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IV. Maschinenbau-Anstalten, Eiscngiefsereien und Werkstätten für Metallbearbeitung.
Die Aufführung der einzelnen Apparate, mit denen es der Firma ferner gelungen
ist, die hygienischen Forschungen durch die Entwicklung der Technik zu fördern, würde
zu weit fuhren; nur noch eine der jüngsten Schöpfungen soll erwähnt werden, welche in
dem Kafill-Desinfector zum Sterilisiren und Austrocknen von Thierleichen und Fleisch-
abfällcn unter Gewinnung von Fett, Leim, guanoartigem Dünger und Viehfutterproductcn
besteht und damit schädliche Abfallstoffc nutzbringend verwerthen hilft.
Die Firma, welche in Dresden ein Zweiggeschäft besitzt, beschäftigt innerhalb ihres
Berliner Fabrikbereiches, sowie zur Ausführung von Einrichtungen im In- und Auslände
insgesamt gegen 300 Personen.
39. Acticngescllschaft Schäffer & Walcker, Lindenstrafse 18. Die früher im
Privatbcsitz befindliche Fabrik ist im Jahre 1872 durch eine Actiengesellschaft unter der
Firma „Berliner Acticngescllschaft für Centralheizungs-, Wasser- und Gasanlagen“, die
später jedoch in die jetzige Firma abgeändert wurde, übernommen worden. Mit der Her
stellung von Beleuchtungsgegenständen, Armaturen, gesundheits - technischen Anlagen,
1. Keller: Consumvcroin für die Arbeiter.
Erdgeschofs; Geschäftsräume. 1.Stuck;
Speisesäle, Telephon, Central-Accunm
latoren. II. Stock: Drahtbespinnerei.
2. Koller u.Erdgeschoß: Material Verwaltung.
I. Stcjck: Physikalisches und chemisches
Laboratorium. II. Stock: Versuchs
werkstätten.
3. Dampfkessel.
4. Keller: Sechs Betriebs - Dampfmaschinen
u.Wasserregulir- Werkstatt. Erdgeschofs,
1. , II. und III. Stock: Mechanikerwerk
stätten. IV. Stock: Glühlampenfabri
kation.
5. Keller: Wassermesserregulir-Werkstatt.
Erdgeschofs: Mechanikerwerkstatt. I.,II.,
111. u. IV. Stock: Glühlampenfabrikation.
6. Bureaurilume und Zeichensäle durch alle
Stockwerke.
7. Zwei Dampfmaschinen,
8. Ein Dampfkessel mit 90 qm Heizfläche.
9. Zwei Dampfmaschinen.
io. Keller: Eine Dampfmaschine von 100
Fferdekräften.
tt. Drei Dampfkessel mit 3799m Heiz
fläche.
Kunst- und Erzgicfscrci werden 450—500 Arbeiter durchschnittlich beschäftigt. Die
Grundstücke und Fabrikgebäude Lindenstrafse 18/19 und Alte Jakobstrafse 133 umfassen
4(122 qm zu ®/ 4 bebauter Fläche. Bei dem Neubau des Vorderhauses in der Lindenstrafse
sind besondere geeignete Räume (Abb. 692) für kunstgewerbliche Ausstellungen geschaffen,
welche, soweit sie nicht für eigene Zwecke benutzt, auch anderen Geschäften zur Aus
stellung ihrer Erzeugnisse zur Verfügung gestellt werden.
20. Siemens & Halske, Maschinenfabrik und Tclcgraphen-Bauanstalt,
elektrische Kraftübertragung, Bau elektrischer Bahnen, elektrische Beleuch
tung, Metallurgie. Aus den bescheidenen Verhältnissen, unter denen die Tclegraphcn-
Bauanstalt von Siemens & Halske im Jahre 1847 begründet wurde (s. Bd. II, S. 158 der
ersten Auflage dieses Werkes), hat sich die weltbekannte Firma Siemens & Halske mit
ihren Werken in Berlin und Charlottenburg, ihren Filialen in Wien und St. Petersburg und
ihren Zweiggeschäften in London und Chicago entwickelt.
Bei ihrer Begründung nur für die Herstellung der im Tclcgraphcnbctriebe ge
brauchten Apparate und Leitungen eingerichtet, fabricirt die Firma jetzt alle Gegenstände,
die zur Erzeugung, Messung, Fortleitung, Verwandlung und Verwendung des elektrischen
Stromes nothwendig sind. Der glänzende Aufschwung, den die Elektrotechnik im letzten
halben Jahrhundert genommen, ist mit dem Aufblühen der Firma Siemens & Halske eng
verknüpft, da ein grofscr Theil der Fortschritte der Elektrotechnik von ihrem Begründer
Werner v. Siemens und seinen Mitarbeiten! ausging. Dieses Aufblühen der Firma bedingte
Aüb. byj.
Maschinenfabrik von Siemens & Halske, Grundrifs
Kellerei: Zwei Dampfmaschinen. Erd-
geschols: Dynamomaschine!. I, II.,111
und IV. Stockwerk ; Fabrikationsräume
für Glühlampen.
Fabrikräume.
Hof.
15. Aufzug,
16. Leimküche.
17. ln allen nicht näher bezeichnenden
Räumen befinden sich in allen Stock
werken die Arbeitsräume für die ver
schiedenen Fabrikationszweige.