VI. Werkstätten für Steinbearbeitung. öoi
Schweden dorthin wird durch einen eigenen Dampfer und der Verkehr zwischen den
Brüchen und den Steinhauereien durch mehrere Segclfahrzcuge vermittelt.
Aus den schwedischen Werken hat sich eine Actiengesellschaft gebildet: „Kessel &
Roehls Granitactiebolag“, während im übrigen das Geschäft eine Commanditgesellschaft ist
unter dem Namen: „Deutsch-Schwedische Granitwerke, Hermann Roehl & Co.“
Die gesamten Betriebe werden von Berlin aus geleitet. Der Wirkungskreis der
Firma hat sich aufserordentlich umfangreich entwickelt, nicht allein in Deutschland, son
dern weit darüber hinaus.
Von den vielen bedeutenden Ausführungen sind die folgenden hervorzuheben: Kriegs-
Akademie Berlin (Sockel), Post-Museum (Säulen), Luther-Denkmal Berlin, Oberbaumbrücke,
Hochbrücke bei Levensau, Schlofs Dwasiden (Säulen), Washington-Denkmal Philadelphia,
Abb. 718. Werkplatz von Kessel & Röhl in Berlin.
Radetzky-Denkmal und Liebenberg-Denkmal Wien, Parlamentsgebäude Budapest (Säulen),
Kaiser-Wilhelm-Denkmäler in Siegen, Dessau, Flensburg, Königsberg, Bromberg; Grofs-
herzog Friedrich-Franz-Denkmal Schwerin, Geibel-Denkmal Lübeck, Schenkendorff-Denkmal
Tilsit, Tauenzien-Denkmal Breslau, Ebhardtbrunnen Hannover, Saxoniabrunnen Chemnitz
(Säulen und Pilaster), Fagadenarbeiten für Thomashaus in München, Bismarckhaus in Leipzig,
Feinhals in Köln, Schichau in Elbing, Mieg-Dolfufs in Mülhausen i. E.
O. Plöger, Steinmetzmeister und Steinbruchsbesitzer, Südufer 34. Die Werkstätte
ist 1873 begründet und verarbeitete anfangs meistens den hannoverschen Nesselberger Sand
stein; demnächst auch Eggenstedter, Cottaer und die anderen hier gebräuchlichen Sandsteine
und führte den istrischen Sandstein hier ein.
Auf dem mit Gleisanschlufs versehenen Werkplatz befindet sich ein Kran von 400 Ctr.
Tragfähigkeit, welcher auf einem 30 m langen, 6 m hohen Laufgerüst sich bewegen läfst;
darunter münden die Gleise der beiden Sägegatter aus. Eine Drehbank ermöglicht die
Herstellung von Säulen bis zu 5 m Länge und 1 m Durchmesser, Die maschinellen Anlagen
Berlin und seine Bauten. I. 7ü