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Einleitendes - Ingenieurwesen Abschnitt D. Baustoffe und Bauconstuctionen III. Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Wasserversorgung und Entwässerung der Häuser. Haustelegraphie, Aufzüge

Full text: Berlin und seine Bauten (Public Domain) Issue1896,1 Einleitendes - Ingenieurwesen (Public Domain)

4 74 III. Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Wasserversorgung und Entwässerung der Häuser. 
Der in England und Amerika fast in keinem Hause fehlende Hand- oder auch 
hydraulische Speise- und Wirthschaftsaufzug ist in Berlin nicht sehr verbreitet, weil die 
Micthshäuser in der Regel ihre Küchen in gleicher Flurhöhe mit den Wohnungen erhalten. 
Dieserhalb beschränkt sich deren Anwendung in Berlin im allgemeinen auf Gasthäuser und 
Einzel Wohnhäuser, welche die Küche im Untergeschosse haben. 
Berlin ist und bleibt, dank seiner Bauordnung und wohl auch dem gesunden Sinn 
der Bevölkerung und der Architekten, verschont von der Unsitte, Häuser mit mehr als 
fünf bis sechs bewohnten Stockwerken zu bauen, wie sie vielfach in Amerika ausgefuhrt 
sind. Es wird deshalb auch hier das Aufzugswesen niemals eine so wichtige Rolle spielen 
wie in Amerika. Die vorzüglichen Treppenanlagen in den neuen Häusern Berlins, die 
polizeiliche Vorschrift, welche eine Fahrgeschwindigkeit von nur i m, gegen 2 — 3 m in 
Amerika, zuläfst, wirken der Benutzung des Fahrstuhls für das gewöhnliche Miethshaus 
entgegen. Immerhin ist doch auch in Berlin jetzt schon die Ueberzeugung durchgedrungen, 
dafs ein Haus in der Geschäfts- und guten Wohngegend ohne bequem und leicht zu be 
dienende Fahrstuhlanlagen nicht mehr ertragsfähig gemacht werden kann. Giebt es doch 
schon Fahrstühle hier, die täglich 600 Fahrten machen. 
Wenn Berlin sich auch verhältnifsmäfsig spät dieser Technik zugewandt, so sind 
seine Leistungen auch auf diesem Gebiete schon so bedeutend geworden, dafs es mit jeder 
Stadt auf dem Continent sich wohl messen kann.
	        
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