X. Die Gaswerke.
397
ordneter Weichenstrafsen die Kohlenwagen von den 5 m über Erdboden liegenden Schienen
strängen der Eisenbahnverwaltung bis an jede Stelle des Kohlenschuppens der Gasanstalt
gelangen zu lassen, bot die Vereinigung der Beförderung der zu Wasser anlangenden und
der mit der Bahn angelieferten Kohlen Schwierigkeiten. Die einfachste Lösung: die Eisen
bahnwagen in der Höhe von 5 in über die Uferstrafse zu fahren und mittels Kranen von
den Schiffen aus mit Kohlen zu beladen, war nicht zulässig, da der geringe zur Verfügung
stehende Raum eine im Betriebe zweckmäfsige Anlage dieser Art hinderte. Es wurden
deshalb eiserne Kohlenbänder angeordnet, sodafs jetzt die Kohlen mittels hydraulischer Krane
und baggerähnlicher Löschgefäfse aus den Schiffen aufgenommen und auf die Bänder ge
schüttet werden, welche die Kohlen am Canal entlang und über die Strafse schaffen und sie
in die Eisenbahnwagen ausschüttcn (Abb. 539 — 543). Es können nunmehr die mit der
Bahn und zu Wasser ankommenden Kohlen gemeinschaftlich fortbewegt werden. Mit Rück
sicht hierauf sind auch die Weichenstrafsen angeordnet. Wie aus dem Lageplan ersicht
lich, ist es möglich, mit einmaligem Ausziehen vom Füllort über die Wage bis an jede
Stelle des Kohlenschuppens und über den Trichter der Kohlenbrecher zu gelangen. Die
Wage wird hydraulisch entlastet und ist so construirt, dafs gefüllte Wagen über die nicht
entlastete Wage gefahren werden können, ohne dafs die Wage beschädigt wird. Schmal
spurbahnen von 600 mm Spurweite haben in den Gebäuden und in den Strafsen der Gas
anstalt in grofsem Umfange Verwendung gefunden.
Grundsätzlich erfolgt bei allen Bewegungen von Massen die senkrechte Förderung
maschinell, die wagerechte Förderung auf Schienen, sodafs die Massen von Hand nur
gestürzt zu werden brauchen. Dem entsprechend geschieht die Förderung der Kohlen und
des Koks nach dem in Abb. 541 angegebenen Schema. Bei der Förderung der Reinigungs
massen auf den Regenerirboden und von dort in die Reiniger zurück ist derselbe Grund
gedanke zum Ausdruck gebracht. Das Schema des Arbeitsvorgangs zeigt Abb. 543. ln
dieser Figur stellt a den Sturz der Massen durch die Reinigerböden in die unten befind
lichen Eisenbahnwaggons, b die maschinelle Hebung der Massen in das zweite Stockwerk
auf den Regenerirboden, c die maschinelle Regeneration und d den Sturz der Reiniger
massen von dem Regenerirboden durch Ocffnungen in den Reinigerdeckcln in die