulenstellungen dreigetheilten Fensteröffnungen durchbrochen. 
Die Kuppel enthält ebensoviel einfache, gleichzeitig als Thürenverbindung zwischen 
einem äufseren oberen Umgänge und inneren Baiconen dienende Fenster, und in ihrem 
Scheitel ein dem Durchmesser der äufseren Plattform entsprechendes, durch acht Gurte 
strahlenförmig getheiltes, in der Mitte kreisrundes Oberlicht. Die unteren Kirchentheile 
erhalten Seitenlicht durch ein Halbkreisfenster über der Orgelempore und durch drei recht 
eckige in dem unteren Theil der Chornische. Aehnliche Fenster, wie sie sich aus der in 
der gewählten Hochrenaissance-Architektur beruhenden Geschofstheilung des Aeufsem 
ergeben, führen auch Seitenlicht in die Gedächtnifs- und Traukirche. Im übrigen haben 
auch diese Theile Oberlicht. Die Ausgestaltung des Kircheninnem ist aus dem Längen 
schnitt Abb. 209 ersichtlich. Eine Fufsbodenöffnung in diesem Raume giebt Licht in die 
Mittelkapelle der schlicht behandelten 4,50 m hohen Hohenzollemgruft, deren übrige Theile 
mittels eines Lichtgrabens erhellt werden. 
Der dem Charakter der Hochrenaissance entsprechende ornamentale und nament 
lich der figürliche Schmuck der Fagaden sowie die bildnerische Ausschmückung des inneren
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.